Post aus Neufahrn

Der “Verein zum Schutz der Wadlhauser Gräben” hat einen Brief an die Verantwortlichen in Berg geschrieben:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Monn, sehr geehrte Damen und Herren Gemeinderäte des Gemeinderats der Gemeinde Berg,

wir wissen, wie schwierig auch für Sie die Angelegenheit ist. Wir erlauben uns dennoch an eine gleichmäßige Belastung aller Betroffenen zu appellieren (…).

Die bisherigen Planungen führen zu einer desaströsen Situation für Neufahrn. Neufahrn ist am dichtesten an den geplanten WKAs dran, diese stehen um 20 bis 50 m höher als dieser Ortsteil und zwar in dessen Süden und Südwesten. Alle Häuser und Gärten sind dorthin ausgerichtet, auch weil sich die Autobahn im Osten befindet. Im Winter wird die Sonne nicht höher steigen als die Windkraftanlagen rotieren. Wie Ihnen bekannt ist, weht der Wind fast ausschließlich aus West-Südwest, so dass sich auch der Schall in Neufahrn am schlimmsten äußern wird. Des Weiteren ist die Erschließung des Windparks über diesen Ort geplant.

Selbst wenn sämtliche Planungen sich juristisch halten lassen würden, appellieren wir an Ihre Anständigkeit. Wir bitten Sie, die Menschen dieses Ortes nicht in solche Nöte zu bringen, sondern einen Abstand sicherzustellen, welcher alle Menschen, die an den Wadlhauser Gräben wohnen, gleichermaßen belasten. Dies zumal Herr Sing ja schon am 04.10.2011 sagte, dass es in dem Plangebiet Bereiche gäbe, welche windhöfiger seien.

Wir haben Verständnis für Ihre Lage, insbesondere im Hinblick auf den Bauantrag des Herrn Genz. Wir hoffen aber darauf, dass Sie nicht vorhaben, “den Teufel mit dem Belzebub” auszutreiben. (…)

Abschließend bitten wir Sie, einen Windpark zu besichtigen mit Anlagen, die in der Höhe und dem Rotorumfang denjenigen entsprechen, die hier gebaut werden sollen.

Mit freundlichen Grüßen Melani Suckfüll, Traudl Bergau

Der Berger Gemeinderat wird am 12.11. einen Windpark besichtigen.

Kommentieren (1)

  1. QUH-Gast
    24. Oktober 2011 um 13:39

    Standorte der WEA So verständlich der hier geäußerte Wunsch ist, die zu Grunde liegende Behauptung einer ungleichen Belastung entspricht nur knapp den Tatsachen und ließe sich durch geringfügige Veränderungen ganz beseitigen:

    Entfernungen derzeit:
    WEA 1: Mörlbach 1250 m, Irschenhausen 1450 m
    WEA 2: Neufahrn 1250 m, Mörlbach 1750 m
    WEA 3: Neufahrn 1250 m, Harkirchen 1600 m
    WEA 4: Neufahrn 1200 m, Harkirchen 1400 m

    WEA 1 belastet also Berg am meisten, WEA 3 belastet in vergleichbarer Weise Neufahrn am meisten.
    WEA 4 müsste 100 m weiter westlich positioniert werden, mit dann gleicher Belastung für Neufahrn und Harkirchen.
    WEA 2 müsste entsprechend 250 m weiter südlich positioniert werden.

    Auf diese Weise wäre die Belastung zwar “gleichmäßig”, aber wären die Neufahrner so wieder glücklich?