Wir haben gestern Abend wieder viele schöne neue Wörter gelernt. So der Ganterplatz! Ein kleines Fleckerl am Waldrand oberhalb des neu auszuweisenden Geländes für den neuen Sportplatz. Dass die Berger Männer den neuen Sportplatz brauchen, um am Wochendende aufgeräumt zu sein, steht außer Diskussion, richtig tolerant ist, dass auch männliche Gänse dort einen eigenen Spielplatz haben!
Doch April beiseite. Sitzen, abstimmen, sitzen, wieder abstimmen und weitersitzen, so lässt sich die gestrige Gemeindratsitzung zusammenfassen. Und auch wenn es während der Feinabstimmung im Bebauungsplanverfahren für Harkirchen zeitweise gar nicht so aussah, als würde der Abend jemals enden, war pünktlich zur zweiten Halbzeit des Championleaguespiels Schluss. Vorweg wies Bürgermeister Monn auf einige Termine hin: so die Einweihung des neuen Fahrzeuges der Feuerwehr Allmannshausen am 27. April 2008 sowie die Sondersitzung zur Verabschiedung des Haushaltes 2008 am 29. April 2008. Nett, dass die neuen Gemeinderäte nicht gleich zu Beginn ihrer Sitzungszeit mit Finanzenabsegnungen vergrollt werden. Außerdem wird noch verzweifelt nach einem Verabschiedungstermin für die ausscheidenden Gemeinderäte gesucht.
Die am Morgen bekannt gewordene Umsiedelung des Mörsterturms von der Maxhöhe nach Berg, kommentierte BM Monn, sei so von der Verwaltung nicht genehmigt worden, sollte dies in der laufenden Sitzung noch zur Sprache kommen, ändere es nichts an der Tatsache, dass es sich auch in Berg um einen Schwarzbau handeln würde.
GR Hlavaty stellte die wohl schon obligatorische Frage nach dem Fortgang der Dinge in Biberkor, wann denn nun endlich Baubeginn sein könne. BM Monn wies auf einen Notartermin übernächste Woche hin. Und dann gings ungebremst ins Bebauungsplanverfahren für den Ortsteil Harkirchen und so geschickt Herr Christian vom Baureferat auch durch die Finessen desselben manövrierte, die Spannung im Saal nahm diametral zu Niederschlagswasserbeseitigung, Vollgeschossigkeit oder eben gerade nicht und Kniestock ab. Der Saal verfiel in eine dumpfen Dämmerzustand.
In weiteren Punkten ging es um die Vergabe der Kanalspülung für die Gemeinde Berg und wer diese beaufsichtigt, sowie die Ausweisung des neuen Sportplatzgeländes.
Und dann kam doch noch mal Bewegung in den Rat: Auf dem Tisch lag ein Bauantrag Ecke Klosterweg/Enzianweg. Der Gemeinderat hatte den Antrag früher abgelehnt, da man die Sichtschneise an dieser Stelle frei halten möchte. Außerdem sieht man ein Abwasserproblem. Das Landratsamt wies im Hinblick auf eine sogenannte Innenbereichsituation daraufhin, dass es einer Bebauung an dieser Stelle durchaus zustimmen könnte. Der sonst eher sanfte GR Gastl-Pieschetsrieder redete sich beinahe in Rage. Wie das Landratsamt mit der Planungshoheit des Gemeinderates umgehe, sei schon lange nicht mehr tragbar. Die Entscheidungen seien doch reine Willkürentscheidungen, abhängig von der Tagesform des jeweiligen Menschen, der dort gerade sitze und dem Gemeinderat nun wieder eine Ei lege, mit dem er sich ewig rumschlagen müsse, während der zuständige Mensch im Landratsamt morgen schon wieder weg sei. Gastl-Pieschetsrieder wollte den betreffenden Oberregierungsrat gleich vorladen, um ihn mal eingehend die Position des Gemeinderates darzulegen. Die übrigen Gemeinderäte stimmten ihm, aus ihrem Dämmerzustand erwacht, schmunzelnd zu. BM Monn wies daraufhin, dass er sich hüten werde einen Regierungsrat “vorzuladen”, er würde dann doch vorschlagen, den Herren freundlich “einzuladen”. Der Antrag wurde erneut abgelehnt.
Zu Guter letzt ging es um die Anfahrtsituation vor dem Pfarrsaal in Aufkirchen. Durch Verschiebung von zwei Stellpläten konnte eine ausreichende Wendemöglichkeit auch für große Fahrzeuge wie Müllabfuhr und Lieferfahrzeuge geschaffen werden. Eine Parkschleife sei an dieser Stelle nicht möglich und käme so Grünen-GR Jäger einer wahren Versiegelungsorgie gleich. Und das vor dem Pfarramt!
Aus der Fremde Liebe Quereinsteiger,
fein gemacht und aus der Fremde ein “Dankeschön”. Fein auch, dass der alte Gemeinderat wenigstens noch in letzter Sekunde den Haushalt verabschiedet, da können die 8 neuen Gemeinderäte (darunter wir 4 Qühe) nicht soviel “Unheil” anrichten … und die Hände sind uns damit finanziell auch gebunden.