Parkplatznot vor der Gemeinde – GR-Sitzung vom 27.2.2007

Grosses Thema – grosser Andrang und damit Parkplatznot vor der Gemeinde. Rund 30-40 Mitglieder der MTV-Turnabteilung drängten sich im Sitzungssaal der Gemeinde – es stand als Punkt 6 der Tagesordnung die Entscheidung über den Bau einer “Kleinstturnhalle” oder “besseren Gymnastiksaals” für die Turner des MTV auf der Tagesordnung. Ob des grossen Andrangs wurde der Punkt pragmatisch vorgezogen um wieder Sitzplätze für die anderen Zuhörer zu schaffen.
Die Fakten: auf dem Grundstück des MTV-Berg am Huberfeld soll – auf Antrag der Turnabteilung – neben eines Trainingsplatzes für die Fussballer und einem Gelände für die Bogenschützen – auch eine 15×15 Meter grosse Turn- und Mehrzweckhalle gebaut werden. Baukosten knapp 600.000 € – hiervon würde der MTV ca. 250.000 € aus der “Genz-Million” zuschiessen – der Rest wäre von der Gemeinde zu tragen. Mit den Kosten für Erschliessung, Parkplätze, Grünanlagen, Zufahrt etc. ist von Baukosten von insgesamt etwa einer Million Euro auszugehen.

Momentan verteilen sich die Trainingszeiten der etwa 600 Turnerinnen und Turner auf mehrere Hallen in der Gemeinde u.a. in der Grundschule Aufkirchen, in der Rottmanshöhe und im Kindergarten in Aufkirchen. Eine schwierige Situation, da die Turner hierdurch auf den guten Willen der Besitzer und die “Öffnungszeiten” der externen Hallen angewiesen sind.

Der Gemeinderat äusserte grosses Verständnis für die Belange des MTV und sieht grundsätzlich dem Bedarf, möchte jedoch den Fortgang des Baus der geplanten 3-fach Turnhalle im Biberkor abwarten – hiervon wärde ein Teil dann auch für die Turnabteilung nutzbar. Auch hält der Gemeinderat die mit 15×15 Metern sehr kleine Halle für den falschen Weg – weil diese mittelfristig den Bedürfnisse nicht gerecht werden kann (siehe Bezeichnungen für die Halle aus den Reihen des Gemeinderates oben).
Auch äußerte der Bürgermeister sich bezüglich der Planung am Huberfeld zweideutig: “Vielleicht sind wir, was die Planung am Huberfeld betrifft schon weiter als sie alle meinen.” In jedem Fall möchte der Gemeinderat einen abgestimmten Antrag des gesamten MTV abwarten und im Dialog eine Lösung, die für alle Belange des Vereins tragbar sei und lehnte daher den Antrag mit einer Gegenstimme ab. Bei einer weiteren Verzögerung der Planungen in Biberkor sollen andere Optionen diskutiert werden.

Weitere Punkte betrafen die Erneuerung diverser Brücken über den Lüßbach insbesondere in Manthal und in Martinsholzen – hier wird es einen Ortstermin geben um die optimale Lösung zu finden.
Diverse Bauanträge wurden – sehr pragmatisch und sachkundig von der Bauverwaltung vorgetragen – genehmigt bzw. abgelehnt. Alles insgesamt mit sehr viel Augenmass.
Diverse Anträge für Strassenänderungen und Anpassungen von Bebauungsplänen – Tagesgeschäft für Gemeinderäte zu später Stunde…

Kommentieren (8)

  1. ammer
    1. März 2007 um 13:19

    Unsere Politiker … … zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie immer besser wissen, was die Menschen “wirklich” wollen.

