Viele, viele bunte Informationen zu vielen Langzeitthemen der Gemeinde wurden zu Beginn der 8. Gemeinderatssitzung verstreut: Hennen, Hecken, Mücken und mehrere Ortsmitten waren das Thema der gestrigen Sitzung.
“Hallo, lange nicht gesehn” – vor der Sitzung
– Ortsdurchfahrt Berg: Am 10. Mai findet endlich eine Ortsbegehung mit dem Straßenbauamt Weilheim statt. Der Rahmen für die Gestaltung von Bergs zukünftiger Prachtstraße soll ermittelt werden. Danach wird ein Fachplaner beauftragt.
– Die Mücken: Nächste Woche wird eine Stellungnahme des Landratsamts erwartet. Die Untere Naturschutzbehörde ist eingeschaltet. Womöglich gibt es doch noch eine biologische Lösung.
– Gewerbegebiete: Die Wohngrundstücke am Gewerbegebiet Höhenrain sind so gut wie verkauft. Auch über einen Teil der Gewerbegrundstücke wird derzeit verhandelt. Der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Oberer Lüßbach ist mittlerweile rechtskräftig, allerdings gestaltet sich der Grunderwerb schwierig. Die Verhandlungen laufen über Anwälte.
“Das ist teure Kunst am Bau”
– Auf die Nachfrage von GR Schmid, ob die schiefe Laterne vor dem Wohnzentrum Etztal nicht endlich einmal gerichtet werden könne, antwortete BM Monn mit steinerner Miene: “Das ist Kunst am Bau. Wir haben viel Geld dafür bezahlt, das so hinzukriegen.” Späßle gmacht, längst sollte die Lampe wieder geradegerückt sein. (Schade eigentlich.)
Genug Geplänkel: Der Groß-Antrag von neun Gemeinderatsmitgliedern (darunter alle QÜHE), die Möglichkeit einer gemeindlichen Energieversorgung zu prüfen, wurde mit 18:0 Stimmen angenommen. In der Beschlussvorlage wurde der PUVE beauftragt, die Vorarbeit zu leisten, im Herbst wird der Gemeinderat in Klausur gehen und sich – mitsamt Fachreferenten – des Themas annehmen. Eile besteht auf Grund lang laufender Verträge nicht. Wir sind gespannt.
Überhaupt ging heute vieles sehr einfach. Als nächstes wurden in Höhenrain flugs per Fingerzeig vier neue Kindergartenplätze geschaffen (“der Bedarf anerkannt”) und dann der neue Demeter-Hühnerstall in Farchach am Löfflerhof (Familie Friedinger) einvernehmlich genehmigt.
Mehrklimazonenstall für 2×300 Demeter-Lege-Hennen samt Wintergarten, Pultdach (!) und “Extensiver Dachbegrünung”
Angesichts des Stallentwurfs fiel der Satz des Abends: “Dort möcht ich gerne Hahn sein”, verriet BM Monn sein nächstes Berufsziel, (es dürfte aber nur gelten, falls er nächstes Jahr nicht wieder in seinen derzeitigen Beruf gewählt werden wird). Wir kommen auf das “Löfflerhofprojekt”, das mit “Genußscheinen” von Bergern und “Slow-Food-Enthusiasten” finanziert werden soll, zurück.
Lebensziel des Bürgermeisters: Hahn im Löfflerhofkorb
Einen Aufreger braucht noch die friedlichste Sitzung: Also her mit der “Änderung der Einfriedungssatzung”. Es ging um die in “Nicht-öffentlicher Sitzung” bereits vorbereitete neue “Heckenverordnung”. Bei der Abstimmung kam es zu eigenartigen Meinungsumschwüngen. Der CSU-Chef hatte nach der letzten Sitzung sich im “A’dabei” über die QÜHE lustig gemacht, die gerne über anderer Leute Hecken schauen würden. Die QUH hatten erst vorgeschlagen, bei der alten Regelung (1,30 m) zu bleiben, dann zumindest das neue Maß von 1,80 auf 1,60 m gedrückt. Mittlerweile hatte sich die CSU ganz auf Gegnerschaft zur neuen Satzung eingeschworen. Mit 12:6 Stimmen wurde der liberalere Vorschlag der Verwaltung gegen die Stimmen von CSU und BG angenommen. Künftig dürfen “lebende Einfriedungen” also 1,60 m hoch sein (statt 1,30 m). Es sind – wie bisher – nur heimische Hölzer (lt. Naturschutzbehörde) erlaubt. Thujen beispielsweise sind keine heimischen Hölzer! Zäune und Mauern dürfen weiterhin nur 1,30 hoch sein. Mal schauen, ob wir was sehen. Als lebende Meßlatten bieten sich die QUH-Elken Grundmann & Link an, die lt. Paß beide exakt 1,60 groß sind.
