Zusammenfassung der Windmessdaten

Wie versprochen hat heute die Gemeinde eine “Zusammenfassung der Windmessdaten” ins Netz gestellt. – Wie erwartet erhält diese Zusammenfassung wenige konkrete Zahlen, aber immerhin einige Klarstellungen.

Als Erklärung, wieso die Daten des “Aviators” derart von den Daten der Gutachter abweichen, kann diese Grafik dienen, die beispielsweise bei einer Windgeschwindigkeit unter 2 m/s in 40m Höhe in 150m Höhe 6 m/s angibt.


Windgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Messhöhe / © Gemeinde Berg, SWM

Eine andere Grafik demonstriert noch einmal die bereits in der Gemeinderatssitzung erläuterten Ähnlichkeiten der Windverhältnisse in den Wadlhauser Gräben zu denen in Fröttmaning, wo man auf jahrelange Erfahrungswerte mit einem Windrad zurückgreifen kann.


Messergebnisse Berg (rot) und Fröttmaning (blau). In Frühjahr gab es technisch bedingte Messpausen / © Gemeinde Berg, SWM

Prognostiziert wurde – und damit kommen wir zu den konkreten Daten – eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 5,9 m/s und – aufgrund detaillierterer Messergebnisse – ein jährlicher Ertrag von 6 bzw. 6,6 GWh pro Jahr (je nach verwendeter Anlage).


Gegenüberstellung von durchschnittlicher Windgeschwindigkeit und Ertrag der bisherigen drei offiziellen Gutachten … mit stets steigendem Ertrag. /© Gemeinde Berg, SWM

Die Schlußfolgerung von Gemeinde und Stadtwerken: “Nun können die nächsten Schritte – die Suche nach einem für die Gemeinde Berg geeigneten Betreibermodell, die Klärung der Netzsituation und naturschutzfachrechtliche Kartierungen – in Angriff genommen werden.

Das PDF mit den Daten finden sie zum Herunterladen auf der Seite der Gemeinde ( http://www.gemeinde-berg.de/index.php?id=2201,167 ) und hier bei der QUH: ZusammenfassungderWindmessung.pdf

… und damit zum Adventskalender, der heute ebenfalls mit Luft zu tun hat.

Kommentieren (20)

  1. QUH-Gast
    17. Dezember 2012 um 14:40

    Nur zur Klarstellung: “Im Frühjahr gab es eine Meßpause”: damit sind wohl die drei Meßpausen, die ich sehe, gemeint?

    • ammer
      17. Dezember 2012 um 14:44

      messpausen richtig, davon gehen wir aus (wird im Beitrag verbessert)

  2. QUH-Gast
    17. Dezember 2012 um 20:00

    “Beispielhaft” oder “Repräsentativ”? Die obere Graphik im Beitrag ist von der Gemeinde Berg unterschrieben mit: “Abb. 2: Beispielhaftes Windprofil für einen Messpunkt (10-min-Mittelwerte) aus der LIDAR-Messung”. Da diese Graphik nach allgemeinem Verständnis eine “Erklärung” für die Abweichung von den Messungen des Aviators liefern soll, wäre es recht wesentlich zu wissen, ob sie nicht nur “beispielhaft”, sondern tatsächlich “repräsentativ” für die Verhältnisse in der Realität ist. Es wäre schön, wenn die QUH dies für die Öffentlichkeit in Erfahrung bringen könnte!

    Wie kommt diese Kurve eigentlich zustande? Misst das LIDAR gleichzeitig kontinuierlich von 40m bis 200m?

    (Was war eigentlich der Grund für die Messpause im Spätsommer?)

    • quh
      17. Dezember 2012 um 23:00

      Der Lidar-Laser misst – so wie uns erklärt wurde – tatsächlich in mehreren Höhen. DEr Grund für die Messpause war ein – wie auch immer gearteter Defekt.

  3. gast
    18. Dezember 2012 um 12:37

    Windzunahmekurve? Hallo QUH,

    auch wenn die im Gutachten angeführte Windzunahmekurve (Abb. 2) gemessen wurde, kommt sie mir dennoch außergewöhnlich flach vor (zu starke Windzunahme). Sie ist fernab von allem, was in der Literatur zu finden ist. Wann wurde diese Kurve denn aufgenommen? Ist diese Kurve repräsentativ für das gesamte Jahr oder nur für ein einziges 10-Minuten-Intervall?

