Die glorreichen Sieben – Standorte für die 2. Flüchtlingsunterkunft

Wohin mit den Flüchtlingen in Berg? Auch wenn die Flüchtlingszahlen derzeit etwas absinken, rechnet man weiter damit, in Berg insgesamt 275 Asylsuchende unterbringen zu müssen. Die Gemeinde muss dafür Grundstücke benennen. Sieben Grundstücke werden in der nächsten Gemeinderatssitzung dem Rat vorgestellt, auf denen (A) eine normale Wohnbebauung mit bezahlbaren Wohnungen und (B) für ca. 3 Jahre eine Holzhalle zur Unterbringung von ca. 120 weiteren Flüchtlingen genehmigt werden soll.


Das Flüchtlingsdorf am Huberfeld; hier hat die Integration der Flüchtlinge in die Nachbarschaft bislang gut funktioniert

Punkt A, eine Bebauung mit sozialen Wohnungen, hatten sich alle Parteien im letzten Wahlkampf auf die Fahnen geschrieben. Hier ist mit weniger Konfliktpotential zu rechnen. Das Grundstück soll dem “Verband Wohnen” zur Bebauung überlassen und verpachtet werden.

Punkt B sorgt schon im Vorfeld für Aufregung und teils energische Proteste.

Auf 2 von 7 Grundstücken an Berger Ortsrändern ist also in naher Zukunft mit einer neuen Bebauung zu rechnen. Wir stellen die Grundstücke vor, soweit sie bekannt, durchgesickert oder aus öffentlichen Aussagen erschlossen werden können.


1. Enzianweg / Aufkirchen

Am Enzianweg in Aufkirchen regte sich schon vorab der Protest. “Wir werden als Nachbarn einem solchen Bauvorhaben entschieden entgegentreten”, schrieben die Anwohner in einem offenen Brief an den Bürgermeister. (Die QUH berichtete: /?p=129/ ). Vorteil des Grundstückes: der Untergrund ist bereits vorbereitet, da er als Lagerplatz für den Straßenbau benutzt wurde. Stromanschluss vorhanden.

Da öffentlich von “zwei” Grundstücken zwischen Aufhausen und Aufkirchen die Rede war (es aber nicht allzu viele Grundstücke zwischen den nahen Ortsteilen gibt), wird offensichtlich auch gegenüber an der Osterfelderstraße an eine mögliche Bebauung gedacht.


2. Osterfelderstraße / Aufkirchen

Vorteil: ebenfalls gute Ortsanbindung, optisch “abgesenkt”; Nachteil: unerschlossen.

Offen wurde auch bereits von einem Grundstück “südlich” des Kreuzweges an der Staatsstraße gesprochen.


3. Kreuzweg / Berg

Nachteil des Grundstücks: Erst kürzlich hat sich der Gemeinderat hier im Landschaftsschutzgebiet gegen eine zusätzliche Bebauung und Verdichtung ausgesprochen. Weiterer Nachteil: eine weitere Unterkunft im westlichen Teil der Gemeinde.

“Ein Grundstück in Bachhausen”, verriet der Bürgermeister der Presse. Da die Auswahlkriterien “gemeindeeigen” und “ortsnah” sind, kann hier eigentlich nur der gemeindeeigene Bolzplatz gemeint sein.


4. Bolzplatz / Bachhausen

Zumindest gegen eine Flüchtlingsunterbringung in Notunterkünften spricht hier die schlechte Anbindung des Ortsteiles sowie die relativ hohe Hochwassergefahr direkt am Bachbett.

Außerdem sind noch 3 Grundstücke in Höhenrain in der näheren Auswahl. Eines dieser Grundstücke dürfte der Festplatz sein, der schon für die Flüchtlings-Zeltstadt im Gespräch war:


5. Festplatz / Höhenrain

Für das Grundstück spricht einerseits, dass hier bereits Wasser und Strom vorhanden sind, andererseits wären so die sozialen Lasten zwischen den großen Berger Ortsteilen verteilt. Dagegen spricht, dass auf diesem Platz ein Großteil des Vereins- und Festlebens von Höhenrain stattfindet. Höchstens das nächste Maifest könnte man hier noch veranstalten.

Als Alternative: Unlängst hat die Gemeinde nach langen Verhandlungen in Höhenrain die Grundstücke zwischen Kirche und Wald erworben.


