Neues vom Ausschuss für nachhaltige Entwicklung – die Sitzung vom 12.3.2024

Sechs öffentliche Tagesordnungspunkte umfasste die Sitzung des Berger Nachhaltigkeitsausschuss. Den Anfang präsentierte ein wohlbekannter Gast: der ehemalige langjährige Gemeinderat Wolfgang Reiser.

Heute an der Wand, bald hoffentlich in Mörlbach

“Alle Zeichen stehen auf Grün”, begann Wolfgang Reiser seinen Vortrag über den Planungsstand zum Nahwärmenetz in Mörlbach. Was 2022 mit einer Umfrage  in Mörlbach, der Vorstellung der Konzeptidee im Gemeinderat und der Beauftragung einer Machbarkeitsstudie begann, wurde nun durch die Initiative von Wolfgang Reiser und engagierten Bürgern auf eine solide Basis gestellt. Das erste Nahwärme-Netz in Berg kann in naher Zukunft Realität werden. Fast wäre es an den Grundstücksverhandlungen für die Standortsuche für Kesselhaus und Hackschnitzelbunker gescheitert – die Lösung: Beides wird jetzt nicht ebenerdig geplant, sondern im Boden versenkt, und zwar auf dem Firmengelände von Reiser Simulation and Training GmbH.

Geplant ist das unterirdische Heizhaus unter einem Flachbau für eine Kinderkrippe, die nach Süden ausgerichtet ist. Sie soll – nach einer Bebauungsplanänderung – im Zuge der Nahwärme gleich mitgebaut werden. Mit Flachdach? Alte Hasen und Häsinnen erinnern sich, dass Wolfi Reiser immer für eine noch nicht einmal durch Gauben unterbrochene Satteldachlandschaft gestimmt hat – der Grund für das Flachdach bei diesem Gebäude ist: Ein Flachdach kann irgendwann einmal überbaut werden, wenn eine Halle enstehen soll.

Wolfgang Reiser erläuterte detailliert die technischen und wirtschaftlichen Details. Bislang sind 24 “Übergabestellen” für die Anschlussnehmer geplant – wer noch einsteigen will, sollte dies bald tun. Für das Projekt soll nach dem Modell der Bürgerwind Berg GmbH & Co KG die “Energie Mörlbach GmbH & Co KG” gegründet werden. Ihr Ziel: die Bereitstellung wirtschaftlicher Energie für Mörlbach.

Für den 8.4. ist eine Informationsveranstaltung für die Kommanditisten geplant. Wolfgang Reiser hofft, die Gemeinde Berg als Gründungskommanditisten gewinnen zu können: “So etwas darf nicht in privater Hand sein!”

Emotional lobte er am Ende seines Vortrags den Einsatz des Teams, das nicht einmal zur Gänze in Mörlbach wohnt. Bürgermeister Steigenberger fügte hinzu: “Ohne Wolfi Reiser wären wir heute nicht hier – das ganze Team hat viel Arbeit und Herzblut in das Projekt gesteckt.”

Der Weg der Zukunft – ein tolles Projekt mit Signalwirkung. Die Wortmeldungen aus dem Gemeinderat von QUH, Grünen und SPD waren optimistisch, was eine Beteiligung der Gemeinde als Kommanditist angeht.

Weitere Themen:

TOP 2: Soll Berg eine zertifizierte Fair-Trade-Gemeinde werden? Es müsste sich eine Steuerungsgruppe bestehend aus mindestens drei Personen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bilden, dann entstünde auch kein bürokratischer Aufwand, so Sebastiana Henkelmann. Gegen eine Stimme wurde dem positiven Beschlussvorschlag für eine Empfehlung zugestimmt.

TOP 3: Die Bearbeitung der kommunalen Wärmeplanung, für die bereits eine Förderung beantragt wurde, soll auf den Sommer vertagt werden – das vereinfachte Verfahren für Kommunen mit unter 10.000 Einwohnern wurde von staatlicher Seite noch nicht konkretisiert, daher will man erst die Vorgaben abwarten.

TOP 4: Die ersten Schätzungen für die Nutzung der Ladesäulen wurden übertroffen – insbesondere bei den Säulen an der OMG-Schule und Am Fichtenhain. Nach Hinweisen auf unbefriedigende Konditionen insbesondere bei der Schnellladesäule am Parkplatz bei der OMG Schule konnte Sebastiana Henkelmann eine Anhebung der Fälligkeit einer Blockiergebühr von 45 auf 120 Minuten erwirken. Ansonsten ist eine Ladedauer von vier Stunden ohne Blockiergebühr möglich.

TOP 5: Auf der Homepage der Gemeinde Berg gibt es ab sofort ein Portal für die Meldung von Gewässer- und Sturzflutvorkommen. Unter dem Link: https://www.gemeinde-berg.de/meldeportal-gewaesser-und-hochwasservorkommen können – auch anonym – Überschwemmungen oder andere Probleme in diesem Zusammenhang gemeldet werden. Damit soll die Verwaltung beim Sturzflutrisikomanagement und dem Gewässerentwicklungskonzept unterstützt werden.

TOP 6: Die Sitzungen des Ausschusses für nachhaltige Entwicklung werden zukünftig nur noch vier statt sechs Mal jährlich stattfinden – ein einstimmiger Beschluss. Es entfallen damit die Sitzungen am 7. Mai und am 24. September.

 

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