Rauschende Feste, grandiose Konzerte, ambitionierte Ausstellungen, Hochzeiten, Lesungen, das Stallfest und natürlich auch der MS Basar haben hier stattgefunden: der Berger Marstall.
Keine Feiern erlaubt
2019: der MS Basar, veranstaltet vom Freundeskreis der MS Klinik
Vor einem Jahr waren die ehrenamtlichen Helferinnen noch tagelang dabei, die gespendeten Waren zu sortieren und auszuzeichnen, um sie dann an zwei Tagen unter großem Ansturm zu verkaufen. Die Schlangen waren immer lang, das Gedränge groß. Der Erlös kam den Projekten des Freundeskreises in der MS – Klinik und im Pflegeheim “Haus der Freunde” zugute.
Versklavung und Kolonialisierung
Bevor der Marstall wieder ganz verwaist, können Sie allerdings noch bis zum 13. Dezember die Ausstellung von Leon Pollux, ein häufiger Künstlergast im Marstall, besichtigen. Der Marstall verwandelt sich ja auch gelegentlich in die Galerie “Kunsthaus Marstall”, und Galerien dürfen – selbstverständlich unter den aktuellen Hygieneregeln und nur mit Maske – besucht werden. Und auch das ist traurig: Leon Pollux selbst schreibt, dies sei sicher seine letzte Ausstellung in dieser Größenordnung – er leide an Krebs, und die Krankheit sei mittlerweile so weit fortgeschritten, dass dies seine “Abschiedsvorstellung” werde.
Zur Thematik dieser “Abschiedsvorstellung” heißt es in seiner Einladung: “Unser Verhältnis zu den Menschen aus den afrikanischen Ländern! Wer kennt heute noch die seit etwa 400 Jahren von westlichen Gesellschaften zu verantwortenden Verbrechen an diesen Menschen? Wer weiß von den verheerenden, heute noch nachwirkenden Traumara der Versklavung und Kolonialisierung, wer informiert sich interessiert über die Fluchtgründe der bei uns Schutz Suchenden?”
Die Ausstellung “Menschen – Plädoyer für die Vielheit” ist noch bis zu diesem Sonntag jeweils von 14 – 19 Uhr geöffnet.
Danach heißt es wieder: