Am Sonntag nach dem Mittagessen endete der wunderbare Besuch der Berger Delegation in der Partnerschaft Phalsbourg mit einem (fast kompletten) Gruppenbild mit Bürgermeistern.
“Lang lebe Berg! Lang lebe Phalsbourg! Lang lebe die deutsch-französische Freundschaft!”
Mit diesen Worten hatte der Phalsbourger Bürgermeister Jean-Louis Madelaine seine Abschiedsrede beendet und überreichte seinem Berger Amtskollegen Rupert Steigenberger die Friedenstaube zurück, …
Die Berg-Phalsbourger Friedenstaube
… die als Zeichen der Freundschaft zwischen den Orten hin und her wandert. BGM Rupert Steigenberger sprach daraufhin die Gegeneinladung für das nächste Jahr aus. Eifrig hatte man in der Reisegruppe schon diskutiert, was man den französischen Freunden in Berg alles zeigen könne.
Friedliche Taube zwischen befreundeten Bürgermeistern
Das Phalsbourger Besuchsprogramm war beeindruckend gewesen. Am Schlusstag wurde die verfallende (und säkularisierte) Synagoge von Phalsbourg besichtigt, die die Kommune sanieren und zu einem Kulturzentrum ausbauen möchte. (In der ganzen Gemeinde gibt es nur noch eine jüdische Familie.)
Die ehemalige Synagoge von Phalsbourg
Im Gegensatz zu Phalsbourg (geplant) hat Berg kein gemeindliches Kulturzentrum. Auch kein Gemeindemuseum, wie es in Phalsbourg im ersten Stock des historischen Rathauses untergebracht ist. Neben Erinnerungen an das berühmte Schriftstellerpaar der Gemeinde (siehe den unten stehenden Artikel) enthält es auffallend viel Militaria. Grund dafür: Jahrhundertelang war Phalsbourg eine wichtige Garnisonsstadt. Im 2. Weltkrieg verteidigten die (damals deutschen) Lothringer sie gegen die amerikanische Armee, die sie im November 1944 von der Naziherrschaft befreiten. Fast alle Phalsbourger sprechen heute noch gut Deutsch.
Deutsche Wehrmachtsuniformen im Museum von Phalsbourg
Der Samstag gehörte Besichtigungen in der Umgebung. Nach einem Ausflug in das pittoreske Stadtchen Riquewihr …
Elsass pur: Riquewihr (ehemals Reichenweiher)
… ging es für die Reisegruppe zur Besichtigung nach Colmar, wo einige sich in der Hitze mit kalten Getränken erholten, andere sich in die klimatisierten Räume des Museums Unterlinden begaben, wo das künstlerische Weltwunder und Weltkulturerbe “Isenheimer Altar” nach seiner Renovierung in leuchtenden Farben erstrahlt.
Matthias Grünewald, Isenheimer Altar (Innenseite mit der Versuchung des Hl.Antonius und dessen Besuch beim Eremiten Paulus)
Selbst kunstferne Gemüter können sich der Wucht und Drastik dieses über 500 Jahre alten Kunstwerkes nicht entziehen.
Isenheimer Altar (Detail)
Vor allem aber war die Fahrt eine Gelegenheit, alte Freundschaften zu beleben und neue zu schließen. Einmal am Abend fanden sich all jene zusammen, die schon vor 32 Jahren, 1991, beim ersten Berger Besuch in Phalsbourg dabei waren:
Phalsbourgfahrer der ersten Stunde (1991) 32 Jahre später
Aber besonders für die zahlreichen Berger, die zum ersten Mal die Partnerstadt besuchten, war es ein unvergessliches Erlebnis, bei dem manche Freundschaft (auch innerhalb von Berg) neu geknüpft wurde. Wir freuen uns auf nächstes Jahr.
Altbürgermeister beim Trikottausch: Dany Kocher mit dem Shirt der Allmannshauser Feuerwehr, Rupert Monn mit dem Shirt des von Dany veranstalteten Theaterfestivals zu Ehren des Phalsbourger Schriftstellers Emile Erckmann