Am 2. Dezember stellen wir Joachim Kaske vor, der bei SeeJazz e.V. engagiert ist.
Joachim Kaske
QUH:
Herr Dr. Kaske, seit 2012 gibt es SeeJazz e.V. und bereits viel länger gibt es Jazz am See e.V. in Feldafing: Wie unterscheiden sich die beiden Vereine?
Kaske:
Jazz am See e.V. ist eine alteingesessene Institution von Jazz-Begeisterten unter Führung des Feldafinger Bürgermeisters Bernhard Sontheim, die sich von Oktober bis April jeden Jahres zu einem exklusiven Programm von regelmäßigen Jazzkonzerten im Raum Feldafing, Bernried und Roseninsel treffen.
SeeJazz e.V. ist eine fast fünfjährige Institution von Jazzfreunden rund um den See, die einmal im Jahr regelmäßig das SeeJazz Festival mit fünf Konzerten und Veranstaltungsorten rund um den See ehrenamtlich organisieren und durchführen. Das Eröffnungskonzert findet immer im Rittersaal Schloss Kempfenhausen mit einer Avantgarde-Variante des Jazz statt. Es folgt dann in der Regel ein Mainstream Konzert in der open air Remise des Schlossgutes Oberambach, gefolgt von einer Traditional Jazz Performance in der Seeresidenz in Seeshaupt. Auf dem Museumsdampfer in Tutzing freut man sich dann regelmäßig auf einen eher unkonventionellen Jazz, um dann auf der Roseninsel, soweit es das Wetter zulässt, ein open air Schlusskonzert mit etablierten Größen der Jazz-Szene zu erleben.
QUH:
Es fällt auf, dass in diese Konzertreihe Starnberg nicht mit einbezogen ist. Hat dies einen Grund?
Kaske:
Wir arbeiten alle ehrenamtlich und sehr unkompliziert zusammen, quasi auf Zuruf verteilen wir ab etwa Mai jeden Jahres unsere jeweiligen Aufgaben. Wir vermuten, dass es bei Einbeziehung von Starnberg als Konzertstätte und dessen umtriebigem Kulturreferat weniger reibungslos laufen und zudem wegen der relativ hohen Miete der Stadthalle zu teuer werden würde. Außerdem hat Starnberg mit seinem All That Jazz @ Starnberg seine eigene gutbesuchte und großzügig gesponserte Veranstaltungsreihe verteilt übers Jahr.
QUH:
Wie steht es mit der Finanzierbarkeit von ihren 5 Konzerten? Kultur ist ein schwieriges Unterfangen, das wissen wir alle.
Kaske:
Es ist fast ein kleines Wunder. Von Anbeginn sind unsere Konzerte nahezu oder komplett ausverkauft. Wir haben gemäßigte Eintrittspreise zwischen € 20,- und € 25,-Jeder unserer Veranstaltungsorte verfügt über unterschiedliche Kapazitäten. Obwohl wir darauf achten, dass jedes einzelne Konzert keinen Verlust macht, sehen wir das Projekt als Einheit und können untereinander ausgleichen. Die sporadische finanzielle Unterstützung der fünf beteiligten Gemeinden, um den Werbeetat zu flankieren, hilft mitunter, dass der Verein nicht defizitär werden muss.
QUH:
Wer sind die ehrenamtlichen Aktiven bei SeeJazz?
Kaske:
Das sind in Münsing Marta Girg, Andreas Schwabe und Christoph Bühring-Uhle, in Seeshaupt Katrin von Canal und Stefan Müller, in Tutzing Matthias Helbig, in Feldafing Bernhard Sontheim und in Berg ich selbst als Vorsitzender des Vereins.
QUH:
Wie ist die Planung fürs nächste Jahr?
Kaske:
2017 veranstalten wir bereits das 5. SeeJazzFestival vom 12. – 19. August. Auf die Jazzbands haben wir uns schon geeinigt, es finden erste Gespräche statt. Wir gehen davon aus, dass auch 2017 die Konzerte gut besucht sind. Wir können nur jedem empfehlen, in fünf lauen Augustnächten dem Zauber unterschiedlicher Jazz Richtungen in jeweils zauberhaftem Ambiente zu lauschen.
QUH:
Viel Erfolg weiterhin und vielen Dank für dieses Gespräch