    Im Gutachten steht als Bildunterschrift zu Abb. 2: “Beispielhaftes Windprofil für einen Messpunkt (10-min-Mittelwerte) aus der LIDAR-Messung”

    Dem Gutachter dürfte klar sein, dass diese Windzunahmekurve über den Tag hinweg stark schwankt (Tagesgang).

    Wie stark der Zunahmefaktor über den Tag hinweg schwanken kann, sieht man z. B. hier:

    http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=dwdwww_result_page&portletMasterPortlet_i1gsbDocumentPath=Content%2FForschung%2FFELG%2FMOL2%2Fgm__windspeed.html

    An diesem Standort schwankte der Windzunahmefaktor zwischen 10m und 100m über Grund tageszeitlich bedingt zwischen 1.25 (gegen 11 Uhr) und 2.1 (gegen 0 Uhr).

    Alleine vor der Kenntnis der tageszeitlichen Abhängigkeit des Windzunahmefaktors ist es m. E. absolut unzulässig, die Windzunahme in den Wadlhauser Gräben anhand eines einzelnen Meßpunktes (= eines einzigen 10-Minuten-Mittelwerts) darzustellen.

    Vernünftig wäre stattdessen eine Grafik, die den Tagesgang in den Wadlhauser Gräben in verschiedenen Höhen zeigt (exakt so, wie die Grafik hinter dem Link oben).

    Vielleicht kann die QUH sich bitte um eine derartige Grafik bemühen. Diese Grafik MUSS vorliegen, sie ist nämlich ein direktes Resultat der LIDAR-Messungen.

    Interessant in diesem Zusammenhang finde ich auch folgendes:
    In einer offiziellen Werbebroschüre von Nordex ( http://www.wind-energy-network.de/downloads/vortraege-3-wind-energy-abend/Hr-Richterich-Nordex-230212.pdf ) wird auf der letzten Seite die bessere Windausbeute bei steigender Nabenhöhe beworben. In dem Beispiel (und die dort angegebenen Zahlen werden aus werbetechnischen Gründen sicherlich nicht schlecht gewählt sein) geht Nordex von einer Erhöhung der Windgeschwindigkeit zwischen 90m und 140m von knapp 14% aus. Die Windzunahmekurve im Gutachten weist hingegen für den gleichen Bereich eine Windzunahme von über 22% aus. Das ist mehr als das 1.6-fache (+60%!!) dessen, was Nordex in deren Werbebeispiel angibt. Schon irgendwie seltsam, oder?

    Nebenbei:
    Einem Gerücht zufolge wurde die Punktewolke, anhand derer der Gutachter die schlechte Übereinstimmung der Messungen des Aviators mit den LIDAR-Messungen belegt haben will, möglicherweise fehlerhaft erstellt (Umrechnungsfehler). Stimmt dies, und wenn ja, wird dann eine neue Punktewolke veröffentlicht? Dies wäre nur fair.

    • ammer
      18. Dezember 2012 um 12:57

      Nebenbei Das “Nebenbei”-Gerücht ist allerliebst und würde einiges erklären, leider ist es ein Gerücht. Wissen Sie lieber Gast mehr?

    • gast
      18. Dezember 2012 um 13:21

      Nebenbei Bitte mal den Aviator fragen. Ich hatte ein kurzes Gespräch mit ihm nach der GR-Sitzung. Ob sich inzwischen neue Erkenntnisse ergeben haben, weiß ich nicht.

  4. aviator
    18. Dezember 2012 um 14:10

    Kleine Analyse …. … trotz wenig Zeit und viel Arbeit: Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit wird im Gutachten mit 5,9 m/s angegeben. Der Vergleich der dargestellten Meßergebnisse Berg/Fröttmaning zeigt aber nur ca. 5,0 m/s (angenähert, da ich die Rohdaten nicht habe). Die tatsächlichen Meßdaten sind also schonmal deutlich niedriger als die 5,9 m/s in der Zusammenfassung.