    Das ist in Berg nicht anders als überall. So wissen die Berger Gemeinderäte, dass die MTV-Turner, wenn sie eine Halle beantragen, diese nicht wirklich wollen können, da sie ja eigentlich eine größere Halle wollen müßten, die sie vielleicht wenn nicht hier, dann zumindes woanders vielleicht bekommen könnten, wenn bald etwas passieren würde, was aber eben nicht sicher ist (nein: seien wir ehrlich: es ist extrem unwahrscheinlich, dass in Biberkor, wo sonst kaum etwas passiert ausgerechnet eine 3-fach Turnhalle entsteht), weshalb man jetzt lieber erstmal so wie die letzten 10 Jahre weiter abwarten solle. Also: Antrag abgeleht!

    Getoppt wird das nur noch von der sattsam bekannten “Pudding-Strategie” des Bürgermeisters. Sein Verhalten gegenüber den allseits anerkannten Forderungen des MTV (seien es Fußballer oder Turner) ist seit Jahren das selbe: Es wird auf geheime Verhandlungen verwiesen, die man aber jetzt noch nicht verraten dürfe, um diese Verhandlungen nicht zu stören. Dies war so, als die Jugendfußballer vor dem Rathaus protestierten und es war jetzt so als die Turner den Gemeinderatssaal auffüllten. Herausgekommen ist bei diesen “Geheim”-Verhandlungen in den letzten Jahrenbekanntermaßen rein gar nichts. In Worten: NULL! Kein Fußball- und kein Trainingsplatz, keine Turnhalle, keine Umkleidekabine).

    Woraus aber könnte das Herrschaftwissen des Bürgermeisters bestehen? Vielleicht daraus, dass er insgeheim vermutet, dass aus den MTV-Plänen nie etwas werden wird, wenn sich die gewählten Gemeindevertreter weiter so “engagiert” um die Belange ihres größten Vereins kümmern.

  2. BuergerBerg
    17. März 2007 um 15:18

    Ich verstehe den MTV und seine Mitglieder, dass sich immer mehr Unmut über die mehr als unbefriedigende Situation mit den Trainings- und Turnierplatz bzw. eine Halle breit macht.
    Was ich bei einem so großen Wunsch bzw. Bedarf nach besseren Trainingsbedingungen nichtg so gani nachvollziehen kann, sind folgende Punkte:
    1. Wieso ist der MTV-Berg nicht bereit mehr als die o.g. 250.000,–€ von der “Genz-Million” zu investieren, um so den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen und mehr Druck auf die Gemeinderäte aus zu üben?
    2. Wieso übt der MTV nicht mehr Druck auf die Gemeinde auf? Eine Demonstration zu jeder Gemeinderatssitzung oder sogar Wochentlich? Und nicht nur ein mal?
    3. Wieso strebt der MTV mit Hilfe der Quh-berg kein Bürgentscheid bzw Bürgerbeghren an?
    4. Gehn Sie doch mehr an die Presse und Öffentlichkeit. (Kontakte dürften doch von Ihrer Seite vorhanden sein?
    Viell. kann mich ja der ein oder andere eines Besseren belehren.
    Aber für eine Sache ein zu treten und zu kämpfen schaut für mich anderes als die Situation die sich heute darstellt.

    • ammer
      18. März 2007 um 14:47

      fragen/antworten zu 1. ein Teil der Million wurde vom MTV “umsonst” für die Planung einer Mehrzweckhalle aufgewendet, die sich dann bekanntermaßen nicht realisieren ließ. Der Rest des Geldes gehört dem Gesamtverein MTV, so dass weder die Fußballer, noch die Turner (von den genügsamen Tennisspielern, bzw. den Bogenschützen gar nicht zu reden) allein über da Geld verfügen können.

      zu 2. Der politische Druck ist vorhanden und im Moment sieht es auch gar nicht so schlecht aus: die Verträge für die Grundstücke sind weitgehend unterschrieben, ein wenig Geld für die Planung ist im Haushalt vorgesehen. Jetzt muss ordentlich geplant werden und nächstes Jahr muss von der Gemeindeseite dann auch ordentlich investiert werden. Wir versuchen – auch in Abstimmung mit dem MTV – beständig daran zu erinnern.

