Streng limitiert

Manchmal erscheint, aus der Ferne betrachtet, das Eigene ja etwas merkwürdig. Was – so könnte man sich fragen – könnte von außen, sagen wir von Aachen aus gesehen, das Wichtigste sein, das Berg „zu bieten“ hat? König Ludwig? Oskar Maria Graf? Die Wallfahrtskirche von Aufkirchen? Der Blick auf See und Alpen? – Aufschluss über diese Fragen konnten wir diese Woche von einer kleinen Werbebroschüre erhalten, die „An Haushalte mit Tagespost“ verteilt wurde.


Schloss Berg, eines der Wahrzeichen von Berg, “streng limitiert” in Bleiglas

Für schlappe 119 € plus Versandgebühr wurde dort für eine „Sonderausgabe des traditionellen Bleiglas-Fensterbildes für die Einwohner von Berg a. Starnberger See“ geworben. Uns, die wir bisher von der Tradition des Berger Bleiglas-Fensterbildes noch nichts wussten, blickte uns da – von Weinreben (Weinreben in Berg?) umkränzt – das Schloss Berg an.

Wir zitieren weiter aus der Broschüre einer Aachener Firma: „Auf jeden Fall wurde dieses neue traditionelle“ … (ja was nun: neu oder traditionell?) … „Bleiglas-Fensterbild speziell für Sie entworfen. “ – … (oh!) … „Mit ‘Schloss Berg’ im Vordergund natürlich“ … (natürlich!) … „ergänzt um die Johanneskirche“ … (ja, St. Johannes Baptist, stimmt) … „Das Rathaus“ … (hihi, das Berger Rathaus, ein 70iger Zweckbau, als Sehenswürdigkeit?) … „und“ … (jetzt kommts!) … „Die Kirche“ (hääää?????? Wo soll die denn sein?).


Wahrzeichen v.l.n.r: Johanneskirche, Rathaus (??), die Kirche (???)

Über „die Kirche“ von Berg, rechts im Bild, müssen selbst Ureinwohner länger rätseln. Jedenfalls ist es sicher nicht die Wallfahrtskirche von Aufkirchen. Auch nicht die denkmalgeschützte Kapelle von Assenhausen …

… erst recht nicht die Anna-Kapelle oder die Kirche von Allmannshausen ….

… und schon gar nicht die berühmte Barockkapelle von Mörlbach:

Von der Höhenrainer Pfarrkirche ganz zu schweigen. Vielleicht Farchach? …
Nein, es handelt sich um St. Peter und Paul in Harkirchen – immerhin eine der ältesten bayerischen Kirchen. Doch so genau wollte man in Aachen nicht ins Detail gehen …