Hereinwehende Neuigkeit: es gibt Wind auf die Mühlen

Die 169 Kommanditisten der Berger Windräder wussten es bereits, und daher wusste man es inoffiziell auch in der Gemeinde: 2017 lief alles nach Plan. Da sich aber ein einziger Anteilseigner nicht mit der Veröffentlichung der Ergebnisse einverstanden erklärt hatte, durften die Zahlen der Berger Windkrafträder – trotz wiederholter Nachfrage – schlichtweg nicht veröffentlicht werden. Jetzt hat der Münchner Merkur eine andere Quelle entdeckt. Ergebnis: Die Berger Windkrafträder haben 2017 ein gutes Ergebnis erzielt, das den Gutachten entspricht.

Windrad Blick

Der Blick einmal andersherum: von den Windkraftanlagen hinunter auf Berg (Foto: Bernhard Hirmer)

Veröffentlicht werden sollten die Daten – nach dem Willen des einen Kommanditisten – erst nach einem Beschluss der Kommanditistenversammlung im Mai. Was eh ein verzweifelter  Wunsch geblieben wäre, da die Daten bei der Bundesnetzagentur bald öffentlich einzusehen sein werden.

Was auch immer die Hintergründe dieses Wunsches nach Geheimnis sind: Einer der größten Kommanditisten, die Stadtwerke von Bad Tölz, haben – wie der Münchner Merkur jetzt entdeckt hat – ihrerseits die Ergebnisse des ersten Vierteljahres 2017 längst in einer Broschüre publik gemacht: Im Januar, Februar, April und Mai lagen die 4 Anlagen noch etwas unter dem prognostizierten Soll. Im März und Juni sowie insgesamt in den ersten drei Quartalen lag der Ertrag allerdings über den Gutachten. Der Merkur zitiert die Stadtwerke Tölz: „Gut 12,93 Millionen Kilowattstunden Strom hätten die vier Windräder mit jeweils drei Megawatt Nennleistung bis einschließlich August erzeugen sollen. Die erfreuliche Bilanz: Tatsächlich wurden mehr als 14,867 Millionen Kilowattstunden erzeugt.“ Wie der Geschäftsführer der Bürgerwind GmbH & Co KG Robert Sing in der Presse erläuterte, wurde 2017 mit 24,5 Millionen Kilowattstunden auch insgesamt das prognostizierte Ziel der vier Windräder erreicht. Weil obendrein die laufenden Kosten niedriger sind, als sie im Vorfeld betont vorsichtig kalkuliert worden sind, dürfen die Kommanditisten mit einem guten Ertrag rechnen. Im windarmen Jahr 2016 waren noch etwas mehr als 20% weniger erwirtschaftet worden. Wegen des sparsamen Betriebs ergab allerdings auch das keinen Verlust für die Investoren.

Für das laufende Jahr 2018 sieht es bislang auch nicht schlecht aus. Die Anlagen mussten bei den großen Winterstürmen in diesem Jahr nicht abgeschaltet werden. Es wurden – wie Robert Sing dem Merkur verriet – zeitweise an einzelnen Tagen jeweils über eine Viertelmillion Kilowattstunden Energie gewonnen.

Den Artikel im Merkur finden sie hier https://www.merkur.de/lokales/starnberg/berg-ort65526/bilanz-windraeder-in-berg-wind-weht-wie-erwartet-und-ergebnis-steigt-9560166.html

 

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  1. 27. Januar 2018 um 18:04

    Aus der Informationsveranstaltung der Bürgerwind am 17.12.2014
    “Für die weitere Kalkulation wurde aus den errechneten Werten ein Mittelwert gebildet. Dieser beträgt 28.917.000 kWh als mittlerer Jahresenergieertrag.”
    Das entspricht einem Nutzungsgrad der Anlagen mit insgesamt 12 MW Nennleistung von 2410 Volllaststunden.
    Davon wurden für den rein wirtschaftlichen Ertrag etwa 15% abgezogen, sodass der wirtschaftliche Ertrag zu 24.579.000 kWh prognostiziert wurde.
    Wenn man nun den tatsächlichen wirtschaftlichen Ertrag mit dem prognostizierten wirtschaftlichen Ertrag vergleicht, dann stimmen diese gut überein.
    Der technische Ertrag aber ist mit 24,5 Mio. kWh um 6,5 % geringer als prognostiziert.
    Aber es ist doch wirklich schön, dass wir den Kommanditisten nun 21,8 Mio. € (24,50 Mio. x 0,089) gegeben haben für etwas was man an der Strombörse für ca. 7,35 Mio. € hätte kaufen können.
    Das ist die unsoziale Umverteilung von arm nach reich in diesem Land.