      zu 3. Größtes Manko der Gemeindepolitik in Berg ist, dass nicht nur der Bürgermeister, sondern auch ein Großteil der Gemeinderäte aus anderen Gemeinden kommen. Soweit ich es überblicke, ist Berg selbst im Gemeinderat nur durch ÜWG Schmid, der sich gerade für Genz engagiert hat, im Gemeinderat vertreten. Kempfenhausen nur durch Frau Sokolowski (FDP) Höhenrain steht da ganz anders da. Das haben die Wähler so entschieden, das muss sich nächstes Jahr ändern.

      zu 4. Ein Versuch, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen, ist dieses Blog. Hier können wir als Partei jederzeit und schnell reagieren, kommentieren, aus einem anderen Blickwinkel selbst schreiben, wie wir die Gemeindepolitik beurteilen. Die Presse sieht uns derzeit eher als Konkurrenten an. Abgesehen davon hat sie bei den Berichten über die drei Genz-Vertreter gerade vorzügliche Arbeit geleistet.

  3. Greifenberger
    28. März 2007 um 15:32

    Wo bleibt die Charakterstärke? @BuergerBerg – 17. Mrz, 15:18
    Zitat:
    “Was ich bei einem so großen Wunsch bzw. Bedarf nach besseren Trainingsbedingungen nichtg so gani nachvollziehen kann, sind folgende Punkte:
    1. Wieso ist der MTV-Berg nicht bereit mehr als die o.g. 250.000,–€ von der “Genz-Million” zu investieren, um so den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen und mehr Druck auf die Gemeinderäte aus zu üben?
    3. Wieso strebt der MTV mit Hilfe der Quh-berg kein Bürgentscheid bzw Bürgerbeghren an? “
    Zitat Ende:

    Hallo Leute,

    Das Pharisähertum ist schon so alt und doch noch verbreiteter als man denkt.

    Auf der einen Seite wird ein Herr Dr. h.c. Genz verteufelt und man freut sich schon darauf dass ihm Unbill durch Abriss geschieht. Auch Gemeinderäte welche sich für dessen Belange und derer zahlreicher Bürger eingesetzt haben werden öffentlich in unfairster Weise angeprangert.
    Nun scheuen sich aber die gleichen Moralapostel nicht , vorzuschlagen die “GENZ Million” (warum beachtet bzw. rechnet man mit so schnöden “Genzgeld” überhaupt?)als Druckmittel gegen den gleichen Gemeinderat einzusetzen, dem sie aber vorher als es gegen Herrn Genz ging, voll beigepflichtet haben.
    Aber da wo ein Ehrgefühl und die Charakterstärke fehlt, kann natürlich auch keine Vernunft vorhanden sein.(Alter aber passender Spruch)
    MfG

    • BuergerBerg
      29. März 2007 um 18:43

      ich habe mir lange überlegt, ob ich auf diese Form der Polemik antworten soll. Wie Sie sehen mache ich dass, in der Hoffnung diese Diskussion wieder auf eine sachliche Ebene zurückführen zu können.

      Zuerst einmal möchte ich hinweisen, dass ich keine Feststellungen getroffen habe, sondern offene Fragen auf den Beitrag von Herrn Ammer – 1. Mrz, 13:19, gestellt habe.

      2. Wie ich schon in einem anderen Beitrag ausgeführt habe , sollte man “Apfel und Birnen ” (hier stellvertretend für: Apfel: Spenden des Herrn Genz und Biren: die Rechtssprechnung des Verwaltungsgerichts bzgl. des Schwarzbaus).

      3.Somit sind wir auch schon beim nächsten Punkt. Es ist unbestritten und und steht außer Frage, dass Herr Genz sich sozial sehr stark in Form von Geld- und Sachspenden engagiert. Das wurde von meiner Seite und auch von niemand anderen in Frage gestellt. In diesem Zusammenhang ist es möglicherweise hilfreich sich die Definition einer Spende zu gemüte zu führen:
      “Unter einer Spende versteht man eine freiwillige und unentgeltliche Leistung, insbesondere durch Geld für religiöse, wissenschaftliche, gemeinnützige und kulturelle Zwecke.”

