Gemeinderat bewegt sich im Kreis

Gestern bewegte sich der Gemeinderat buchstäblich im Kreis.

Aber zuerst die Anfragen aus dem Gemeinderat: Zuerst schlug Jokl Kaske (QUH) vor, die heruntergekommenen Plakatwände “Für die örtlichen Vereine” durch Litfaßsäulen zu ersetzen, wurde damit aber – wie auch der QUH-Vorschlag, in Zukunft öffentliche Gebäude nur noch mit Photovoltaikdächern zu errichten – an den ziemlich überfrachteten PUVE Arbeitskreis (Planung, Umwelt, Verkehr & Energie) in der nächsten Woche verwiesen. Interessant auch die Anfrage von GR Fink (EUW), wieso denn der schöne Kiosk in Höhenrain andauernd geschlossen sei? Antwort: In Zukunft würde der Bäcker dort wieder täglich von 7- 8.30 seine Semmeln verkaufen. Leider definitiv nicht unsere Zeit, um nach Hearoa zum Shoppen zu fahren.

Danach durfte die QUH einen kleinen politischen Sieg feiern. Nach der Präsentation eines Phantomgerüsts darf in Allmannshausen nun doch -entgegen der Satteldachsatzung, aber im Sinne der Anwohner – unterhalb der Biemer-Billa ein Flachdachhaus gebaut werden. Die QUH hatte von Anbeginn für die Möglichkeit einer solch modernen und nachbarfreundlichen Bebauung votiert. Allerdings war das Ergebnis mit 12:7 doch knapp. Außer der QUH stimmten hauptsächlich die EUW sowie die stellvertretenden Bürgermeister (Brunnhuber, Steigenberger) für den Antrag der Bauwerber und damit gegen die Satteldachsatzung, die ins Wanken gerät, wenn schon der erste Bauantrag mit einer Sondergenehmigung versehen wird.


Bald ist Berg ein Dorf wie jedes andere: Eines mit Kreisverkehr.

Mehr Diskussion gab es um den im Planungszustand vorgestellten Kreisverkehr mit 35m Durchmesser am Ortseingang von Berg, der das Ortsbild nachhaltig beeinflussen würde. Erfreut nahm BM Monn den Vorschlag der QUH auf, den Kreisverkehr zumindest nicht wie vorgeschlagen in der Mitte mit einer 1,5m hohen “Gurke” (O-Ton des Planers) als Sichtschutz zu versehen. (Langsam entwickeln wir uns zur Regierungspartei, weil wir so oft einer Meinung mit dem Bürgermeister sind).

Vorangegangen war eine denkwürdige Diskussion, ob man hier am Ortseingang lieber einen “Obelisken” aufstellen (Brunnhuber) oder “Bleamerl” pflanzen (Schmid) solle. Am vernünftigsten war der Vorschlag von GR Steigenberger (BG), diese Frage doch bitte zu vertagen. Einstimmig beschlossen wurde dann, dass die Gemeinde die Kosten für die Pflege des Kreisverkehrs tragen will (das riecht doch nach dem von BM Monn schmunzelnd vorgeschlagenen “Berger Wappen” aus Blumen).


Gerne mal grauenvoll: Kunst im Kreisverkehr?

Verblüffung im Gremium, als die QUH geschlossen den Vorschlag des Kreisverkehrsplaners ablehnte (als einzige Partei 15:4). Das richtet sich nicht gegen den Planer, sondern gegen das Objekt der Begierde – wir müssen nicht die Planung für eine Scheußlichkeit gutheißen, deren Nutzen doch reichlich zweifelhaft ist: Die Überquerung der Straße für Fußgänger und Radfahrer würde dadurch kein bisschen erleichtert, und wirklich sinnvoll wäre so ein Kreisverkehr (geschätzte Kosten immerhin 214.000€) nur, wenn ins Huberfeld ein Supermarkt käme, gegen den sich allerdings schon der alte Gemeinderat ausgesprochen hat.

Also wozu das ganze? Nur als Einfahrt fürs “Betreute Wohnen” ist der Aufwand definitiv zu groß. Und anders als in anderen Ortsteilen besteht am Ortseingang von Berg nur beschränkt ein Problem mit Rasern.