Illegales Bankenwesen in Berg: Kempfenhauser Ruhestätte in wuchernde Thuje gebettet (aber was steht auf dem Schild?)
Es gibt nun einen Bestandsschutz für ältere Hecken: “Lebende Einfriedungen, die älter als 5 Jahre sind, können die Gesamthöhe (…) überschreiten, wenn und soweit ein Rückschnitt deren Bestand gefährdet.” Die Gemeindeverwaltung erhofft sich (und verspricht) durch die Neuregelung eine bessere Durchführbarkeit der Satzung. Hecken, die jetzt schon höher sind (bis zu 7 m wurden gemessen), sollen verstärkt kontrolliert werden, damit sie nicht noch weiter wachsen.
Und noch eine Ortsmitte! In Kempfenhausen soll – wie vom dortigen GR Kaske vehement gefordert – gegenüber der MS Klinik ein Dorfplatz angelegt werden … als Treffpunkt für Mütter mit Kindern, für Senioren, für Jugendliche, zum Hinsetzen und Ratschen, für Feiern örtlicher Vereine bzw. der Feuerwehr. Es wird klappen! Gleich daneben wird die Schön Klinik einen Parkplatz (ca. 80 Stellplätze) errichten – dafür wird langfristig ein Grundstück gepachtet. Wie Parkplatz und Dorfplatz genau angeordnet werden, soll bei der beschlossenen Aufstellung eines Bebauungsplans erarbeitet werden. Im Zuge dessen soll die Möglichkeit geprüft werden, einen Gehweg am Milchberg zu errichten.
Das wars! Wir freuen uns (mit Hochspannung) auf die Diskussionen über die Energieversorgung von Berg, auf viele neue Ortsmitten und auf die nunmehr gestutzten Hecken aus heimischen Hölzern.
Alte Mahnung, das obige, von nicht-“heimatverbundenen” Thujen im Bestand bedrängte Schild
Hahn sein oder Nichthahn bleiben, ist doch keine Frage. “Dort möcht ich gerne Hahn sein”, verriet BM Monn sein nächstes Berufsziel”.
Es wäre schön, hätten alle Politiker auf derer Welt diese Selbsterkenntnis beziehungsweise Einsicht, daß ihr Leben als Hahn den wahren Sinn hätte und insoweit diese Erkenntnis das Beste für alle wäre. Ausreichend lustvolles Weibsvolk zur Verfügung gestellt, genug zu picken und keine Verantwortung tragen für das Hahnengetue. Leider, wie fast alles, was Männer sich wünschen, bleibt auch dies ein frommer, leicht schlüpfriger Wunsch, denn ein Leben als Hahn hat nichts mit Beruf, schon gar nichts mit Berufung zu tun, sondern eher mit Potenz, denn, man ist entweder ein Hahn oder man ist keiner, da kann mann machen was er will … das ist das Tragische.
Die Hecken Das mit den meterhohen Hecken ist für unser schönes Berg wirklich eine unschöne Begleiterscheinung. Da verschanzen sich hinter 4 bis 6 Meter hohen grünen Mauern hier Wohnende (vermutlich mit der Firma in München!), die man nie oder kaum zu Gesicht bekommt, höchstens mal wenn sich die Garagentüren wie von Geisterhand öffnen und schließen und die Karossen mit verspiegelten Scheiben davonrollen.Ich würde ja schon gar nichts sagen, wenn die grünen, fein säuberlich laufend geschorenen Hecken nur 2 Meter hoch wären, denn wer kann schon von der Straße aus über diese Höhe auf Terrasse und in den Garten schauen, selbst wenn er das wollte. Aber was die weiter draufgedoppelten Meter sollen, das entzieht sich meiner Einsicht.
Viele Grüße, Luise Prölß
“da verschanzen sich …” Verschanzen heißt doch, sich zum Schutz in eine Deckung bringen, bei Angriffen wird verschanzt. Fraglich nur, wovor soll, bzw. kann eine Hecke schützen? Vor Heckenschützen? Oder ist das lediglich nur ein Verstecken, hinter Hecken, statt Gardinen? Allerdings, wer sich versteckt, der hat was zu verbergen … was natürlich auch wieder Unsinn ist, denn gerade unsere stets so hoch gelobten “Leistungsträger”, die, die diesen Staat ja tragen, mit ihren Leistungen, und mit ihren Steuern aus Liechtenstein und so, die brauchen sich doch nun nicht wirklich zu verstecken! Vermutlich ist dieser Hecken-wichtigkeits-wahn nur eins: wer hat den längste, ehm höchste, dunkelste Hecke? Drum die Forderung: Leistungsträger ans Licht, schämt euch nicht, für eure Leistung, denn die im Dunkeln, die sieht man nicht!