Pausenkritik aus dem Gemeinderat

Im Theater heißt es Pausenkritik, wenn der Rezensent schnell während der Premiere per Telefon durchgibt, wie das Stück ist. Am Tag darauf folgt die eigentliche Rezension. Wohlan: Zur späten Stunde die Abendkritik aus dem Berger Gemeinderat. Heute war es eher absurdes Theater.

Für die Gemeinderäte lagen kleine nette Weihnachtspräsente auf den Plätzen, dann volles Berger Programm: Montessorischule, Feuerwehrhäuser, Bürgergemeinschaftsanträge … denn es ist Wahlkampf, und alle geben sich plötzlich Mühe. Trotzdem Langeweile, denn es gab zu allem und jedem einstimmige Zustimmung. Bis es – unter lautem Geschmunzel auf den Zuschauerrängen – zum Genz-Antrag der Errichtung einer Sternwarte auf dem Mörserturm kam: Dieser Antrag war so lachhaft, dass er kaum einer Diskussion würdig war. Allerdings stimmten die bekannten Genz-Unterschriftensammler Schmid (ÜW) und Haseneder (EUW) tatsächlich für diese Dreistigkeit kosmischen Ausmaßes. GR Eisenhut (CSU) fehlte entschuldigt.

Die Sternwarte wurde abgelehnt mit 17:2 Stimmen. Kein Kommentar zu den zwei Befürwortern! – Übermorgen wird das Zwangsgeld für den Schwarzbau fällig (250.000€).

Dafür bekam der gleiche Bauherr eine Kuh-Unterführung unter dem Kastenjakl-Weg genehmigt (12:7 Stimmen, die zweite umstrittene Entscheidung des Abends). Sehr amüsant war es allerdings, wie sämtliche Gemeinderäte bei der Diskussion feixend vermieden, das Wort Kuh (QUH) in den Mund zu nehmen. Stets wurde ganz unbayrisch von “Rindern” gesprochen.

Morgen mehr aus Biberkor. Der Baubeginn und der Termin für die Errichtung der 3-fach-Turnhalle stehen so gut wie fest!