Vor einigen Tagen veröffentlichten wir dieses von einem Blog-Leser uns zugeschickte Foto: der Percha-Poll. Mit Zigarettenkippen konnte man abstimmen, welche Uferseite schöner ist. Das fanden wir witzig, wussten aber nichts weiter darüber. Doch nun schickte uns eine andere Blog-Leserin die Geschichte zu diesem Bild – es handelt sich um eine private Müllsammelaktion (so etwas nennt man Schwarmintelligenz): Die trashbuddies finden Sie auch auf Instagram.
Die Auflösung: eine private Müllsammelinitiative
Die Auflösung zum Bild: Eine private Müllsammelinitiative der Starnbergerin Kerstin Jann und ihrer Tochter Helena steckt dahinter. Beim täglichen Spazierengehen mit ihren zwei Hunden fingen die beiden vor Kurzem einmal an, Müll mitzunehmen, der auf dem Weg lag. Anfangs deponierten sie das Sammelgut noch in der privaten Mülltonne daheim, doch bald wurde klar: Es ist viel zu viel! Also brachten sie Überschuss auch zu öffentlichen Mülleimern in Starnberg, wo es natürlich auch bald eng wurde. Aber: Ein netter Angestellter der Starnberger Müllentsorgung kam mit ihnen ins Gespräch – und freute sich so über das Engagement, dass er ihnen jetzt regelmäßig graue Säcke der Stadt gibt, und die Müllsammlerinnen stellen diese gefüllt an vereinbarten Stellen für ihn ab. So kam alles ins Laufen. Das Ganze wurde zum Projekt, an dem die beiden täglich arbeiten. „Wir finden jeden Tag mehr Müll! Es ist unglaublich, was die Leute alles wegschmeißen und einfach liegen lassen… “, sagt Kerstin. Und der Corona-Lockdown tut das Seine dazu: An Parkbänken wie im Badegelände in Percha (siehe Foto) finden sich seit einiger Zeit an manchen Tagen an die hundert Zigarettenstummel. Um zu vermeiden, dass diese auf dem Boden landen, ließ sich Helena das Quiz einfallen: Lieber Ostufer oder lieber Westufer? Die Raucher sind dadurch animiert, die eine oder andere Wahl zu treffen – und so ihre Zigarettenstummel in das eine oder andere Glas statt auf den Boden zu werfen. „Super“, freuen sich die Erfinderinnen. Überhaupt erfahren sie viel Zuspruch für ihre Aktion. Immer mehr Fans folgen ihrem Instagram-Account trashbuddies_ und kommentieren engagiert. Gerne würden Kerstin und Helena ihre Initiative ausweiten. Mehr Müllsammler sollen mitmachen! Wer also interessiert ist, wende sich auf Instagram an die beiden. „Vielleicht können wir irgendwann dann auch eine Ausstellung realisieren – einfach mal zeigen, was alles so liegen bleibt und ein Bewusstsein dafür schaffen“, so Kerstin. Denn die Trashbuddies wollen durchaus darauf aufmerksam machen und erklären auf Instagram: „We are all earthlings sharing this earth together.“
Vielen Dank für die Erklärung und diesen Beitrag!