Der Bäcker

Schon seit 1973 gibt es die Bäckerei Lidl in Berg. Damals war sie noch im Geburtshaus von Oskar Maria Graf untergebracht. Heute steht die stattliche Backstube unweit des Ortseingangs von Berg und verströmt ihren Duft schon längst, bevor die Sonne aufgeht.


Anton Lidl jun.

QUH: Wie wird man eigentlich Bäcker?
Toni Lidl: “Ich bin damit groß geworden und musste (durfte) früh mit anpacken.”

QUH: Was machst du denn so den ganzen Tag? Wie sieht ein normaler Tagesablauf bei dir aus?
Toni Lidl: “Mein Arbeitstag beginnt um 1:15 Uhr, ich bin bis Mittag zwischen 11:00 und 12:00 Uhr in der Backstube. Nachmittags schlafe ich bis ca. 17:00 Uhr, dann esse ich mit meiner Familie zu Abend, und danach widme ich mich betrieblichen Aufgaben, der Feuerwehr oder (in ganz seltenen Fällen) der Freizeit.”

3. Ein schönstes/schlimmes/beeindruckendstes Erlebnis?
Toni Lidl: “Schön: Wenn ich erfahrenen Hausfrauen etwas beibringen und ihnen ein Staunen entlocken kann. Schlimm: Immer dann, wenn achtlos mit Lebensmitteln und respektlos mit Rohstoffen umgegangen wird. Beeindruckend: Wenn selbst Ü40er meinen Beruf noch lernen wollen.”

4. Was ist das Besondere, diesen Beruf in Berg auszuüben?
Toni Lidl: “Heimat und Arbeitsstätte am schönsten Fleck der Erde – was will man mehr? Hier ist die Welt noch in Ordnung, hier kann man noch hochwertige Lebensmittel produzieren und verkaufen, selbst das Wasser ist von hoher Qualität.”

5. Dein Traumberuf? Oder: Was wolltest du eigentlich werden?
Toni Lidl: “Anfangs schon, doch jetzt kann ich das nicht mehr unterschreiben. Die Wettbewerbsbedingungen in meinem Handwerk haben das Berufsbild sehr verändert. Die Arbeitszeiten wurden durch die Sieben-Tage-Woche noch familienfeindlicher, und ein Leben in Berg wird sich ein Bäcker aufgrund des immer schlechter werdenden Preis-Leistungs-Verhältnisses auch bald nicht mehr leisten können.”

6. Bist du politisch aktiv?
Toni Lidl: ” Ich bin kein Mitglied einer politischen Partei, halte aber die kommunale Politik für sehr wichtig und schätze die Arbeit all unserer Gemeinderäte sehr. Als glücklicher Familienvater und zufriedener Berger möchte ich deshalb auch meinen Beitrag dazu leisten (so gut ich kann) und unterstütze die EUW.”