Die SPD in und überm Berg

Da half es nicht, dass der “Focus” letzte Woche herausgefunden hatte, dass Anhänger der Union 40% mehr Sex haben als SPD-Anhänger: Die SPD legte zum Auftakt des Wahljahres in Hamburg einen Erfolg hin, wie ihn dieser Partei eigentlich niemand mehr zugetraut hätte. Auch in Berg übten sich die Genossen in Aufbruchsstimmung.


Letzten Donnerstag in der Post: Hinten links gehts zur SPD

Es standen turnusgemäß die Vorstandswahlen statt. Eine Lappalie einerseits, ein demokratischer Vorgang andererseits, mit der die CSU derzeit etwas Probleme hat. Alt- und Neuvorstand Sissi Fuchsenberger begrüßte 11 der 33 örtlichen SPD-Mitglieder, einige Sympathisanten und den Kreisvorstand Tim Weidner, der mit “Da fehlen doch welche!” den Satz des Abends sprach. Höhepunkt des Jahres sei die Menschenkette gegen Atomkraft gewesen. Wahrhaft eine gelungene Aktion. Die QUH berichtete darüber so. Zwei SPD-Mitglieder sind dieses Jahr verstorben, neue konnten nicht gewonnen werden, der Altersdurchschnitt sei hoch, ähnlich wie bei der CSU. “Dafür haben wir den besseren Vorsitzenden”, wurde aus dem Publikum gerufen. “Mit Mitgliederschwund haben alle zu kämpfen”, behauptete die bessere Vorsitzende Sissi, wusste aber insgeheim genau, dass sie mit dieser Aussage Bürgerbewegungen wie die QUH, die Mitglieder im besten Alter zuhauf gewinnen, ausnehmen musste (QUH-Mitgliederstand heute: 97!, hallo Irmgard, hallo Friedrich). Ziel der Orts-SPD für dieses Jahr sei ein eigener “Schaukasten” im Gemeindegebiet.


Rosa Tulpen statt rote Nelken: SPD-Ortsvorstand Sissi Fuchsenberger und SPD-Kreisvorsitzender Tim Weidner

Einstimmig wurde der bisherige Vorstand mit jeweils 11 Stimmen in der Plastiktüte wiedergewählt: Sissis Vertreter bleibt damit unser zweiter Bürgermeister Karl Brunnhuber. “Damit ist der Wählerei genug!”, sprach Tim Weidner, als auch die Delegierten noch gewählt waren, und kam damit zu seinem Referat über “Rekommunalisierung der Energieversorgung – auch in Berg?”. Wohlwissend, dass der derzeitige Bürgermeister auf Kreistagsebene solchen Projekten kritisch gegenübersteht, erzählte Tim Weidner von Gemeinden wie Ismaning und Gauting, die ihr Stromnetz, das verlässliche Gewinne abwerfe, von den Strom-Konzernen zurückerworben hätten. In Berg sei ein möglicher Termin, zu dem die Konzession zurückerworben werden könne, 2017. – Sissi Fuchsenberger regte – mit Blick auf die anwesenden QUHler – eine Zusammenarbeit verschiedener Fraktionen an.