Wo bitte geht’s zum Kleinen Wagen? Berg 7711

Vor einigen Wochen erstellte eine geheimbundartige Berger Organisation eine Website mit dem Namen “Berg7711.com“, gleichzeitig vertreten auf Facebook. Berg 7711 sei ein “Projekt zur Förderung und Erhaltung der Dorfgemeinschaft” heißt es dort, und man habe vor, gemeinsam zu wandern, zu essen und zu trinken, interkulturelle Treffen zu organisieren und Kulturreisen in ferne Regionen zu unternehmen.

Auf der Website wie auf Facebook tauchten gleichzeitig kryptische Fotos vom Fortschritt bei der Herstellung eines sargähnlichen Objekts auf – verschlossene Kisten, Holzbretter, Reifenprofile. Verraten wurde nichts – nur der engste Kreis war eingeweiht.

Am Donnerstag, zum 166. Geburtstag von König Ludwig war es dann soweit – das geheimnisvolle Objekt wurde mit großer Zeremonie am Berger Maibaum präsentiert:


Zeremonielle Einfahrt des kleinen Wagens

Es handelt sich bei dem geheimgehaltenen Objekt um einen Multifunktionswagen zur Selbstversorgung bei Ausflügen. Bestückt wurde er von selbstständigen Unternehmern aus der Gemeinde: Klaus und Irmi Lindner übernahmen mit Christian Wolf die Organisation, die Schreiner Tobi Völkl und Stefan Häring bauten die Holzteile, der frischgebackene Elektrikermeister Martin Höbart stattet den Wagen mit Strom für Licht, Musik, Kühlung und eine Alarmanlage aus, der “externe” Metzger aus Unterhaching, der für das König-Ludwig-Festwochenende die Kini-Wurst erfunden hat, liefert selbige auf Bestellung, Toni Lidl sorgt für die Backwaren, Michi “Hirbel” Albrecht stellt die Garage und sorgt für Getränke, und bei Wolfi Mooseder wird das Gefährt versichert. Auch ein Profigasgrill wurde angeschafft und eingebaut.


Das geheimnisvolle Objekt mit dem engsten Kreis

Der Wagen soll gegen eine Leihgebühr Berger Vereinen oder Privatpersonen für kleine Ausflüge zur Verfügung gestellt werden. Die Rahmenbedingungen werden bis Ferienende erarbeitet.

Wie kam’s? Nach der Organisation des König-Ludwig-Fests war ein ganz neuer Zusammenhalt innerhalb der Berger Dorfgemeinschaft entstanden. Am 7.7.11 kam man – auf dem Weg zur Farchner Sonnwendfeier mit einem Kasten Bier hungernd auf der Lüßbachbrücke gestrandet – auf die Idee, einen Wagen für (fast) alle Grundbedürfnisse zu bauen. Mitstreiter wurden gesucht und gefunden, und nun gab es sogar eine Fahrzeugweihe.


Die Fahrzeugweihe (was geschieht da rechts im Hintergrund?)

David Mehlich betonte bei der Weihe, dass der Zusammenhalt im Dorf durch diese Aktion gefördert werden sollte. Die gemeinsame Arbeit beim König-Ludwig-Fest habe noch andere Früchte getragen. “Das da etwas mehr entsteht, ist nicht selbstverständlich, sondern immer ein Geschenk.” Sprach’s und bespritzte den Wagen samt den anwesenden Gästen mit Weihwasser.


Gute Mischung!

Was er jedoch nicht wusste: Hinter seinem Rücken hatte Flo Knappe heimlich einen Schuss Augustiner hineingekippt…