      3. Da Sie anscheinend der Ausdruck “Genz-Million” so sehr stört, werde ich zukünftig von dem, vor mehreren Jahren, von Herrn Genz, an den MTV-Berg, freiwillig gespendeten Betrag in Höhe von einer Million (waren das noch DM?), sprechen. Achja, ich habe den Ausdruck “Genz-Million” einfach aus dem Beitrag “Parkplatznot vor der Gemeinde – GR-Sitzung vom 27.2.2007” übernommen.

      4. Auf Ihr Unverständiss, wieso ich in der einen Sache (Schwazbau) dem Gemeinderat zustimmen kann, und in der anderen Sache (Fussballplatz) in Form einer Fragestellung wiederspreche, gibt es eine kurze und einfache Antwort:
      Es geht nicht um Personen , sondern um Inhalte und um die Sache. Somit ist es bei einer objektiven Betrachtung der Sachlage durchaus möglich in einem Punkt konform zu sein, und beim nächsten Thema zu wiedersprechen. Sehn Sie dass anders?

  4. Greifenberger
    29. März 2007 um 19:58

    @BuergerBerg – 29. Mrz, 18:43
    “ob ich auf diese Form der Polemik antworten soll. Wie Sie sehen mache ich dass, in der Hoffnung diese Diskussion wieder auf eine sachliche Ebene zurückführen zu können.”

    Zugegeben, mein Posting war etwas polemisch , sollte aber mehr sarkastisch klingen.
    Zusammengefasst betrachtet sind meine aufgeworfenen Fragen im Kern unbeantwortet geblieben, bzw. wurden geflissentlich übergangen.
    Ich beurteile eine Disskusion nach inhaltlichen Ergebnissen und sehe hier leider keinen sich lohnenden Gesprächspunkt mehr.
    Aufschlussreich waren die Kommentare aber doch.
    Sollte ich jemanden zu Nahe getreten sein,was nicht meine Absicht war schenke ich ihm bei der nächsten Begegnung ein freundliches Lächeln.
    MfG

    • Der Melker
      10. April 2007 um 12:20

      Über allem schwebt die Frage was passiert jetzt mit dem Mörserturm? Gibt es Äußerungen seitens der Gemeinde, des Gemeinderats oder des LRA? Chapeau vor einem BM und einem GR, die trotz der kontroversen Situation die Fassung bewahren.

    • quh
      11. April 2007 um 10:39

      Turmberuhigung, Verkehsberuhigung Zwischen Ostereiern und Dienstreisen, auf denen sich momentan alle zu befinden scheinen, hier (auf Melkers Frage) als Kurzinfo das Statement des Bürgermeisters auf der Bürgerversammlung, auf der sich das
      erwartete Heckmeck eigentlich in Grenzen hielt. Die Aussage des BM: Die Rechtslage sei ganz klar – nicht nur der Mörserturm, auch die anderen nicht genehmigten Bauten befänden sich im Außenbereich und Landschaftsschutzgebiet. Es stehe dem Gemeinderat nicht zu bzw. es sei rechtlich gar nicht möglich, ein rechtmäßig errichtetes Gebäude gegen einen Schwarzbau zu tauschen. Alle Beschlüsse bez. des Mörserturms seien damals einstimmig gefasst worden. Außerdem solle der Besitz eines Tauschobjekts sowieso nicht ausschlaggebend für Baugenehmigungen sein. Es sei weiterhin nicht richtig, dass Herr Genz noch zwei weitere Windräder bauen dürfe, statt drei kleineren sei damals ein größeres gebaut worden.
      Unterschriftenlisten könnten nichts ausrichten, lägen bislang aber auch gar nicht vor.
      Steph(f?)an Rudolph(f?), Landschaftsarchitekt aus Farchach, schlug in einem originellen Beitrag vor, im Falle des Abrisses die Bausubstanz des Mörserturms zur Verkehrsberuhigung zu verwenden… Ansonsten machte er sehr kluge Vorschläge über alternative Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung ohne bauliche Maßnahmen. Der konstruktivste Beitrag des Abends!