    Wenn ich meine Meßwerte auf den Lidar-Meßzeitraum beschränke und den Winderhöhungsfaktor auf den in der Windgeschwindigkeitskurve ablesbaren Wert von 3,5 aufblase, komme ich ebenfalls exakt auf die genannte durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 5,9 m/s und den im Gutachten hochgerechneten Ertrag von 6,7 GWh pro Jahr für eine Nordex 117. Immerhin eine gute Übereinstimmung, es geht also im Wesentlichen um den Faktor, um den sich der Wind mit der Höhe verändert (das hatte ich erwartet). Verschiedene Faktoren ergeben diesbezüglich folgende Ergebnisse:

    Faktor Wind (Nabe) Ertrag/Jahr Wirkungsgrad Vollaststunden
    3,5 5,9 m/s 6.700 MWh 32 % 2.803 h
    3,0 5,0 m/s 5.800 MWh 27,5 % 2.409 h
    2,5 4,5 m/s 4.800 MWh 23 % 2.015 h
    2,0 3,4 m/s 3.200 MWh 15 % 1.314 h

    Die Grenze liegt für diese Anlage bei etwa 2.400 Vollaststunden, darunter ist das Ganze wohl unbestritten ein Pleiteunternehmen. Der Faktor 3 muß es also schon sein, damit die dauerhafte Subventionierung durch die Stromverbraucher wenigstens die Investitionskosten und die Kosten des laufenden Betriebs deckt.

    Nun hat das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik mehrere Monate über bewaldetem Gebiet in Mitteldeutschland den Wind in bis zu 200m Höhe mit einem Anemometermast und Lidar gemessen und verglichen. Die Ergebnisse wurden auf der 11. Deutschen Windenergiekonferenz 2012 präsentiert:

    Pauscher et al: Wind Characteristics Over Complex Forested Terrain: First Months of 200 m Met Mast Measurements

    Deren Windgeschwindigkeitskurve ergibt interessanterweise einen um 0,9 geringeren Faktor als die aus dem Gutachten für Berg, was zu einem Gesamtfaktor von 2,5 anstatt 3,5 führt. Meine Flugversuche lassen ebenfalls den Schluß zu, daß mein Faktor von 2,0 etwas zu niedrig sein könnte und dieser eher zwischen 2,0 und 2,5 liegt. Damit ergeben sich für die N117 aber trotzdem höchstens 2.000 Vollaststunden jährlich (siehe oben).

    Die Theorie (logarithmisches Windprofil), die Messungen des Fraunhofer-Instituts, der Bayerische Windatlas sowie die auf eigenen Meßwerten basierenden Rechnungen sind damit nahezu deckungsgleich. Lediglich das Gutachten für Berg weicht deutlich davon ab und verspricht wesentlich mehr Wind.

    • gast
      18. Dezember 2012 um 15:31

      Punktewolke Wurde eigentlich schon geklärt, ob es tatsächlich einen Berechnungsfehler bei der Erstellung der Punktewolke gab?

    • gast
      19. Dezember 2012 um 11:49

      5.0 vs. 5.9 Ich könnte mir vorstellen, dass die höheren Werte aufgrund des verwendeten Wind-Indexes und dem Vergleich mit dem Fröttmanninger Windrad kommen. Im Gutachten steht:

      “In die neue Ertragsberechnung vom 13.11.2012 gehen daher – neben den Werten aus der LIDAR-Messung – die mit dieser Messung gut korrelierenden und somit verwendbaren Langzeitdaten der Windenergieanlage Fröttmaning (August 2002 – Oktober 2012) der Stadtwerke München sowie die Daten des World-Wind-Atlas (1992 – 2011) von Sander & Partner ein.”

      Zumindest letzteres ist mit einem großen Ausrufungszeichen zu quittieren, wenn zur Langzeitberechnung ungefilterte WWA-Daten aus der ersten Hälfte der 90er Jahre verwendet wurden. Denn dies wird von vielen Gutachtern längst nicht mehr gemacht, da bereits seit einiger Zeit erkannt wurde, dass die Verwendung von Daten aus den frühen 90er Jahren aufgrund des damals außergewöhnlich starken Windaufkommens regelmäßig zu überhöhten Ertragsberechnungen führt, die in Realität nicht erreicht werden können.

      Siehe hierzu auch: http://www.anemos.de/9/?pg=9&lg=1
      (Was in diesem Zusammenhang für den IWET gilt, gilt für andere Indexe wie z. B. den WWA natürlich genauso)

      Inwieweit sich die windreichen frühen 90er Jahre in dem vorliegenden Gutachten auswirken, weiß jedoch niemand außer dem Gutachter selbst, da in dem veröffentlichten Gutachten anstelle von harten Informationen nur pauschale Aussagen gemacht wurden.

  5. aviator
    18. Dezember 2012 um 15:53

    @Gast Nein, das mit der Punktewolke wurde nicht eindeutig erklärt. Geschenkt.

