Die Jusos pusten uns was

Eigentlich sind wir ja von der QUH selbst “Partei” genug, dass wir nicht die Meinungen der anderen veröffenlichen müssen. Aber weil wir beim schwierigen Thema Windkraft die offene Diskussion führen wollen, veröffentlichen wir ausnahmsweise hier in Auszügen eine Stellungnahme der JUSOs zu den Vorgängen in unserer Gemeinde, die uns Christian Winklmeier aus Gilching zugeschickt hat, und verblüffende Allianzen schmiedet:


Haben die Berger Zukunft bereits hinter sich: die QÜHe Elli und Ralf

Überrascht und verärgert nehmen die Jusos im Landkreis Starnberg zur Kenntnis, dass sich in den Gemeinden Icking und Schäftlarn anscheinend größerer Unmut den geplanten Windkraftanlagen gegenüber breitmacht.
Seit vielen Monaten prüfen die Gemeinden in einem einmaligen Vorbildprojekt im ganzen Landkreis über die Gemeindegrenzen hinweg, auf welchen Flächen Windkraftanlagen möglich wären. Mit großem Optimismus haben die Bürgermeister vor knapp einem Jahr Hoffnungen gestreut, dass große Anteile des kommunalen Stromverbrauchs in Zukunft mit Windkraftanlagen erzeugt werden können. Doch harte und teilweise unsinnige Vorgaben, vor allem in Sachen Vogelschutz, sorgen dafür, dass in vielen Gemeinden des Landkreises keine Anlagen gebaut werden können.
Anders in den Wadlhauser Gräben in Berg. Dort sind die Planungen schon so weit vorangeschritten, dass man von 6-7 Windrädern spricht, die dort gebaut werden könnten. Der nahe an der A95 perfekt gelegene Standort wird aber von den angrenzenden Gemeinden schlechtgeredet. Nicht nur das, etwa 150 Bürger aus Schäftlarn und Icking haben einen Verein gegründet, der ihren Wünschen Ausdruck verleihen soll. (…)
Die Windkraftgegner, unter ihnen der Schäftlarner Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU), fordern unter anderem, dass die Windkraftanlagen einen Mindestabstand von 2000 Metern zur Siedlungsgrenze oder 1000 Meter zur Gemeindegrenze aufweisen. Rechtlich sind etwa 600 Meter vorgesehen. (…)
Dass der Bürger von Anfang an in die Planungen einbezogen werden muss, haben wir auch gefordert. Deshalb sollte sich der Berger Bürgermeister Rupert Monn hinterfragen, ob er nicht zu spät Transparenz gezeigt hat. Wenn dem so wäre, sollte er alle Energie daran setzen, alle Bürger von diesem Projekt zu überzeugen. Unserer Unterstützung kann er sich gewiss sein.
Wir Jusos im Landkreis Starnberg unterstützen den Bau von Windrädern in Berg und fordern alle Bürgerinnen und Bürger aus Berg, Schäftlarn und Icking, die dem Projekt bisher negativ eingestellt waren, auf, ihre Meinung zu überdenken und für die Windräder zu kämpfen!


WKA-Alternative Isar 2

Kommentieren (1)

  1. aviator
    9. September 2011 um 22:11

    Kampf für Windräder? Es ist schon lustig, daß die Jusos uns auffordern, “für die Windräder zu kämpfen”, uns aber nicht erklären, warum wir das eigentlich tun sollen 😉

    Die Annahme, das Aufstellen von Stromerzeugungsgeräten technisch nicht wesentlich verbesserbarer und kostenträchtiger Bauart mit unberechenbarer Wirksamkeit (Windkraftanlagen, WKA) in der windschwächsten Region Europas – zusätzlich zu den bedarfsgerecht produzierenden – würde dazu führen, daß Strom umweltfreundlicher und/oder billiger produziert werden könne, ist doch völlig absurd.

    In unserer Gegend können Windräder, auch im Verbund mit anderen “erneuerbaren” Stromerzeugern, die konventionellen Kraftwerke nicht einmal annähernd ersetzen. Zudem sind WKAs zur kommerziellen Stromerzeugung in Deutschland, und das gilt vor allem für uns, nicht rentabel zu betreiben. Die Herstellungskosten betragen für WKAs ca. 9 Cent/kWh (> 18 Cent/kWh Offshore), der erzielbare Marktpreis für Zufallsstrom liegt aber nur bei 1 bis 2 Cent/kWh (nur ein geringer Bruchteil des Stroms wird an der Börse gehandelt, und deshalb entspricht der Börsenpreis nicht dem Marktpreis).

    Die Pleite von WKA-Betreibern ist nur unter planwirtschaftlichen Gegebenheiten (EEG) und bei dauerhafter Subventionierung durch die zwangsbeglückten Verbraucher zu vermeiden. Problematisch ist dabei, daß die Zwangssubventionen am stärksten die treffen, die gar nicht das Geld haben, sich an irgendwelchen “Bürgerwindkraftanlagen” zu beteiligen, aber zum Leben trotzdem Strom benötigen. Wenn das EEG durch die Staatsschuldenkrise am Ende ist, sind es die WKA-Betreiber allerdings auch (was uns aber nicht weiter stören dürfte 😉

    Die von den Jusos eingeforderte “Transparenz” seitens unseres Bürgermeisters hätte angesichts der Fakten wohl nicht so ganz das gewünschte Ergebnis ….