Die nächste Katastrophe

Ausgerechnet in Assenhausen, einem der idyllischen Ortsteile von Berg, bahnt sich ein neues architektonisches Problemfeld an. Viele Bewohner des verschlafenen Rottmannweges laufen Sturm gegen ein Neubauprojekt. Dort soll es auf diesem Grundstück …

… eine Bauvoranfrage für ein Gebäude geben, das ca. 2 Stockwerke nach oben wachsen soll und nach Erinnerungsskizzen der informierten Anwohner 3 Wohneinheiten sowie 9 Tiefgaragenplätze umfaßt und ungefähr so aussehen soll:

In einem Anwaltsschreiben an den Bürgermeister, das der QUH vorliegt, heißt es: “Das Bauvorhaben wird zu einer Veränderung des Ortsteils Assenhausen führen, da zu erwarten ist, dass vergleichbare Bauanträge in der Zukunft gestellt werden.”

Wie die Erfahrung zeigt: Dies ist keine ganz unbegründete Befürchtung. Nicht einmal dem Gemeinderat vorgelegt wurde im letzen Jahr ein anderes Gebäude, das nebenan am Kreuzweg nach subjektivem Eindruck ebenfalls etwas überdimensioniert geraten ist:


Neubau am Kreuzweg, der sich lt. offizieller Auskunft nach “Art und Maß der baulichen Nutzung … in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt”

Nun regt sich in Assenhausen massiver Widerstand der Anwohner. Zunächst fordert der Anwalt im Namen von Anwohnern ein Einschreiten des Gemeinderats bei dem geplanten (oder vorliegenden) Antrag auf Vorbescheid. Der Rechtsanwalt schreibt richtig: “Der Gemeinderat hat die Möglichkeit durch eine Zurückstellung (§ 15 BauGB) oder den Erlass einer Veränderungssperre (§ 14 BauGB) die Möglichkeit, die zukünftige Entwicklung von Assenhausen zu diskutieren und gegebenenfalls planerisch tätig zu werden.”

Öffentliche Sensibilität ist angesagt: Wegen des Neubaus am Kreuzweg gab es eine einsame, aber abgeschmetterte Nachfrage der QUH im Gemeinderat und Berichte im Blog ( vgl.: /?p=3115/ ). Das Gebäude konnte so nicht verhindert werden. Es war von der Verwaltung unter Bezug auf §34 (Innenbereich) durchgewinkt worden, bevor der Rat überhaupt davon erfuhr. Der Investor hat das obige Gebäude dann mit diesem Bild verkauft:


Damals lautete der inzwischen wahr gewordene Kommentar der QUH: “Die Darstellung ist insofern “künstlerisch”, da so viel Wiese auf dem Grundstück nicht vorhanden ist” – stattdessen gibt es jetzt eine Tiefgarage.

Heute ist Gemeinderatssitzung. Das Thema Rottmannweg steht noch nicht auf der Tagesordnung (diese lautet: http://www.gemeinde-berg.de/index.php?id=11,30&dbstart=0&year=26.07.2011&detailevent=1395 ).

Kommentieren (2)

  1. Elke Link
    26. Juli 2011 um 23:28

    Eine Wortmeldung auf FB: R.S. schreibt: Ich bin am Kreuzweg aufgewachsen! Dieser Neubau ist wirklich eine wahre Katastrophe!!!! Jedoch nicht die erste: siehe die sog. “Doppio – Villen”!!!! Hässlich, hässlich, hässlich – passt doch nicht wirklich in´s Ortsbild! Vorher standen dort jeweils ein nettes Häuschen mit viel Wiese d´rum ´rum – echt traurig!

  2. QUH-Gast
    2. Februar 2012 um 10:15

    Assenhausen Assenhausen sollte in “Autohausen” umbenannt werden. Das kleine, ehemals hübsche Dorf wird zugeparkt und zugepflastert mit 18 Ltr. Monster-Autos, die Tag und Nacht auf den schmalen Straßen und auch im Halteverbot parken.
    Und mit jedem zusätzlichen Neubau wird die Situation schlimmer. Die Grundstücke werden privat genutzt, die Autos der Allgemeinheit zugemutet.