  6. QUH-Gast
    18. Dezember 2012 um 16:19

    Weiß man eigentlich, ob die LIDAR-Meßapparatur des von den SWM beauftragten, öffentlich bezahlten, angesehenen und unabhängigen externen promovierten Experten diejenige Zeit, während der sie zwischendurch mal funktionierte, auch richtig funktionierte? (Was steht im Gutachten über die Kalibrierung?) Sie war immerhin während des Meßzeitraums dreimal und ca. 20% der gesamten Meßzeit kaputt. (Das übertrifft selbst die Minderleistung der Münchner S-Bahn.)

  7. gast
    19. Dezember 2012 um 10:29

    Gutachten “verschwunden”? Hallo QUH,

    warum gibt es das Gutachten nicht mehr zum Download auf den Seiten der Gemeinde Berg? Es kann offenbar nur noch über QUH runtergeladen werden. Danke, dass Ihr es noch anbietet!

    • ammer
      19. Dezember 2012 um 13:14

      Das Gutachten ist bei uns zum Herunterladen … … und zwar ununterbrochen unter dem oben stehenden Link: “ZusammenfassungderWindmessung”. Einen nicht ganz freundlichen Kommentar eines “QUH-Gastes” von 13.05 Uhr, der fälschlicherweise das Gegenteil behauptete, habe ich gelöscht. Wieso das Dokument auf der Gemeindeseite derzeit nicht zur Verfügung steht, entzieht sich unserer Kenntnis.

  8. MBE
    29. Januar 2013 um 10:20

    Ökostromproduzenten sollen Energiewende-Soli zahlen (Umweltminister Altmaier) Abgesehen vom schöngerechneten Wind sollte auch die politische Situation beachtet werden. Sogar die Politik muss sich langsam den Realitäten und der Wahrheit beugen. Das EEG als Planungsinstrument ist nicht mehr zu verantworten. Förderungen werden gestrichen und bereits existierende Förderungen werden nachträglich gekürzt werden müssen. Rechtssicherheit hin oder her. Wenn sich etwas nicht rechnet und eine Entwicklung in die Katastrophe führt, muss reagiert werden. Und wenn Strom unbezahlbar wird, gibt es eine gesellschaftliche Revolution und Massenarbeitslosigkeit, da die Industrie aus Deutschland abwandert. Also wartet bitte ab, wo die Reise hingeht, bevor der Wald gerodet wird und Fakten geschaffen werden. Oder Berg wird als Mahnmal der Energiewende und abschreckendes Beispiel in die Geschichte eingehen. Aber das nützt leider Keinem. Und die Schäden sind irreversibel. Wir dürfen nicht fahrlässig unsere Heimat opfern. Der Schaden für die unmittelbar Betroffenen und die Volkswirtschaft ist unfassbar grösser als der Nutzen für ein paar Wenige.
    Jetzt die Augen zumachen und hoffen , dass nichts Schlimmes passiert und schon Alles gut gehen wird wird nicht funktionieren.
    Die Energiewende wird durch Lobyismus und Geldgier abgewürgt.
    Der Bürger zählt dabei nichts.
    Ein weiteres Beispiel dafür wie stark Lobbyismus mittlerweile ist, ist die
    Privatisierung der Wasserversorgung durch die EU.
    Die Verantwortlichen in der EU sind nicht von den Völkern der EU gewählt, zahlen keine Steuern und besitzen zusätzlich auch noch Immunität. Und werden ausschliesslich von Lobbyisten umgarnt
    .
    Respekt , dass sich hier jemand nicht den Mund verbieten lässt:
     
    http://www.youtube.com/watch?v=THxuS4kfYeo
     
     
    Hier kann man unterzeichnen:
    http://right2water.eu/de
     
    Sogar in Monitor hat es das Thema geschafft

    http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2012/1213/wasser.php5

    Unglaublich, aber wahr:
    http://www.youtube.com/watch?v=1ehlbC_3HlE
     

  9. MBE
    23. Februar 2013 um 8:08

    SWM stoppen Projekte, hoffentlich auch in Berg http://www.sueddeutsche.de/muenchen/kuenftig-kein-oekostrom-mehr-muenchner-stadtwerke-verzichten-auf-erneuerbare-energien-1.1607301

    Die Energiewende muss sich ökonomisch ohne Förderungen rechnen. Mit Planwirtschaft und Förderungen, die durch Lobbyismus entstanden und nicht mehr finanzierbar sind, kann es nicht funktionieren. Die bisherige Förderung führt zu blindem Aktionismus und irrsinnigen Projekten wie in Starnberg. Daher muss das EEG zwangsläufig geändert werden. Dann können vollkommen unsinnige Projekte wir in Berg geplant auch gestoppt werden und Geld in ökologisch und ökonomisch sinnvolle Projekte gesteckt werden.
    Ich hoffe , dass das langsam allem mal klar wird. Ich bin für ökologisch produzierte Energie, die in der Gesamtbilanz Sinn macht.

