Parkplatzsorgen – oder: Die Odyssee des Andi Gröber

Aufkirchen, der zentrale Ort unserer Gemeinde, wird immer mehr zum Problemfeld: Das Gebäude des “Edeka-Marktes” droht im September zwangsversteigert zu werden. In der “Post” gibt es einen Baustopp. Auf dem Platz davor hat die Gemeinde einen Planer beauftragt, die Rechnung aber weitgehend ohne den “Wirt” gemacht: Postwirt Andi Gröber gehört fast der ganze Marienplatz in Aufkirchen, aber er darf nicht weiterbauen, weil er ohne eigene Schuld in einen undurchdringlichen Genehmigungsdschungel geraten ist.


Andi Gröber in der neuen Küche des Gasthofs zur Post

Wie vieles in Berg ist es eine (zu) lange Geschichte (So ging es 2007 los – wir berichteten). Postwirt Andreas Gröber plant seit Januar 2012 den Umbau des Gasthofs zur Post. Es ging zunächst zügig voran, bis das Landratsamt im Juli den Bau stoppte – die endgültige Baugenehmigung lag noch nicht vor. Woran haperte es?

Zum Beispiel an den Stellplätzen. Nach der 2009 beschlossenen Garagen- und Stellplatzsatzung hätte Andi Gröber 31 Stellplätze nachweisen müssen. – Kein Problem! – Das Landratsamt stellte nun jedoch fest, dass diese Satzung mit dem neuen Stellplatzschlüssel, der im Gemeinderat beschlossen worden war, rätselhafterweise nie in Kraft getreten war und daher nicht rechtsgültig ist. Deshalb will das Landratsamt die alte Satzung von 2003 heranziehen, die jedoch einen anderen Stellplatzschlüssel hat: der Gasthof zur Post müsste demnach 41 statt 31 Stellplätze auf eigenem Grund und nicht im Außenbereich nachweisen. Das wäre Voraussetzung für eine Baugenehmigung.

Während nun die von der Gemeinde beauftragte Firma Terrabiota ohne engere Abstimmung mit Andreas Gröber – dem immerhin ein nicht unbeträchtlicher Teil des Grunds gehört – die Gestaltung des Aufkirchner Marienplatzes mit ca. 38 Parkplätzen plant (die Planvarianten finden Sie hier ), hat Andi Gröber mit seinem Architekten nun seinerseits versucht auf der Grundlage der alten Stellplatzsatzung 41 Stellplätze auf dem Gelände unterzubringen. Er will endlich weiterbauen können.

Für das Landratsamt wäre – laut Aussage von Gröber – derart die Genehmigung zu erteilen bis auf drei Kleinigkeiten, in denen von der Satzung abgewichen werden müsste:

1. die Gliederung durch Bäume bei mehr als acht Stellplätzen,
2. eine gemeinsame Zufahrt für mehr als vier zusammenhängende Stellplätze – und
3. die viel diskutierten fünf Meter Abstand zur Grundstücksgrenze an der Straße.

Für Andi Gröber ist diese Planung bzw. der Antrag auf Befreiung, der heute im Gemeinderat verhanldelt wird, aber lediglich ein formalrechtlicher Schritt, um die Baugenehmigung zu bekommen. Wie und wie viele Parkplätze letztlich angelegt werden, hängt noch von einigen anderen Faktoren ab. Und dann ist da ja noch der vn der Gemeinde beauftragte Planer im Spiel.

Eigentlich wollte der Gasthof zur Post Mitte September wiedereröffnen – mit Alex Sattlegger als Küchenchef – und ein Konditor wird noch gesucht! – Mittlerweile hat man die ersten Veranstaltungen allerdings schon absagen müssen.

Wir wollen unseren Biergarten und unsere “Post” möglichst schnell wiederhaben!