Dorf der Katzen

Höhenrain ist zu einem Brennpunkt geworden. In keinem Dorf im Landkreis gibt es mehr “obdachlose”, streunende, also wild lebende Katzen. Fünf Jahre lang hat das Tierheim Starnberg den Gesundheitszustand der fresslebenden Tiere untersucht und dabei festgestellt, dass in den Ortsteilen Höhenrain und Oberbrunn besonders viele und besonders viele kranke Tiere leben. Deshalb – wir leben in einem Verordnungsstaat – tritt nun für diese beiden Orte am 25. März 2026  eine “Katzenschutzverordnung” in Kraft. 

Nachdenklicher schwarzer Kater

“Die Verordnung schreibt vor, dass alle Katzen, die Freigang haben, dauerhaft durch einen Tierarzt gekennzeichnet werden müssen. Hierfür stehen die Methoden Mikrochip oder Ohrtätowierung zur Verfügung. Außerdem sind die Tierhalter verpflichtet, ihre Tiere in einem der kostenfreien Haustierregister von Tasso e.V. oder dem Deutschen Tierschutzbund (FINDEFIX) zu registrieren. Durch die Registrierung kann bei einem Auffinden einer Katze schnell festgestellt werden, ob sie einen Besitzer hat oder nicht. Tiere, die nicht gekennzeichnet und registriert sind, werden als freilebend eingestuft. Solche Katzen können eingefangen, gekennzeichnet, registriert und kastriert werden. Hierfür werden sie vorübergehend vom Tierheim Starnberg in Obhut genommen und anschließend wieder an den Ort ihrer Auffindung zurückgesetzt. Dafür ist auch das Betreten von Privat- oder Betriebsgeländen im Schutzgebiet erlaubt. Damit alle Katzenhalter ausreichend Zeit haben, ihre Tiere kennzeichnen und registrieren zu lassen, tritt die Verordnung erst sechs Monate nach Bekanntmachung in Kraft.”

Dazu passt die Anekdote, dass die römische Stadtverwaltung einmal Ähnliches vorhatte und alle Katzenbesitzer bat, ihren Katzen ein rotes Bändchen umzubinden, die anderen wollte man einfangen … daraufhin banden die römischen Kinder jeder Katze, derer sie habhaft werden konnten, ein rotes Band um, weshalb bis heute Rom als eine Stadt der Katzen gilt samt dem Spruch: “Quando il gatto non c’è i topi ballano” – übersetzt “Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse”.

Kommentieren (1)

  1. Gast
    5. Oktober 2025 um 13:56

    Ich denke nicht, dass es in Höhenrain oder Unterbrunn mehr (streunende) Katzen gibt als anderswo.
    Allerdings glaube ich, dass hier mehr Gutmenschen leben, die meinen, Gutes zu tun und diese Statistik durch gezieltes Fangen verfälschen.
    Meiner Kindheitserinnerung entnehmen ich, dass es früher viel mehr Herrenlose Katzen gab als heute.
    Vielleicht wäre es besser mehr Papiertiger einzufangen, zu kennzeichnen, zu registrieren und zu kastrieren. Dazu wäre dann mit Sicherheit auch das Betreten von Behördengeländen im Schutzgebiet erlaubt 😉

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