6. Friedhofserweiterung Attenhauser Straße / Höhenrain

Nachteil: Einerseits muss hier dringend Platz für die Friedhofserweiterung geschaffen werden; andererseits war gerade hier eine “normale”, harmonische Ortserweiterung mit Wohnbebauung und evtl. Einheimischenmodellen geplant.


7. Biberkorstraße / Starnberger Straße / Höhenrain

Diskutieren Sie mit: wo wäre ihrer Meinung der beste Standort? Insgesamt leben in Berg derzeit 114 Flüchtlinge.

Kommentieren (20)

  1. richtigwähler
    6. Februar 2016 um 18:08

    In Höhenrain? Das glaub ich erst, wenn die Einrichtungen auch wirklich dort stehen…
    Und dass es Proteste gibt, liegt daran, weil die Bevölkerung verunsichert ist! Das darf nicht in die rechte Ecke gestellt werden.

  2. Kontrovers
    7. Februar 2016 um 11:31

    Für den Anfang muss man erst mal der Qühe danken, denn ohne den Blog, würde die Informationspolitik seitens der Gemeinde einwandfrei durchgehen.
    Als hier im Blog von Gerüchten die rede war stand in Höhenrain schon ein Bagger und machte Bodenanalysen mit dem LRA. Die anderen Flächen wurden Augenscheinlich nicht geprüft, darum liegt der Verdacht nahe, dass der Abstimmungstermin 16.02 im Gemeinderat nur noch eine Farce ist.
    Egal welche Fläche genutzt wird, um eine funktionelle Integration zu bewerkstelligen sollte man, meiner Meinung nach, alle Ortsteile mit kleineren Wohneinheiten einbinden.
    Der Ablauf dieses Prozesses, der Suche und die Informationen ist für mich eine Bevormundung aller Gemeindebürger.

  3. Klaener
    7. Februar 2016 um 13:12

    Grundstücke Und wieder einmal wurde die Gemeinde von der Forderung nach Unterbringung von Flüchtlingen überrascht und wieder einmal wird händeringend ein Grundstück gesucht (oder zwei) um dem Landratsamt die Aufstellung einer Behelfslösung zu ermöglichen.

    Das Thema Flüchtlinge ist nicht neu und wird auch nicht verschwinden. Wir dürfen davon ausgehen, dass circa 50% der Flüchtlinge im Lande bleiben, das wären dann ca 140 neue Bürger, die wir dauerhaft in unser Gemeindeleben integrieren müssen/dürfen. Das sehe ich als große Herausforderung, auf die wir uns freuen sollten.

    Mich würde interessieren, wie Rat und Verwaltung sich diesem Thema angenähert haben, in welche Richtung wurde diskutiert, wie wurde die Zeit bisher genutzt, welche Ideen wurden besprochen, welche – auch finanzielle – Prioritäten wurden definiert. Das bezieht sich nicht nur auf Grundstücke und Wohnraum (übrigens im Einklang mit dem Bedarf der Berger Bevölkerung), sondern auch auf andere Belange des Lebens.

    Wenn man weiss, wo man hin will, kann man auch den Weg dorthin beschreiben und der Bevölkerung nahe bringen.

    • QUH-Gast
      8. Februar 2016 um 14:11

      Wohl kaum … … werden in der Gemeinde Berg ca. 140 Asyl-Neubürger zu erwarten sein, es sei denn man kurbelt hier den sozialen Wohnungsbau extrem an. Welcher dauerhafte Asylant soll sich denn bitte Berg oder Starnberg leisten können? Die werden über kurz oder lang sicher in günstigere Gegenden abwandern müssen, was soooo schlimm auch nicht ist. Oder werden gerade in Berg händeringend afrikanisch- oder arabisch-stämmige, -sprechende, größtenteils unausgebildete “Facharbeiter” gesucht? Also keine Panik, es besteht kein dauerhafter Handlungsbedarf.

    • JUMBO2
      9. Februar 2016 um 16:43

      Die Asylanten mit Bleiberecht, Arbeitserlaubnis und vermittelbarer Qualifikation, die von ihrer Hände Arbeit leben wollen (4 durch “und” verknüpfte Bedingungen!) werden sicherlich erschwinglichere Gegenden aufsuchen.

