Monn versus Seehofer

Nun sind wir von der QUH nicht von der CSU und waren deshalb auch – anders als unser Rathauschef – nicht zum Jahresempfang der CSU in Andechs geladen. Wir sind also diesmal auf die Zeitungen angewiesen, um zu rekonstruieren, welche Worte genau dort zwischen Monn und Seehofer gefallen sein könnten.


Die CSU greift zum Transparent

Mit einem Horst Seehofer wird es keine Verspargelung der bayerischen Heimat geben!” war in seiner Rede die Kernaussage des Ministerpräsidenten zum Thema Windkraft. Die Aussage wurde laut beklatscht. “Rette unseren Forst, Horst.“, hatten Sympathisanten auf Plakaten gefordert. Hintergrund ist die bayerisch/sächsische Bundesratsinitiative, nach der der Abstand von Windrädern das 10-fache der Höhe betragen soll. Windräder mit weniger Abstand sollen auch finanziell nicht mehr gefördert werden. In Berg beträgt der Abstand der geplanten Windkraftanlagen nur etwa das 6-fache. Seehofers populäre Initiative ärgert deshalb Rupert Monn, der inzwischen in CSU-Kreisen vom Vorkämpfer der Energiewende zum “Buhmann” (SZ) geworden ist. Nach der Rede passte er “seinen” Ministerpräsidenten ab. Nach den Zeitungen entspann sich vor dem Ausgang in etwa folgender Dialog:

Monn (tritt dem Ministerpräsidenten in den Weg): “Wir kämpfen in Berg für die Energiewende.”

Seehofer: “Denken Sie an Ihre Bevölkerung. Seinen Sie doch froh, dass Sie kein Windrad bauen müssen.”

Monn (sich abwendend): “Unmöglich!”

Seehofer (ihm nachgehend): “Kommen Sie doch nach der Wahl in die Staatskanzlei, dann reden wir in Ruhe darüber.”

Monn (nimmt die Einladung an, im Weggehen): “Ich glaube nicht dass er das im Bundesrat durchbringt.”

Kommentieren (4)

  1. quh
    15. August 2013 um 11:36

    Schön auch … … wie selbstverständlich der Ministerpräsident davon ausgeht, nach der Wahl noch Hausherr in der Staatskanzlei zu sein.

  2. QUH-Gast
    15. August 2013 um 13:59

    Warum glaubt Herr Monn eigentlich, … … dass es als Alternativenergie ausschließlich Windkraft gibt.
    Sein fast militantes Festkrallen an diesem unsinnigen Vorhaben könnte einen Glauben machen, dass er durch die WKA Hersteller persönlich motiviert wird.

    • gast
      15. August 2013 um 21:02

      Darum … Der gesamte Landkreis Starnberg hätte ein Problem, wenn Herr Monn seine Windräder nicht gebaut bekäme. Ein Scheitern des “Pilotprojeks” würde wohl das Aus für Windkraft im gesamten Landkreis bedeuten. Hinzu kommt: Für Herrn Monn würde das Eingeständnis einer überhasteten und beratungsresistenten Fehlplanung wohl einen massiven Prestigeverlust bedeuten und manch ein an der Projektplanung Beteiligter müßte zudem bei einem vorzeitigen Projektstop auf bereits sicher geglaubte Einnahmen verzichten.

      Anders als mit diesen Gründen kann ich mir nicht mehr erklären, warum selbst angesichts einer drohenden Verschlechterung der Rahmenbedin-gungen (10H-Regelung, Überarbeitung der EEG-Förderung, fehlender Investor?) weiterhin starrköpfig und entgegen jeglicher Vernunft an diesem Projekt festgehalten wird.

      Umweltschutz kann jedenfalls nicht der Grund sein. Diesen könnte man auf anderen Wegen effektiver umsetzen.

  3. MBE
    16. August 2013 um 12:00

    Im Sinne der Energiewende muss sofort gestoppt werden. als einziges Argument für Starnberg und Herrn Monn bleibt offensichtlich jetzt noch:
    “Wir fördern die Energiewende”.

    Wenn das so ist, muss Herr Monn das Projekt sofort beenden und es darf keine Baugenehmigung für Windräder in den Wadlhauser Gräben oder anderen Standorten im Landkreis Starnberg geben.
    Wer Geld und Akzeptanz so mutwillig vernichtet, schadet der “Energiewende” enorm, da die Mittel für sinnvolle Projekte der Energiewende fehlen.

    Windkraft in Berg, im Landkreis Starnberg und in den meisten Gebieten Bayerns ist:
    – Ökologisch einfach nicht sinnvoll, Alternativen in Bayern besser geeignet.
    – Natur, Landschafts-, Heimat-zerstörend, entvölkert den landlichen Raum.
    – produziert Unfrieden zwischen Nachbarn auf Generationen hinaus.
    – Ökonomisch für die Bürger und ganz Deutschland volkswirtschaftlich katastrophal.
    – Für die Gemeinde Berg ein absolutes Risiko. Erstens finanziell und zweitens als Beispiel wie man es nicht machen sollte.

    Wer profitiert? Wer verliert?
    Und wieso verharrt Herr Monn dennoch so fanatisch und trotzig, wie ein kleines Kind, dem man sein Spielzeug wegnimmt weiter auf dem Kurs, der unweigerlich in ein Fiasko führt?
    Wieso ignoriert er weiter die Fakten, riskiert gerichtliche Verfahren auf allen Ebenen bis hin zum europäischen Gerichtshof und legt sich sogar mit dem Ministerpräsidenten an??

    Ökologische Motivation nehm ich weder Herrn Monn noch Herrn Roth ab.
    Wann wird endlich belastbar und öffentlich, welche Verpflichtung Herr Monn eingegangen ist, aus der er nicht mehr herauskommt?
    Es kann dabei ja wirklich nicht ausreichen, dass Berg und Gauting die Last des gesamten Landkreises schultern soll, weil es dort hauptsächlich die Nachbarrn trifft.
    (“Solidaritätsprinzip im Landkreis Starnberg”).
    es ist doch bezeichnend, dass Herr Monn persönlich eingeladen wird, aber eine Landkreisdelegation zu Seehofer gehen will,………..
    Wenn das Projekt in Berg nicht sofort gestoppt wird, wird ganz Berg wird dafür zahlen müssen.

    Wer sagt eigentlich, dass die “weiten Teile der Bevölkerung” für diesen Schwachsinn sind?
    Jeder der sich informiert und mit den Fakten objektiv auseinandersetzt muss zu dem Ergebnis kommen. Stoppt das Projekt sofort!!!
    Man kann nur noch die blanke Wut bekommen, mit welch fadenscheinigen Aussagen und offensichtlichen Lügen sich hier Leute versuchen die Taschen auf anderer Leute Kosten vollstopfen und dabei das was eigentlich geschützt werden sollte einfach zerstören.

    Ich bin wie die QUH auch nicht in der CSU, war trotzdem vor einer Woche bereits bei “Seehofer direkt” in Rosenheim und konnte mit Herrn Seehofer nach der Veranstaltung zu dem Thema Berg persönlich sprechen. Wenn ich die Zeit dazu finde werde ich eine Zusammenfassung des Gespräches und der Zitate, die dort gefallen sind erstellen. Die gesamte Veranstaltung wurde übrigens live im Internet übertragen und sicherlich aufgezeichnet.
    Ich habe noch nie so klar und ehrlich die Fakten und die daraus zu resultierenden Folgen von einem Politiker gehört. Ich habe ihm das voll und ganz abgenommen und war extrem positiv überrascht. Meine Stimme hat er gewonnen.
    Herr Seehofer würde sich nicht vor 2 Wahlen so klar zu dem Thema äussern, wenn es nicht “weite Teile der Bevölkerung” auch so sehen würden.
    Vor allem muss die Politik eingreifen und massiv korrigieren, sonst geht unser Land den Bach runter, was übrigens vielen Anderen sehr gut passen würde. Vielen sind die Deutschen mittlerweile als Profiteure der Krise und Oberlehrer gelinde gesagt nicht mehr ganz so sympathisch.

    Im Bundesrat wird es dennoch für die Bundesinitiative von Tillich und Seehofer schwer werden. Da gebe ich Herrn Monn absolut Recht.
    Aber nur weil hier die Windkraftlobby seit Jahren mit Milliarden Investitionen systematisch die Grundlagen geschaffen hat, noch viel mehr Millarden gesetzlich auf Jahrzehnte garantiert, ohne Risiko zu verdienen.
    Aber in der Neufassung des EEG werden die Abstände enthalten sein sein, sonst gibt es keine Förderung mehr.
    Frau Merkel als ehemalige Physikerin und Realistin wird auch hinter den Kulissen unter Hochdruck darauf hinarbeiten.

    Haltet euch also bitte an den Rat von Herrn Seehofer, der den Landratsämtern emfohlen hat sich bei Genehmigungen jetzt schon stärker an Naturschutzgesetze und an die neuen Abstände zuhalten.
    Die Landratsämter haben mehr Spielraum, als sie zugeben bzw.Ihnen bewusst ist.