Schon in aller Herrgottsfrühe machte sich Regina aus Farchach gestern auf, um Kräuterbuschen zu sammeln, wie es viele weitere Frauen und Kinder der katholischen Kirchengemeinde jedes Jahr tun.
Für Unwissende hier Reginas Erklärung dazu: Am Maria Himmelfahrtstag wird der Kräuterbuschen in der Kirche geweiht. Deshalb sammeln wir immer einen Tag vorher Kräuter wie Pfefferminz, Johanniskraut, Scharfgabe und Ringelblumen. Diese werden zusammen mit einer Königskerze zu einem Strauß gebunden. Man stellt diesen dann in die Stube. Er soll Schutz und Segen bringen und geht auf die Legende zurück, dass die Jünger nach dem Tode Marias nicht ihren Leichnam, sondern Kräuter im Grab vorfanden. Wenn man also unterm Jahr besonderen Schutz benötigt, z.B. wg. eines Unwetters, kann man ein bisschen vom Kräuterbuschen abreißen und in den Ofen zum Verbrennen werfen. Andernorts binden die Frauen auch Blumen, wie Sonnenblumen und Phlox in den Buschen. Das kann man machen wie man will – der Wille zur Tradition zählt!
Vielen Dank für das Bild und die Erklärung!
Heute Abend um 21 Uhr findet übrigens wieder die Lichterprozession in Aufkirchen statt.