Vortrag Robert Sing

Robert Sing beginnt mit seinem Vortrag über Projekthistorie, Planungsstand, Wirtschaftlichkeit und Beteiligung

Standortvorausssetzungen:
Anhöhe, ausreichende Abstände zur Wohnbebauung (Immissionsschutz), Zustimmung der Luftfahrt, naher Netzanschluss, günstige Zuwegungsmöglichkeiten, keine Vogelschutzgebiete.

Die Ansicht einer typischen Binnenland-WEA wird gezeigt.
Nabenhöhe bei der Enercon E-115: 149 m.
Rotordurchmesser: 115 m.

Flächenverbrauch für ca. 6 Mio kWh Strom/Jahr: 1,1 ha waldfreie Fläche für alle Anlagen insgesamt.

Sing erläutert die Projekthistorie, u.a. auch die Kriterien für die Standortsuche innerhalb der Konzentrationsfläche.
Mai – Oktober 2012 LIDAR-Messung und Standortsicherung mit den Staatsforsten.
Die Windmessung ergab 5,9 m/s in 140 m Höhe.
Untersuchung von Ornithologen, Biologen etc. – Ausschluss von “Verbotstatbeständen” für Großvögel (Schädigung, Störung, Tötung), wenige Überflüge von Großvögeln, keine Horste; die Haselmaus wurde gesichtet > Vermeidungsmaßnahmen müssen getroffen werden, z.B. dürfen im Winter keine Wurzelstöcke entfernt werden. Auch der Springfrosch wurde nachgewiesen > Schutzmaßnahmen.
Es gab ein Schallemissionsgutachten des TÜV (wir berichteten), ein Schattenwurfgutachten, ein Blend- und ein Eiswurfgutachten.
Am 31.7. 2014 wurde die Genehmigung des LRA Starnberg erteilt.

Darauf kamen fünf Klagen, eine seitens der Gemeinde Schäftlarn und vier Privatklagen.

Sing erklärt die Arbeitsschritte seit Erhalt der Genehmigung – von der Ausführungsplanung über Vertragsverhandlungen mit Herstellern, die Aufstellung der Wirtschaftlichkeitsrechnung und die Gründung der erforderlichen Gesellschaften, der Aufstellung des BaFin-Prospekts (Versand am 19.12. 2014 zur Prüfung) bis zur Baugrunderkundung. Deren Ergebnis: Der Boden ist standfest und hart, es wurde 15 m tief gebohrt.

Bis zum Januar 2015 wird noch eine Referenzmessung durchgeführt – die Flächen sind nun frei, und so kann ein Gerät am Standort einer Anlage stehen, eines am ursprünglichen Messstandort. anemos jacob nahm wegen des Geräteausfalls einen Fehler von 3 % an, der nun durch die Nachmessung evtl. nach unten korrigiert werden kann.

Nun zur Gesellschaftsstruktur:

Die Bürgerwind Berg GmbH & Co KG betreibt die Windräder, Komplementärin ist die Bürgerwind Berg Verwaltungs-GmbH, als Kommanditisten können sich beteiligen: Bürger, Unternehmen, Genossenschaft, Gemeinde Berg, Kommunen.
Haftung:
– GmbH: begrenzt auf Stammeinlage: 25.000 €
– KG. begrenzt auf Hafteinlage.
Feste Mindestlaufzeit
Flexible Beteiligungsmöglichkeiten aller potentiellen Kapitalgeber
Die Gemeinde Berg kontrolliert die Komplementärin.
Jeder Gesellschafter versteuert seinen Gewinnanteil mit seinem persönlichen Steuersatz.
Prospektpflicht bei öffentlichem Angebot der Beteiligungsmöglichkeit.

Robert Sing stellt nun die Ertragsberechnungen von RSC und anemos jacob gegenüber, daraus wurde ein Mittelwert gebildet.
Eingangswerte:
Kalkulierter Jahresertrag ca. 24,58 Mio kWh, EEG Vergütung (2014 über 20 Jahre) liegt bei 8,9 Ct/kWh, Erlöse: ca. 2,19 Mio jährlich
Kosten: Investition: ca. 21,6 Mio €
Betriebskosten: ca. 600 T€ jährlich über 20 Jahre gemittelt.

Finanzierung:
Eigenkapitalanteil: ca. 6,6 Mio €
Darlehen: ca.15 Mio
Rendite:
Interner Zinsfuß: ca. 5,2%
Kumulierte Ausschüttung: ca. 190 % des eingesetzten EK über 20 Jahre
Geplante Ausschüttung: jährlich, ab 2017 für 2016, mit 5% beginnend.

Bürgerbeteiligung:
Bürger können sich als Kommanditisten direkt beteiligen.
Mindestanteil 5.000 €
Zeichnungsbeginn: geplant ist die zweite Februarhälfte 2015
Ende: erste Märzhälfte 2015
Interessenten können sich über die Homepage der Gemeinde beider Bürgerwind Berg GmbH & Co KG anmelden und erhalten einen BaFin-Prospekt per Post.