      Alle anderen, bei denen eine dieser Bedingungen nicht zutrifft, werden durch unsere Sozialen Netze aufgefangen und da spielt dann der Ort keine Rolle, denn der Hauptkostenfaktor “Wohnen” wird bezahlt.

      Eine Diskussion, wie sich diese beiden Gruppen zahlenmäßig darstellen werden, ist genauso sinnlos, wie die Diskussion über den zukünftigen Ertrag der Windräder. Beides kann erst die Zukunft zeigen und dann sind wir gescheiter.
      (Ich hoffe, man muss an das letzte Wort kein “t” anhängen…)

    • QUH-Gast
      10. Februar 2016 um 12:47

      Vollzugsanstalt Gemeinde Berg Ich stelle die Frage: Wozu haben wir Geimenderat und Bürgermeister gewählt, wenn dieser uns nicht vertritt? und stattdessen nur die Wünsche des Landes oder des LA Starnberg einfach annimmt. Wenn wir keine geeigneten Flächen haben, dann kann die Geimende Berg einfach nur die 114 Flüchtlinge aufnehmen und nicht mehr.

  4. Kontrovers
    7. Februar 2016 um 14:55

    Ablauf Wenn etwas mit so einer Tragweite funktionieren soll/kann dann nur wenn das Thema transparent in die Öffentlichkeit getragen wird. Was wurde denn bisher veröffentlicht?
    Wie ist das konzipiert oder wird einfach nur mal gebaut, um den Landrat zufrieden zu stellen. warum müssen es Massenunterkünfte sein? Wer kümmert sich um die Integration und wie soll diese ablaufen?
    Mit einem ist zu rechnen: Wenn diese Halle einfach jemanden vor die Nase gesetzt wird, ist eine Anfeindung der Anwohner schon vorprogrammiert ohne das nur einen Asylbewerber darin wohnt.
    Wenn Windräder gebaut werden ist eine riesen Maschinerie an Verwaltung im Gange um dies zu ermöglichen. Wenn es um Asylbewerber und die Ängste/Probleme der Bürger geht wird nur ein lächerlicher Zeitungsartikel gedruckt, in dem sowieso nichts konkretes steht.
    Der letzte aktuelle Beitrag auf der Homepage in Berg, zum Thema Asyl ist vom 13.10.2015!!!!!!!!

    • QUH-Gast
      7. Februar 2016 um 18:36

      Monarch Monn und Asylunterbringung Fragt sich denn keiner Warum hier keinerlei Abwehr von unserem BM Monn
      Kommt? Wenn wir keine geeigneten Plätze haben, dann können wir halt nur die bereits untergebrachten Asylbewerber aufnehme und nicht mehr,
      Aber die Seilschaft Roth und Monn ist wichtiger als die Anliegen der eigenen Bürger!

    • ammer
      7. Februar 2016 um 18:48

      Die Flüchtlinge werden einfach den Gemeinden zugeteilt, … wie überall in Deutschland – das hat nun gar nichts von Seilschaft. Die “polnische” Variante der Lösung des Problems ist nicht unsere. Also: vernünftig über Standorte nachdenken ist das Beste. Außerdem geht es auch um eine Wohnbebauung, die Holzhalle verschwindet ja wieder.

    • QUH-Gast
      7. Februar 2016 um 19:02

      Sachliche Entscheidung Dieser Ausführung zur sachlichen Überlegung des besten Standorte kann ich mich nur anschließen
      – genügend große Fläche
      – bester Zugang zur Lebensmittel Versorgung
      – niedrigste Bürgerbelastung
      – spätere Bebauung
      Das trifft doch auf 2 der Grundstücke voll zu.
      Na dann los!

  5. richtigwähler
    7. Februar 2016 um 20:18

    wohnbebauung für wen? Etwa für Hiesige, die hier eine familie gegründet haben und nicht über bebaubare fläche verfügen? Viele der flüchtlinge werden wohl im land bleiben. Die brauen dann auch platz. Und zum monarchen monn: er benimmt sich nicht sehr klug, hat wohl auch nichts mehr zu verlieren. Diese undurchsichtigkeit führt zu gerüchten in der gemeinde und verunsichert die bürger.