    • aviator
      23. Februar 2013 um 16:54

      Zustimmung. Die Realität holt eben irgendwann jeden Blödsinn ein. Im Fall der “Energiewende” geht das gottseidank sehr viel schneller als bei anderen ideologischen Denkfehlern wie dem “real existierenden Sozialismus”. Die Gesetzmäßigkeiten der Mathematik und der Physik sind eben nicht verhandelbar, auch wenn die Grünen aller Parteien das immer noch glauben wollen 😉

    • gast
      23. Februar 2013 um 22:04

      Leider wohl zu früh gefreut… Auch ich hatte, als ich den Artikel las, gehofft, dass damit nun der bei uns betriebene Unsinn aus wirtschaftlichen Gründen endlich ein Ende findet, aber dann musste ich feststellen, dass dem wohl doch nicht so ist (siehe letzter Abschnitt in folgendem SZ-Artikel):

      http://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/wadlhauser-graeben-schaeftlarn-klagt-gegen-berger-windrad-plaene-1.1607664

      Somit ist die öffentliche Ankündigung der SWM, sie würden ihr aufgrund überhöhter Strompreise inzwischen überquellendes Füllhorn nicht mehr über deutschen Öko-Energieprojekten ausschütten, wohl nichts weiter, als ein lautes Säbelrasseln gegenüber Umweltpolitikern, die den Geldhahn nun geringfügig zudrehen wollen, weil inzwischen erkannt wurde, dass eine staatliche Subventionierung unwirtschaftlicher Öko-Energieprojekte in erster Linie den Gewinnen der Energieversorger, aber kaum der Umwelt dient.

      Apropos Wirtschaftlichkeit:
      Im letzten Berger Gutachten wurden für die beiden Anlagen N117/2400 bzw. SWT-2.3 ein P50-Wert von 6,7 GWh bzw. 6,6 GWh prognostiziert. Dies ist gleichbedeutend mit etwa 2800 Volllaststunden für die N117 und sogar etwa 2900 Volllaststunden für die SWT-2.3.

      Auf eine Nachfrage diesbezüglich beim Bayerischen Landesamt für Umwelt erhielt ich folgende Antwort:

      In Studien werden im Allgemeinen für neue WKA 1600 bis 1800 bzw. für die modernen 3 MW-Anlagen (mit >130m Nabenhöhe) ca. 2000 Vollaststunden im Jahr angesetzt, geeignete Standorte vorausgesetzt. In den letzten Jahren hat es enorme Verbesserungen für Anlagen im Binnenland gegeben, insbesondere durch größere Turmhöhen.
      2900 Volllaststunden klingen für mich jedoch sehr abenteuerlich.

      Gleichzeitig hatte ich um REALE Ertragsdaten von einpaar Anlagen aus der näheren Umgebung angefragt. Das mir übermittelte Excel-File finden Sie hier:

      https://dl.dropbox.com/u/45606557/beispiele_windkraftanlagen2007-2011.xls

      Wie Sie leicht ausrechnen können, lag der Durchschnitt der vier genannten großen Anlagen (die 0,04 MW Mini-Anlage von Herrn Genz ausgenommen) über die letzten Jahre hinweg bei lediglich ca. 1360 Volllaststunden.

      Zugegeben, keine der im Excel-File genannten Anlagen ist so hoch, wie diejenigen, die bei uns geplant sind, aber dass die größere Nabenhöhe gleich eine Verdoppelung der Volllaststunden bewirkt (siehe Gutachten, 2800-2900 VLS), klingt selbst für einen Laien wie mich – um es mit den Worten des Bayerischen Landesamt für Umwelt auszudrücken – abenteuerlich.

  10. gast
    21. März 2013 um 17:46

    Die Rotmilane zurück und seit 08.03.2013 wieder zu beobachten Und das obwohl in den Wadlhauser Gräben seit 2012 umfassende Rodungen stattfinden.
    Sobald die Horste bezogen und gefunden sind, ist das Thema Windkraft in den Wadlhauser Gräben laut Herrn Kühnel (September 2011) gestorben. Mal sehen, ob er sich an seine Versprechen erinnern kann.