Mit zunächst nur 14 statt 20 Ratsmitgliedern plus Bürgermeister war die heutige Gemeinderatssitzung ein wenig dünn besetzt. Auf der Tagesordnung des öffentlichen Teils befanden sich ausschließlich Bauthemen – die Form stimmte (man war beschlussfähig), nur vom Inhalt wünschen wir uns ja immer ein bisschen mehr Vielfalt, doch auch das ist von der Verwaltung nicht immer steuerbar.
Der Wald, die Bienen, der Weg
Zu Beginn beschäftigte den Rat ein Antrag einer Dame, die in Bachhauser Wies die erfolgreiche Bienenzucht ihres verstorbenen Vaters fortführen will. Auf dem Grundstück (im Außenbereich) stehen seit Jahrzehnten mehrere kleine Gebäude, die nie genehmigt worden waren. Die Bienenzüchterin möchte nun vier dieser bestehenden Gebäude nachträglich genehmigen lassen und würde dafür sechs Hütten, die nicht mehr benutzt werden, beseitigen. Natürlich waren alle der Meinung, dass Bienenzüchter grundsätzlich unterstützt werden müssen, und man wollte – die Privilegierung vorausgesetzt – die Anträge genehmigen. Nur zwei Punkte stießen auf: Zum einen verläuft durch das Gebiet ein Weg (“Eichet”), der der öffentlichen Nutzung gewidmet ist – lange schon ist er nicht mehr zugänglich, und GR Streitberger wollte sich die Nutzung des Weges nicht langfristig verbauen lassen.
Der Zaun des Anstoßes
Zum anderen gefiel der Zaun auch optisch nicht – er soll die Bienen wie die Anlage vor Vandalismus schützen und die Ein- und Ausflugschneisen der Bienenvölker sichern. Daher wurden alle beantragten Genehmigungen nachträglich erteilt, nur der Zaun wurde zunächst abgelehnt – und wenn die Privilegierung erst besteht, will man über die mögliche Nutzung des Weges nachdenken.
Die Planung für das Möki-Grundstück in Mörlbach wurde im Anschluss vorgestellt. Statt des Möbelhauses soll – samt Austragshaus und Nebengebäuden, Bauerngarten, Obstwiese und Teich – ein Einfirsthof entstehen, der dann verkauft werden soll. Obwohl man sich vom Baukörper, den Dachneigungen und den Proportionen rein formal an historischen Höfen orientiert, ist der Inhalt natürlich weit von der Form entfernt – “wir wollen keine gewerbliche Nutzung, und wir wollen auch keinen Bauernhof installieren”, sagte Planerin Manuela Kriwoschej von der Firma Object Consult. Mit 14:1 Stimmen wurde die Planung genehmigt.
Ein wenig Heckmeck gab es noch wegen des Bebauungsplans für die Ortsmitte Farchach. Das Kreisbauamt monierte Ungleichbehandlung – der Gemeinderat hatte – aus nachvollziehbaren Gründen – für zwei Flurnummern die zulässige Grundfläche der Bebauung angehoben, nicht jedoch für die restlichen Grundstücke in diesem Gebiet. Im Zuge der Einheitlichkeit soll nun zunächst ein eigenständiges Änderungsverfahren für die beiden besagten Grundstücke durchgeführt werden, danach soll die zulässige Grundfläche für das gesamte Gebiet gelten. Dafür muss der Bebauungsplan geändert werden. GR DR. Haslbeck fragte nach, was das die Gemeinde kosten würde: Etwa 15.000 €, lautete die Antwort. Der Gerechtigkeit gegenüber den Bürgern halber wurde dem Beschlussvorschlag zugestimmt.