Das Letzte, was König Ludwig II. zu sich genommen hat, war ein Zitroneneis. Soviel ist historisch gesichert. “War es Mord?”, fragen – gegen alle kriminalistische Evidenz – hingegen alljährlich die Guglmänner, die gestern zur Gedenkfeier des 130. Todestages von König Ludwig II – der eigentlich heute ist – über den See anreisten und ein Konterfei des Königs mit der Aufschrift “Es war Mord!” beim Kreuz vor der Votivkapelle verankerten. Klar war es Mord, aber wer war der Mörder?
Schnappschuss! Von vielen unbemerkt: Die Guglmänner auf dem Boot
Sicher ist: Heute vor 130 Jahren starb König Ludwig II. So gut wie sicher ist: er hat seinen Leibarzt kurz vorher umgebracht. In der Gemeinde Berg ist das immer wieder Anlass für ein wenig Feier, Karneval und militaristische Folklore samt Anwesenheit von Würdenträgern (Ex-MdB, Geistlichkeit & Bürgermeister). Eine breit gefächerte Gefolgschaft – zahlreiche Königstreue – fand sich auch gestern wieder vor der Votivkapelle zur Vor-Feier des 130. Todestags des “Kini” ein. Die Messe – samt obligatorischer Blasmusikbegleitung – musste außerhalb gefeiert werden, denn die Kapelle wird noch renoviert. Zu Beginn zogen – passend zu den verkleideten bayrischen Militaristen samt Schießgewehren – dunkle Regenwolken auf. Die Fahnenabordnungen und Monarchistenvereine trotzten dem Wetter. Nach der Würdigung einiger Verdienste des Königs wurden von weißbebuschelten Menschen Kränze niedergelegt,
Ganz wichtig: Die Kranzniederlegung in weiß-blau
Buschl tragen und Luftlöcher schießen: Dem König zur Ehr
Dann wurde von einer selbsternannten “Ehrenkompanie” in Traditionsuniform ein dreifaches Salut zu Ehren des toten Ludwig II. in die Luft geschossen. Zum Abschluss wurde – was sonst? – die Bayernhymne gesungen. Inzwischen strahlte die Sonne .
Trotz des Mummenschanzes: Nicht viele Königstreue konnten sich für die Idee eines Berliner Forschers erwärmen, die Leiche virtuell zu obduzieren. Das Grab in der Wittelsbachergruft in München könnte bei dieser modernen Durchleuchtungsmethode geschlossen bleiben, Auf Begeisterung stieß diese Idee – insbesondere im Haus Wittelsbach – allerdings nicht.
Königstreu im Elektroboot: Der Besuch der Guglmänner
Unterdessen tauchte ein Elektroboot mit zwei Guglmännern auf. Beim Kreuz verankerten sie das Abbild des Königs mit der obligatorischen Aufschrift “Es war Mord!”. Sehr wahrscheinlich hat in der Tat der König seinen Arzt Dr. Gulden umgebracht. Die QUH berichtete darüber hier: /http://quh-berg.de/koenig-ludwig-als-moerder-6482416/ – Ansonsten kann man Guglmänner natürlich googeln. Bringt aber weitaus weniger.
Historisch besser bedient als bei Googlemännern sind Sie, wenn Sie – jenseits solchen Firlefanzes – hier im QUH-Blog unter “König Ludwig” nachschlagen (z.B. rechts in der Seitenleiste), wie die letzten Tage des Königs historisch verbrieft verliefen, oder speziell unter http://quh-berg.de/ein-koenig-stirbt-folge-7-der-13-juni-894829645/ nachlesen, wie der 13. Juni vor 130 Jahren genau abgelaufen ist, Der letzte Tagebucheintrag des Pflegesrs Mauder lautete beispeilsweise:
S.M. (Seine Majestät) ging mit Gudden um 6 1/2 vom Schloße weg und zwar den unteren Seesteg gegen eine Bank auf welcher beide schon am Morgen saßen, von der Bank ab fand man hart am Ufer die 2 Röcke von S.M. sowie dessen Schirm, etwas entfernt die 2 Hüte, ug. (ungefähr) um 11 Uhr