  6. Kontrovers
    7. Februar 2016 um 20:20

    Hallen Sehr geehrter Herr Ammer,
    das beste Beispiel für die guten Infos. Laut Zeitungsinterview wird die Halle der Gemeinde überlassen d.h. sie bleibt stehen.
    Und wenn Sie die Zahlen vom LRA mal genauer untersuchen werden Sie feststellen, dass auch wenn Landkreisweit 5 Hallen gebaut werden, immer noch ca. 1500 Asylbewerber ohne Unterkunft sind. Ausgegangen von den Prognosen die das LRA ausgibt. ERGO- Fehlplanung.
    Wo kommen die Asylbewerber vom Huberfeld in zwei Jahren hin?
    Die Gemeinde ist Vorreiter in Sachen erneuerbare Energie vielleicht sollten wir dies auch in Sachen Integration sein.
    Mehr Standorte für weniger Asylbewerber. Dies ist die einzige Möglichkeit diese Mammutprojekt, für ALLE beteiligten zu stemmen.

    • QUH-Gast
      8. Februar 2016 um 8:04

      Hallenbau für Asylanten Höhenrain ist Perfect, die alle kann dort stehen bleiben und von allen Geimende Vereinen für allem Festlichkeiten wie z.b. Maifeiern , Jubiläum, Windkraftanlagen Sitzungen usw genutzt und sogar Vermietet werden. Und einen Lebensmittelladen, kann man dort auch mit einbauen, dann hat Höhenrain auch wieder ein Ladengeschäft für die tägl. Dinge.
      Von den Asylbewerbern wird Sie ja nur 2 Jahre benötigt, dann hat ja die Gemeinde die nötigen Dauerwohungen gebaut. Im gleichen Tempo wie zB die Windräder, so schnell und so effektiv.

  7. richtigwähler
    7. Februar 2016 um 20:20

    Ach und Danke für ihre “Durchsichtigkeit”!

    • QUH-Gast
      8. Februar 2016 um 7:51

      Standort Asylhalle Nach wärs mit Bürgerbefragung, da ist Berg doch spitze!
      Ansonst eindeutig Quote für. Festplatz Höhenrain oder Enzianweg.
      Nur dort sind die Bodenbeschaffenheit ausreichend.
      Bürger schreibt der Gemeinde einen Brief mit eurer Meinung.
      Für nun Fremde wird alles getan, für die eigenen Bürger immer nur
      Ablehnung, bei Bauhöhe, Anbau, Dachgauben, Dachgestalltungen usw….
      Und dann ist man überrascht, dass die Neubürger schlecht angenommen werden!?

  8. gartenhausbewohner
    10. Februar 2016 um 7:36

    Weitere Standorte Ziel sollte ja eine nachhaltige Erschließung sein, egal ob mögliche Behelfsgebäude nach einigen Jahren wieder abgerissen werden oder nicht. Es sollten Flächen in den Fokus rücken die nicht im Aussenbereich liegen. Alles andere ist aufgrund der restriktiven Bebauungspolitik der Gemeinde/LRA nicht an die Bürger zu vermitteln und auch objektiv ein Bruch.
    Vorschläge:
    – Höhenrain: Starnberger Straße Grundstücke zwischen Bank und Dorf sowohl nördlich als auch südlich der Straße.
    – Allmannshausen: Fläche Bergerstraße Ecke Ebrachweg. Sowohl nördlich als auch südlich des Ebrachwegs.
    – Aufkirchen: Fläche östlich der Zugspitzstraße. Wo sich der Innenbereich wunderbar abrunden ließe.
    Es gibt wie gesagt viele Flächen im Innenbereich. Voraussetzung ist natürlich immer, dass die Eigentümer ein Interesse daran haben.

  9. blogog
    13. Februar 2016 um 20:37

    Flüchtlinge in Biberkor Ich vermisse hier die Information, dass es eine beschlossene Angelegenheit ist, dass ca. 40 Flüchtlinge in Biberkor im ehemaligen Inselhaus untergebracht werden, wobei es sich ausschließlich um Familien, Frauen oder Kinder handeln soll, was vom LRA so zugesichertworden sein soll!

  10. Quh-Tipps
    16. Februar 2016 um 17:20

    Die glorreichen Sieben? Die glorreichen Sieben enden mit “6. Friedhofserweiterung Attenhauser Straße / Höhenrain”. Habe ich jetzt was übersehen oder kommt da noch was?

    • quh
      16. Februar 2016 um 17:45

      Nachgetragen!