Die QUH denkt über Windkraft nach

Morgen wird in Icking die erste lokale Anti-Windkrad-Initiative gegründet. In der Bevölkerung wächst das Misstrauen in das Berger Projekt in den Wadlhauser Gräben Windräder zu errichten. Täglich sprechen uns besorgte Bürger in der Gemeinde auf das Thema an. Tenor der Gespräche ist das berühmte “Nimby!” (Not In My BackYard), oder: “Klar ist Windkraft sinnvoller als Atomenergie, aber genau hier passt sie wirklich nicht hin.”


Hinter mir die Windkraft: Wappentier vor Wadlhauser Gräben (bei Neufahrn)

Die QUH, die von Anfang an für die Energiewende eingetreten ist (vgl. unsere fünf Wahlkampfversprechen), macht sich die Entscheidung für oder gegen das Windrad nicht einfach. Gegenargumente gibt es viele (eine Sammlung davon gibt es unter: http://www.windkraftgegner.de ). Trotzdem ist es für uns ein hehres Ziel, in ein paar Jahren die ganze Energie, die die Gemeinde braucht, selbst herzustellen und möglichst nach einer Rekommunalisierung unseres Stromnetzes in einem zu gründenden, gemeindeeigenen Energiewerk selbst an die Bürger zu liefern.

Aber: Nein, auch wir sind von einem mulmigen Gefühl nicht ganz frei. Wie wird es sein, wenn dort, wo auf diesem Bild sich gerade eine Wolke zusammenbraut …


Die Wadlhauser Gräben von Mörlbach aus gesehen

… sich 200m höhe Windräder erheben. Erst eines, dann vielleicht drei oder vier? Deshalb ist die QUH nach Franken gefahren, wo die bislang höchsten Windräder Bayerns (179m) stehen. Morgen bringen wir hier darüber einen exklusiven Bericht. Wie laut sind die Räder, wie wirken sie?


Die QUH besuchte zwei Bürgerwindanlagen bei Mausdorf in der Nähe von Erlangen, Nabenhöhe 138m, Rotordurchmesser 82m, Gesamthöhe 179m, gesehen aus ca. 1km Entfernung (Photo: Grundmann)

Grundlage aller Diskussion über die Windkraftanlagen muss allerdings bleiben, dass Windkrafträder auf Grund der Gesetzeslage, die sie als “priveligierte Bauwerke” einstuft, prinzipiell nicht mehr zu verhindern sind. Es gilt also darum, etwas Vernünftiges aus der Situation zu machen und vor allem die mögliche Rendite nicht fremden Investoren und Konzernen zu überlassen.

Befördern wollen wir allerdings auch die Diskussion über eine hiesige Windkraftanlage. Denn ein solches Projekt darf nicht – so wie es derzeit in Berg wahrgenommen wird – “über die Köpfe der Bevölkerung” hinweg entschieden werden, sondern muß im politischen Dialog betrieben werden. Dafür steht die QUH. Schreiben Sie uns unter quh@quh-berg.de oder geben Sie hier einen Kommentar ab.

Kommentieren (1)

  1. QUH-Gast
    4. September 2011 um 14:06

    Weniger Egoismus Steffi L. schrieb uns aus dem Urlaub:

    Wow, ich muß wirklich sagen, diese Diskussion ist sehr erstaunlich und
    erinnert mich stark an das “bei mir kommt der Strom aus der Steckdose” –
    Argument! Haben alle Ickinger ihre Aktien bei Eon? Die älteste Methode
    Energie zu gewinnen, (Windmühlen..ich befinde mich gerade auf Mallorca
    (wo übrigens erstaunlich wenig Solarenergie genutzt wird, mit dem selben
    fragwürdigen Argument: Ist nicht schön anzuschauen..!)) soll bloß nicht
    vor der eigenen Haustüre stehen. Ist nicht schön genug für das im
    landhausstil verwöhnte Auge und den teuer bezahlten Blick ins bayrische
    Voralpenland….! Hat denn jemand dieser “Windkraftgegner” ein weniger
    egoistisches und infantiles Kleingeistargument gegen Windkraft…? Umzug
    nach Japan wäre auch noch eine Möglichkeit, diesem schrecklichen Anblick
    zu entfliehen – gibt günstige Baugrundstücke mit Blick aufs Meer nähe
    ästhetischer Atomkraftwerkruine – im Landhaustil..

    Stefanie L.