Gemach, liebe Sympathisanten, das versprochene QUH-Exklusiv-Interview mit Andi Gröber, dem Postwirt, ist fertig und kommt morgen, aber es kam etwas dazwischen: Deutscher Herbst, nämlich Raub, Betrug und Entführungen in der Post. Vier Verbrechen in zwei Stunden! Rekordverdächtig! Und am Schluß kommt es heraus: Alles passierte nur, um den dringend notwendigen Umbau der Gastwirtschaft ins Rathaus hineinzuschmuggeln ….
Die verweigerte Baugenehmigung für die Post bleibt der einzige lokale Bezug in dem ansonsten völlig abgedrehten Stück „Der entführte Selbstmordeinbruch“, den die Aufkirchener Dorfbühne unter der bewährten Regie von Anneliese Doll heute Abend auf die Bühne bringen wird. Die QUH verrät es als erstes: Das dreckige Dutzend von der Dorfbühne läßt es gehörig krachen.
Unsere Lieblingsbedienung Hildegard Zahn weint herzerweichend um ihren Ehemann (Anton Kometer), der vermeintlich Selbstmord begangen hat, um seine marode Firma qua Lebensversicherungsbetrug zu sanieren. Als der Lebensmüde dann mit nichts als einer Pampers-Kiste bekleidet wieder auf der Bühne und im Leben steht, sind ihm die brüllenden Lacher sicher und die Dorfgemeinschaft ist – wie es sich für eine Komödie gehört – mittlerweile in tiefster Anarchie versunken. Die Frauen werden reihenweise entführt, die Männer sind allesamt Betrüger. Nicht einmal die adrette Versicherungsvertreterin (Monika Norbach) behält immer den überblick. Stefan Meisenzahl als Wachtmeister kriegt am Ende keine Frau ab, aber dafür ist er der bescheuertste Dorfpolizist seit Columbo. Selbst unser alter Postwirt Andy Wastian hat seinen Humor zurück und darf mal wieder sein komödiantisches Talent – und seine Kraft! – in einer doppelt “tragenden” Rolle als Frauen-Entführer beweisen. Und der famose Anderl Länger als intriganter Lehrbua schafft es gar, dass zwischenzeitlich ein Herr aus dem Publikum für den Raub der kubanischen Bürgermeister-Zigarren verhaftet wird. Was für ein köstliches Durcheinander … was für ein Spaß! Hingehen! Wenn nicht heute, Donnerstag, dann am 27. oder 28.10.; bzw am 2., 3. oder 4.11. Schade, dass Rupert M. keine Zigarren raucht. Kartenvorbestellung: o8151-5761
(Foto: Christiane Hoffelner, vermittelt durch: Hans Peter – “Ich geh nie auf eine Parteiliste” – Höck)
Premierenkritik Tosender Applaus für alle Akteure – die Gäste zeigten sich nach den drei Akten ehrlich beeindruckt. Nach der Vorstellung durfte der gestresste 2. Bürgermeister Karl Brunnhuber (sein dritter Termin an diesem Abend!) stellvertretend für Rupert Monn allen beteiligten Damen Blumen und allen beteiligten Herren Schnaps überreichen. Die Damen wurden auch geküsst! Besondere Erwähnung verdient die großartige Einlage von Anderl Länger, der das “Besenschlagen” beherrscht – seine Darbietung in der zweiten Pause wurde vom Publikum begeistert aufgenommen.