In Berg wird eine Ortsmitte nach der anderen zerstört, verplant, asphaltiert vernachlässigt oder zugebaut. Eine Gemeinde auf dem Weg zur Schlafstadt! Im Nachbarort Münsing hingegen ist direkt in der Ortsmitte ein kleines Idyll entstanden, wo Kinder ihre Hausaufgaben machen, Männer im besten Alter ihr Bier trinken und Passanten bestes Bio-Eis lecken: Die “Eishaltestelle” von Martin Bauernfeind.
Fußballtor, Hängematte, Schachbrett, Bio-Eis: der Bauernfeind in seinem selbstgeschaffenen Paradies
Lange Zeit war die grüne Wiese im Zentrum von Münsing meist so verwaist wie Ortsmitten in Berg es immer schon sind. Seit die “Vinoteca Marcipane” von nebenan das Grundstück gepachtet hat und Martin Bauernfeind dort in diesem Sommer anfing, leckeres Bio-Eis (vom Cramer aus Gauting) zu verkaufen, ist aus der Brachfläche eine Idylle und ein Zentrum für die ganze Gemeinde geworden. Der Trick: Martin Bauernfeind verteilte Brettspiele, stellte ein Fußballtor und eine Hängematte auf und überhaupt redet er gerne und nett mit den Leuten und darf so lange geöffnet haben, wie er will (und Martin will, solange jemand da ist).
Die “Eishaltestelle”: Münsing, du hast es besser
Und in der Gemeinde Berg? – Da hat man halbdutzendfach Beispiele geschaffen, wie man so etwas verhindert.
– Am Maibaum in Oberberg beispielsweise hat der Gemeinderat in der letzten Sitzung mehrheitlich beschlossen, die ehemalige Ortsmitte am Maibaum mit Einfamilienhäusern zu bebauen. Es ist ein Lehrstück, wie Chancen vergeben und Spekulanten unterstützt werden: Ursprünglich war die Gemeinde Besitzerin des Grundstückes der “Berger Stuben” gewesen. Um Schulden zu tilgen, verkaufte man es erst an einen Berger Großgrundbesitzer mit Hang zum roten Naturstein. Dann löschte man die Grunddienstbarkeit “Gaststätte”, womit der Immobilienspekulation auf dem Grundstück die Türen geöffnet wurden. Dann wurde das Grundstück geteilt und mit immer kleiner werdenden Häusern bebaut. Die Gemeinde schaute tatenlos zu. Die öfters diskutierte Chance, einen Bebauungsplan aufzustellen oder zumindest Teile des Grundstückes zurückzukaufen, wurde vergeben. Jetzt wurden dort “Puppenhäuschen” (GR Kaske) genehmigt.
Zum Vergleich: die neu geplante Berger Ortsmitte (schon auf dem Entwurf mit unzulässig hohen 2m Hecken)
– Auch in Kempfenhausen müssen die Bemühungen, gegenüber der Strauss-Klinik eine kleine Ortsmitte zu schaffen, wohl als gescheitert angesehen werden.
– Um den König-Ludwig-Brunnen gegenüber der Bäckerei in Berg kümmert sich nur die CSU, die dort ehrenamtlich ab und zu die Bänke restauriert, auf denen trotzdem niemand so recht sitzen mag. Selbst dieser ungenutzte Nicht-Platz allerdings ist in Gefahr, weil nebenan gebaut werden könnte.
– In Höhenrain am Platz hat immerhin manchmal der Kiosk offen, und überhaupt wurde hier ja ein vorbildlicher Platz geschaffen, der aber wenig genutzt wird. Gefeiert wird in umliegenden Stadln.
– In Aufkirchen wird der Platz vor der “Post” womöglich zum Großparkplatz, damit der Betreiber dort die von der Gemeinde geforderten Stellplätze nachweisen kann. GR Sokolowski hat für die heutige GR-Sitzung immerhin den fast schon rührigen Antrag gestellt, zumindest den PUVE-Ausschuss deshalb einmal einmal einzuberufen. Zur Erinnerung: dieser – vom Bürgermeister nicht sonderlich geliebte – Ausschuss für Planung-Umwelt-Verkehr-Energie soll solche Projekte diskutieren, wurde aber seit mehr als einem Jahr nicht mehr eingeladen (oder wenn dann wurde wieder ausgeladen).
Zumindest das wunderbare Bio-Eis vom Cramer kann man (wenn auch nur im Becher und nicht in der Tüte) in Berg im schönen Bio-Hausladen in der alten Brauerei kaufen. Auch der Platz vor der alten Brauerei wäre ein schöner Platz, der allerdings (trotz Bebauungsplan) durch den Bau der “Sparkasse” nebenan unmöglich gemacht wurde. Über die Durchgangsstraße haben wir genug geklagt. Nur Phantasten wie die QUH feiern hier. Martin Bauernfeind hingegen überlegt nach seinem sensationellen Erfolg im Sommer, in Münsing im Winter Punsch zu verkaufen.
so geht ortsmitte es ist wirklich bedauerlich, nach all den jahren, dass die ortsmitte in berg beim maibaum nicht attraktiver gestaltet werden kann – nicht zu ändern, aber??
könnte man denn nicht einen “kneipen” betreiber für den ehemaligen “schlecker markt” ausfindig machen?
die örtlichkeit eignet sich doch hervorragend als nachfolger von “susi`s cafe” oder “dada`s prosecco, pasta und pizza”
und schon wäre ein wenig ortsmitte wieder erschaffen – als ersatz, so zu sagen, für die “versprochenen berger stub`n”
Schlecker? Das wäre hier:
http://www.immowelt.de/immobilien/immodetail.aspx?id=26345882#13
Allerdings ist das ein Wohn- und Geschäftshaus – sicherlich zu laut – selbst wenn sich 10 bis 20 Leute zusammenschließen würden, um was auch immer zu betreiben ….