Eigener Strom aus eigenen Anlagen

Die paar Nachrichten und Neuigkeiten, die man für so einen Blog wie den QUH-Blog braucht, um fast täglich eine Geschichte hier zu schreiben, machen wir uns zur Not selber. Hier also unser Bericht über die QUH-Veranstaltung “Der Wind und die Windräder” in den Wadlhauser Gräben am Samstag:

QUH-Bürgermeisterkandidatin Elke Link eröffnete die Veranstaltung

Elke Link (QUH) erinnerte zu Beginn der Veranstaltung an die ebenso wechselvolle wie spannende Geschichte der Berger Windräder:

  • wie der Gemeinderat 2010 beschloß, “Standorte für Windkraftanlagen auszuweisen”, um einen absurden Bauantrag von Herrn Genz für ein Windrad direkt vor Aufkirchen abzuwenden …
  • wie 2011 – zuerst auf einer QUH-Veranstaltung zum Thema “Erneuerbare Energien” – BGM Monn erklärte, Berg, werde “2 oder 3, höchstens 4 Windräder” bauen und dabei einen Plan der Wadlhauser Gräben präsentierte, für den man sich bereits von den Staatsforsten die “Rechte” gesichert habe, damit dort der Gemeinde kein Investor zuvor käme …
  • wie noch 2011 der Gemeinderat (einstimmig!) mit 73 Beschlüssen die Weichen stellte (dazu die QUH-Bürgermeisterkandidatin: “Ich hoffe, eine solche Zielstrebigkeit kann auch in Zukunft in der Berger Politik fortgesetzt werden.”) …
  • wie Horst Seehofer im Kommunalwahlkampf das Verhindern von Windrädern zur CSU-Doktrin machte und daraufhin BGM Monn persönlich darauf hinwies, dass er das Berger Windkraft-Projekt nicht würde realisieren können …
  • wie es Berg trotzdem schaffte 2014 vier Windräder genehmigt zu bekommen, obwohl die 10H Regelung offiziell (aber nicht de jure) schon galt (“Herr Ministerpräsident, schauen Sie auf unser Dorf!”, kommentierte die QUH) …
  • wie am 30. November 2015 um 11 Uhr 08 dann die erste WKA ans Netz gingen. Pünktlich zum Jahresende folgten am 30.12. die drei anderen Räder, sodaß auf den letzten Drücker noch die optimale Einspeisevergütung von 8,9 Cent für 20 Jahre Betriebsdauer gesichert werden konnte.

Dann stellte Elke Link ihre Gäste vor: zuerst Robert Sing, den Geschäftsführer der Berger Bürgerwind GmbH & Co KG, der offen auch auf die Probleme mit den Anlagen einging …

Robert Sing berichtet über die technische und finanzielle Entwicklung der Berger Windräder

Zunächst habe es noch einige technische Probleme der Enercon Anlage gegeben; nicht exakt eingebaute Generatoren verursachten immer wieder Stillstand (der der Betreiberfirma allerdings ersetzt wurde. Das Hitzejahr 2018 sei dann ein extrem schwaches Jahr gewesen. Das ändere sich immer wieder: 2019 hingegen seien schon zur Jahreshälfte 70% des prognostizierten Ertrages erreicht. 

Robert Sing kündigte auch eine große Neuerung an: im Herbst werde man – eigener Strom frisch in die Dose – zusammen mit dem norddeutschen Vermarkter Nordgröön daran gehen, Regionalstrom aus den Windanlagen an Privathaushalte und Gewerbe zu vermarkten. Sozusagen ein energetischer Hofladen!

Der dritte Teil der Veranstaltung bestand in einer Demonstration der Berger Firma Live 3D, die Elke Link (Peter Schickel nannte sie die “geniale Netzwerkerin”) mit der Bürgerwind GmbH zusammengebracht hatte und die eine Software entwickelt hat, mit der man Inspektionen von Windrädern mittels Drohnen durchführen und sich so die teueren Industriekletterer sparen kann.

Peter Schickel von der Berger Software-Schmiede Live 3D erläutert sein Drohnenprogramm

Einen eigenen Bericht wert wären die diversen Wege der gut 40 Besucher zur Veranstaltung tief im Wald gewesen. Für Fußgänger und Radfahrer hatte die QUH den Wald beschildert:

QUH- Kassenwart Ralf Grundmann mit Hinweisschild auf den rechten Weg

Andere wurden per Elektro-Golfmobil-Shuttle durch den Wald gebracht:

QUH-“Hirte” und Schriftführer André Weibrecht als Caddy-Chauffeur für die Damen

Robert Sing war mit dem Elekroauto und einem Verlängerungskabel gekommen und bewies gleich, dass die WKAs wirklich brauchbaren Strom produzieren:

Direkt-Strom aus der eigenen WKA

Und Elke Link? Die freute sich, mit ihrer “Partei” mal wieder eine schöne Veranstaltung organisisert zu haben.

Elke Link, seit Anfang an eine Kämpferin für die Berger Windkraft