Strahlung. Ohne Witz.

Die lange Tagesordnung versprach einen langen Abend und hitzige Diskussionen – doch nach dem unvermutet zeitigen Sitzungsende um 22:15 blieb der QUH genügend Zeit, noch vor Mitternacht dem 3. Bürgermeister Rupert Steigenberger offiziell zu seinem heutigen Geburtstag zu gratulieren (Rupert, alles Gute!), sowie selbigem, noch ein wenig zu feiern.

Vor vollem Haus informierte der Bürgermeister zunächst unter anderem darüber, dass demnächst eine Bürgermeisterrunde mit dem Breitbandpaten im Landratsamt stattfinden soll. Unter Umständen sollen mehrere Gemeinden zusammengefasst und gemeinsam ausgestattet werden. Grundsätzlich gelte: Strahlung vermeiden, lieber Kabel als Funk.

Stephan Mahlert und Robert Hobelsberger von der – unabhängigen – Münchner Firma MUC-Consulting stellten anschließend der Kinderbetreuung in Berg ein Zeugnis aus. In Schulnoten ausgedrückt: “Im letzten Jahr eine 3, jetzt eine 2, in der Zukunft mit Biberkor wäre eine 1- möglich – und das sagen wir selten!” Detailliert wurden demographische Aspekte, Buchungszeiten (“sind in Berg durchgängig gestiegen – ein Spiegel des Vertrauens der Eltern”), die Auswirkungen der BRK-Debatte, Betreuungs- und Anstellungsschlüssel analysiert. Die gesamte Studie wurde vorab den Fraktionsvorsitzenden zugesandt. Auf die Gemeinderäte wartete zugleich ein Beschwerdebrief des Vorstands des Fördervereins für den Kindergarten Oberberg.

Sodann: Der Umgang mit Spendengeldern. Zwar bekomme die Gemeinde Berg so gut wie keine Spenden, abgesehen von dem Durchlauf für Vereine, die selbst keine Spendenquittung ausstellen können, und für die Weihnachtsaktion, dennoch wollte man eine klare Lösung vorschlagen. “Das Wichtigste ist die Transparenz”, so Bürgermeister Monn. Das Innenministerium gab eine Handlungsempfehlung ab: Zum Schutz der Bürgermeister vor dem Vorwurf der Vorteilsnahme sollten Spenden gesammelt dem Gremium in nicht-öffentlicher Sitzung zur Entscheidung vorgelegt werden. Das wurde vom Rat nachvollzogen und gebilligt.

Zu leichten Unruhen führten letztlich die Sonnenstrahlen. Der Gemeinderat hatte vor längerer Zeit mehrheitlich beschlossen, gemeindeeigene Berger Gebäude und Grundstücke auf ihre Eignung als Träger einer Photovoltaikanlage zu untersuchen. Man einigte sich, den Parkplatz des FSV zu befestigen, mit Carports auszustatten und darauf eine PV-Anlage aufzubringen – bis auf die Parkplatzbefestigung und die nötige Leitplanke finanziert von einem Investor. Plötzlich gab es vehemente Proteste – GR Dr. Haslbeck sprach gar von einem “Schildbürgerstreich”, GR Wammetsberger ahnte Eifersüchteleien zwischen den örtlichen Vereinen, GR Schmid wollte sich den Vorwürfen der Anwohner nicht stellen. GRe Adldinger und Grundmann wiesen unisono mit BM Monn darauf hin, dass die Grundsatzdebatte bereits längere Zeit zurückliege – man habe nun die Voraussetzungen zur Umsetzung des Beschlusses zu schaffen. Konkrete Entscheidungen stünden erst nach den Vertragsverhandlungen mit dem Investor an. CSU und ÜP stimmten konsequent gegen die Errichtung der Photovoltaikanlage.

Und nun die Allmannshauser Straße: Der Gemeinderat genehmigte mehrheitlich den Bebauungsplan für die drei Baukörper, davon einer wahrscheinlich im Außenbereich. Das Fides-Gebäude strahle so sehr nach Südosten, hieß es, dass städtebaulich quasi ein kleines Gegengewicht geschaffen werde müsse, mittlerweile nur in Gestalt von acht statt 24 Wohneinheiten. Ein solches Entgegenkommen solle die Gemeinde belohnen, meinte GR Dr. Haslbeck. Hier gehe es weder um einen Handel noch um eine Koppelung, betonte BM Monn, vielmehr sei durch das Einlenken des Berger Kaufmanns für die Gemeinde die Voraussetzung geschaffen worden, die Zustimmung nicht mehr zu verweigern und damit einer gerichtlichen Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen.

Heut mal ohne Witz.

Kommentieren (3)

  1. DerOchse
    24. Februar 2010 um 17:35

    Böse Magnaten Meine lieben QÜHe,

    es ist schon richtig, lieber Kabel als Funk. Aber nur, weil die Bandbreiten über Kabel höher sind. Wer sich von Funkwellen verfolgt fühlt, dem kann ohnehin nicht geholfen werden.
    Apropos, strahlt eigentlich ein Magnet? Da muss ich wohl im Physikunterricht auf der Ochsenschule mal wieder gefehlt haben.
    Aber das alles ist ja nicht neues unter der Sonne, früher hat man Hexen gejagt, und heute jagt Mann/Frau Magneten. Solange man die Magnaten in ruhe lässt, wird alles wieder gut.

    Liebe Grüße,

    der Ochse

    • BuergerBerg
      24. Februar 2010 um 22:02

      Bebauung im Aussenbereich Ob die Genehmigung von einem Haus im Aussenbereich nicht der Einstieg für weitere Häuser ist?

      Gab es nicht auch mal einen ehemaligen Bürgermeister, der hier schin mak bauen wollte? Viell. täusche ich mich

    • Elke Link
      25. Februar 2010 um 0:19

      An Bürgerberg Klaro – genau das wurde explizit abgefragt (Grundstück gegenüber, Dominoeffekt etc.) und nicht minder explizit verneint. Hoffen wir mal.