Die letzte Gemeinderatssitzung vor der Wahl

Irgendwie schienen alle vom Wahlkampf etwas erschöpft: Elke Link fragte noch an, ob es Ergebnisse von der Windkraftmessung gäbe (Antwort: “Es wird noch gemessen”), GR Adldinger schlug für die Ortsdurchfahrt Höhenrain im nächsten Jahr einen Flüsterasphalt vor (Antwort: “Wir fragen mal”) und ob man etwas gegen die Murenabgänge inzwischen Farchach und Mörlbach tun könne (Antwort: “Da haben wir schon gesprochen”). Größter Aufreger der Sitzung war ein Schreiben der Berger Senioren Union der CSU, die vorschlug, den zur Versteigerung anstehenden Edeka-Markt in Aufkirchen gemeindeseitig zu kaufen, um die Lebensmittelversorgung für die Gemeinde zu sichern. (Antwort: das sei “absolut nicht sinnvoll”). Die fällige Bekanntgabe von Beschlüssen aus nichtöffentlicher Sitzung? (“Da gibt es nichts” …. hmmm).

Dann Bauanträge/Bebauungspläne (etwas anderes war an diesem sensiblen Termin gar nicht auf der Tagesordnung). Für das Grundstück an der Berger Ortsdurchfahrt …


Hinter diesem Haus wird sich etwas tun … aber was?

… wurde – nachdem der Anwalt des Grundstücksbesitzers sich “befremdlich” und “der Sache nicht dienlich” verhalten hatte, einstimmig eine Veränderungssperre samt Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Das heißt: Die Gemeinde sichert sich – nachdem Gespräche wider Erwarten zunächst gescheitert waren – hier die Planungshoheit. Brunnen? Kein Brunnen?


… oder kann man hier eine Vision realisieren?

Außerdem auf der Tagesordnung: Der Landesentwicklungsplan, der den Gemeinden viel weniger Mitsprache bei der Ortsgestaltung zugesteht, weil die Zuständigkeiten für Genehmigungen vom Starnberger Landratsamt auf die Regierung von Oberbayern verlegt werden sollen. Das Gemeindegebiet von Berg würde dann (in der Grafik rechts im Bild) dem “Verdichtungsraum” München zugeschlagen werden.


Rechts: der neue LEP (“Landesentwicklungsplan”), links der alte

Der Gemeinderat nahm dazu nach Vorformulierung der Verwaltung höflich ablehnend Stellung. GR Ammer bezweifelte, dass dieser “freundliche Brief” bei der Landesregierung allzuviele Reaktionen zeigen würde. BGM und Verwaltung sahen keine Möglichkeit zur Verschärfung des Einspruchs.

Und sonst? Die Fa. Reiser kann wie geplant in Mörlbach expandieren (das haben wir “in relativ kurzer Zeit für ein ortsansässiges Unternehmen durchgezogen”). An der ehemaligen Hofstelle am Habichtweg wurde nach einer genehmigten Tierpension und – nicht von der Gemeinde, aber vom LRA – genehmigten Wohneinheiten jetzt eine Umnutzung als “gewerblicher Lagerraum” befürwortet (der dort seit einem Vierteljahrhundert real existiert). Opposition und Regierung gingen daraufhin etwas uninspiriert wieder auseinander und warten auf den Wahlsonntag.