Die Revolution auf dem Dorf

Gerne widmen wir uns hier im QUH-Blog auch historischen Themen und forschen sogar selbst gerne etwas – auch im Archiv der Gemeinde Berg. Dieses aber hat nun in Erinnerung an DAS historische Jahrhundertjubiläum des Jahres, die Revolution und die Räterepublik, höchst erstaunliche Entdeckungen gemacht, die es am Freitag den 23.11. in der Aufkirchner Bibliothek vorstellen wird. Denn – anders als dies Oskar Maria Graf stellenweise schreibt (vgl. unseren Blogbeitrag vom 9. November https://quh-berg.de/schweinsbraten-und-revolution/) hat es in Berg durchaus revolutionäre Umtriebe gegeben.

In Starnberg wird am 7.4.1919 die Räterepublik proklamiert (Aus der Ausstellung im  Museum Starnberg)

So wurde, wie der Historiker Günter Baumgartner an diesem Abend erläutern wird, am 26.11.1918 in Berg tatsächlich ein “Berger Bauernrat” gegründet, dem außer einem “Hausbesitzer” Albus Pfeiffer aus Leoni auch der heute noch bekannte Paul Huber (senior) und die Revolutionäre Josef Ochsenbauer und der Schmiedmeister Georg Porzl aus Aufkirchen angehörten. Auch in Höhenrain gab es Arbeiterräte. Sie hießen – wie die fleißigen Berger Archivarbeiter im Bayerischen Staatsarchiv feststellen konnten – Max Mayr und Josef Moser, welcher später sogar zum 3. Bürgermeister gewählt wurde. Bachhausen war im Arbeiterrat mit Franz Fischer und Sylvester Maier vertreten. Der Archivmitarbeiter Heinz Rothenfusser wird über seine unvermuteten Berger Archivfunde berichten.

Bericht im Starnberger Land= und Seeboten vom 28.11.1918

In seiner “Schatzlhofchronik” erinnert sich Paul Huber sen. an den revolutionären Berger Lehrer und Gemeindeschreiber Ochsenbauer, der in einem lebenslangen Zwist mit dem Pfarrer Friedinger stand:
Aus der unveröffentlichten “Schatzlhofchronik” von Paul Huber sen.
Nachdem der Historiker Herbert Dandl kurz die allgemeinen historischen Ereignisse zusammengefasst hat, wird im letzten Teil der Veranstaltung Friedel Mollerus aus Oskar Mara Grafs Geschichte “Auffassung freibleibend” lesen, der eine wahre Begebenheit aus der Berger Nach-Revolutionszeit zugrundeliegt, und in der man unschwer die historische Figur Paul Huber erkennen kann, der bei Oskar Maria Graf “Pauli Reglinger” heißt und in Berg Schüsse auf Rotgardisten abgefeuert hat, die Pferde requirieren wollten.
Eine Veranstaltung des Berger Archivs in der Gemeindebibliothek in der Alten Schule Aufkirchen. Der Eintritt ist frei. Eine Pflichtveranstaltung für jeden an seiner Gemeinde interessierten Berger Bürger!