Es ist dunkel. Über den See von irgendwoher erinnert der Schall tiefer Bässe daran, dass heute Faschingssamstag ist und anderswo auf der Welt gefeiert wird, bis die Jecken fallen. Es ist halb zehn Uhr abends. Im “Gasthof zur Post”, der derzeit allgemein nicht so richtig gut besucht wird, stellen sie schon einmal die Stühle hoch. Drüben in Farchach, da soll es eine Faschingsparty geben. Immerhin! Es ist – abgesehen vom Faschingstreiben im Alten Wirt in Hearoa, am vergangenen Donnerstag, das bis 6 Uhr früh gedauert haben soll, das Einzige in der Gemeinde. Das war nicht immer so.
Die legendären Faschingspartys von Berg auf einen Blick
In Ermangelung aktueller Faschingsereignisse in unserer Gemeinde berichten wir die nächsten Tage wehmutsvoll über legendäre Veranstaltungen der Vergangenheit. Vor 7 Jahren beispielsweise veranstalteten die Höhenrainer bei klirrend kalten Temperaturen vor mehreren hundert Zuschauern die legendäre Bettelhochzeit. Für die QUH berichtete damals unser Hirte so:
“In Hearoa tobt die Fastnacht – auch wenn kein Helau oder Aalaaf zu hören war wurde hier fantastisches Narrentreiben geboten.
Ca. 300 Jecken hatten sich bei arktischen Temperaturen zu der Bettelhochzeit von Vitus Pankratz Schoatnwuzla da Quetscher von da Gluibafuizn (Martin Monn) und Antonia Emerentia Staudnschwoasla vin da Sitraleitn (Stefan Eisgruber) eingefunden, die nun bis nächsten Mittwoch unter der Haube sind.
Großartig, wie der der Bürgermeister (Joe Brandl) durch die Feier führte und der Kirchenchor (?) herrlich schief und extatisch sang.
Auch die Jugend kam nicht zu kurz: alle 10 ledigen Kinder, der am 32. Februar 1977 geborenen Antonia waren zugegen um Ihre Mutter, die Ihre steile Karriere am Stahlgruberring startete, in den Ehehafen zu begleiten.”
Den Originalbericht vom 14.2.2010 bei der QUH finden sie hier: http://quh-berg.de/koeln-duesseldorfmeenz-6188819/ . Ob Helau oder Alaaf, Hauptsache Silencio.