Heute Abend beginnt im Berger Marstall unter dem Titel “PopUpKunst” das kleine Festival zu Ehren des Berger Künstlers Gerd Jäger mit der großen Vernissage zu der Katja Sebald (20 Uhr) eine kleine Einführung ins Werk geben wird. Das Besondere an dieser Retrospektive … am Ende werden die Werke des 74-jährigen Künstlers versteigert.
Gerd Jäger in jungen Jahren in Schwabing und unlängst in seinem Farchacher Atelier
Ironie der Veranstaltung: Ohne Gerd Jägers Engagement gäbe es den Marstall in Berg als Veranstaltungsort wahrscheinlich nicht. Jahrelang arbeitete er als Gemeinderat für die Grünen und ist heute noch ein bis zur Penetranz entschiedener Naturschützer. Viel über die Kunst von Gerd Jäger und auch über sein immer pfiffiges Naturell sagt ein Dialog aus, der sich vor Jahren bei den Ateliertagen so zugetragen hat. Eine begeisterte Besucherin rief angesichts einer roten Jäger-Skulpturen begeistert aus:
“Wunderbar, die lebt ja geradezu!” – Worauf Gerd so unbeeindruckt wie wahrhaft korrigierte: “Naa, die is scho lange hi!”
Ein Jäger, nur echt mit dem Loch … ein Blick in die Jäger-Ausstellung im Marstall, die heute eröffnet wird
Die Idee zu der Ausstellung, in der gut 100 Skulpturen versammelt sind, kam Katja Sebald bei einem Besuch in Gerds Atelier, wo aufgrund der steten Schöpfungsfreude des Berufskünstlers Jäger nur wenige Quadratzentimeter nicht mit Kunst gefüllt sind. Charakteristisch für Gerd sind die warmen, sanften Formen seiner abstrakten Holzskulpturen, in denen sich ein charakteristisches Loch befindet, das die unterschiedlichsten abstrakten Gestalten annehmen kann. Auf die Frage, wieso er seine Skulpturen denn immer aushöhle, antwortete Gerd einmalverschmitzt, dass er in seinem Alter das schwere Holz sonst nicht mehr tragen könne. Tatsächlich besteht so jede Skulptur aus zwei Skulpturen: einer äußeren, hölzernen, meist sanft geschwungenen … und eingeschlossen in den Naturstoff das Negativ einer fiktiven Skulptur, eine Lehrstelle, ein Stück vom Nichts, ein dunkles Rätsel … ein Loch.
Am Freitag liest im Rahmen der Ausstellung Jürgen Tonkel aus “Das Leben meiner Mutter” (und Schrosch Hampel spielt dazu den Blues),
… am Samstag gibt es eine Führung durch Berg vom König zu Graf mit Buchautorin Katja Sebald
… und am Sonntag findet um 18 Uhr als einmaliger Schlußpunkt der Veranstaltung eine “amerikanische” Versteigerung der besten Werke aus Gers Sammlung statt (mit 5 € ist man dabei); es versteigern QUH-Gemeinderat Andreas Ammer & die Schauspielerin Carin C. Tietze.
Auch im QUH-Blog wurde Gerd Jäger schon des Öfteren als Künstler gefeiert. Unter anderem hier:
http://quh-berg.de/in-den-berger-ateliers-heute-folge-1-bei-gerd-jaeger-in-farchach-5029049/
http://quh-berg.de/kunstwerk-des-monats-april-gerd-jaeger-16554798/
http://quh-berg.de/das-beste-von-berg/
http://quh-berg.de/tiere-im-atelier-1022477891
Stark unter Genieverdacht: Blick in die Werkstadt des Künstlers