Wie heizen? Diese Frage bewegt derzeit die Gemüter. Zu der Motivation, aus Gründen des Klima- und Umweltschutzes auf fossile Brennstoffe zu verzichten, kommen seit der Ukraine-Krise politische Faktoren: Russland dreht den Gashahn zu, der Ölpreis steigt – und damit auch die Nachfrage nach ressourcenschonendem Heizen. Auch bei uns in der Gemeinde. Es gibt bereits Überlegungen für Bachhausen sowie fortgeschrittene Planungen für ein Nahwärmenetz in Mörlbach, dessen Realisierung aber noch nicht gesichert ist. Auch im Huberfeld soll nun sondiert werden, ob bei den Anwohnern Interesse besteht. Der Arbeitskreis Energie der Bürgerbeteiligung Berg schickte uns Informationen über eine Fragebogenaktion.
Wie heizen?
Die Erzeugung von Wärme ist der zentrale Faktor für die Energiewende und bestimmt in zunehmenden Maße die Lebenshaltungskosten. Derzeit besteht bei fossilen Energieträgern eine unkalkulierbare Abhängigkeit von internationalen Märkten.
Die regionale Wertschöpfung zu steigern unddie Abhängigkeit vom unbeeinflussbaren Märkten zu reduzieren sind nur einige der Gründe, warum bei uns regionale Produkte immer stärker nachgefragt werden. Warum nicht auch bei der Wärmeenergie? Ein Nahwärmenetz verbindet die lokale Wärmeproduktion direkt mit den angeschlossenen Gebäuden. Die Energiequellen stammen aus der Region, die Dienstleistungen werden von lokalen Firmen erledigt, und die Erträge kommen den Gesellschaftern zugute.
Foto: Guido Bröer
Im Arbeitskreis Energie der Bürgerbeteiligung Berg sind wir davon überzeugt, dass gemeinschaftliche Wärmeversorgung ein erfolgreicher Weg aus der Energiekrise sein kann.
Die Voraussetzungen dafür sind die Akzeptanz und das Mitwirken der Bürgerschaft und eine Mindestanzahl von Anschlussnehmern, damit die Wirtschaftlichkeit gewährleistet ist und marktgerechte Energielieferungen angeboten werden können.
In Mörlbach führten Gespräche mit Hausbesitzern dazu, dass genügend Interessenten zusammenkamen. Eine fundierte Machbarkeitsstudie wurde beauftragt, deren Ergebnisse in Kürze vorliegen werden. Wir hoffen, dass bestehende Hürden überwunden werden können und hier das erste Nahwärmenetz der Gemeinde entstehen wird.
Nun will der Arbeitskreis Energie mit einer Umfrage ermitteln, wie Hausbesitzer im Areal zwischen Hörwarthstraße, Richard-Wagner-Str. und Haydnstraße zu dieser Energieform stehen. Stellt der Bezug von Nahwärme eine Option dar? Wann könnte eine Umstellung erfolgen? Möchten Sie Ihr eigener Energieversorger werden in dem Sie sich an einer Gesellschaft beteiligen?
Eine Fragebogenaktion, die in den nächsten Tagen in den Briefkästen zu finden ist, soll Aufschluss geben.
Einen Artikel über ländliche Wärmenetze finden Sie hier: https://www.solarserver.de/2021/10/22/waermenetze-in-kleinen-kommunen/