Das Virus ist im Landkreis zurück! Am Tag als der Ministerpräsident Tests für alle verkündete, informierte sein Parteigenosse Landrad Stefan Frey am Morgen die Presse über den neuen Ausbruch im Landkreis: Von den 44 bisher entdeckten neuen Fällen, die sich beim Gilchinger Caterer “apetito” (im Gewerbegebiet an der Autobahn) infiziert haben, stammen 31 aus dem Landkreis. 9 wohnen allein in Hechendorf, 10 weitere in der dortigen Flüchtlingstunterkunft, die ebenso geschlossen wurde wie die Unterkünfte in Herrsching und Germering, wo es bislang jeweils einen entdeckten Fall gibt (Update 1.7.: inzwischen wurde auch die Unterkunft in Pöcking ((Update 2: und auch die in Weßling)) geschlossen) . Einen Lockdown wird es trotz der vielen Fälle erst einmal nicht geben: Stefan Frey wörtlich: “Wir versuchen dieses lokale Ausbruchsgeschehen zu identifizieren und letztendlich auch lokalbegrenzt die Maßnahmen zu ergreifen. Und das heißt, dass wir die Catering-Firma und die Asylbewerber-Unterkünfte geschlossen haben. Einen Lockdown wird es nicht geben.”
Die Geschichte des erneuten Corona-Ausbruchs im Landkreis: Nachdem am 25.6. ein Geflüchteter erkrankt war, wurden am Tag darauf 13 weitere in der Unterkunft in Hechendorf positiv getestet, wovon 10 bei der Cateringfirma “apetito” in Gilching arbeiteten. Seit gestern stieg die Zahl der Infizierten im Landkreis um 15 Personen … insgesamt seien damit 31 Landkreisbewohner*innen betroffen, hieß es. Kein Fall davon in Berg.
Ausschusssitzung am Dienstag im Kreistag
Ansonsten geht die Politik ihren Gang: Heute wird im Gemeinderat noch einmal ausführlich der Stand der Planungen für das neue Rathaus vorgestellt (19 Uhr 30, wieder im Saal des Gasthofs Die Post). Wie die Auswirkungen der Krise auf die Gemeindefinanzen einzuschätzen sind, darüber hatte nach Antrag der QUH der Berger Kämmerer Florian Bendele bereits berichtet (vgl. https://quh-berg.de/gemeinderat-entmachtet-sich-selbst-die-3-sitzung/ ). Heute Nachmittag fand ein entsprechender Bericht auch im Kreistag statt. Auf Antrag der Grünen (unterzeichnet von Martina Neubauer, Elke Link und Kerstin Täubner-Benicke) berichtete die gwt-Regionalmanagerin Daniela Tewes über die Lage in der Kreativ- und Kulturwirtschaft (die sich nicht sonderlich von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage unterscheiden dürfte).
Doch nun zur Lage in Kultur- und Kreativwirtschaft – Tenor der Ausführungen: Bei ungefähr einem Fünftel der Befragten bessert sich gerade die Auftragslage (ohne das Niveau von Anfang März zu erreichen); gut ein Viertel zehrt noch von alten Projekten, rechnet aber im Herbst mit dem Schlimmsten; bei einem weiteren Viertel herrscht entweder “totale Flaute” oder die Arbeit ist schlichtweg “nicht rentabel”.
Die Aussagen der Befragten in der Kreativszene nach Farben geordnet
Auch über die allgemeinen Arbeitslosenzahlen wurde vom Amtsleiter Gerhart Schindler berichtet: Gleich zu Beginn der Krise haben sich am Jobcenter in Starnberg die Anträge vervierfacht: Gab es dort sonst ungefähr 75 Anträge pro Monat, so hatte man plötzlich mit der gleichen Anzahl pro Woche zu kämpfen.