Um 12 Uhr ging es am Dorfplatz los. Der Baum wurde umtanzt, besungen, geweiht (je nach Konfession mit Worten, Weihwasser oder Bier). Um 13 Uhr 5 erscholl im bereits übervollen Bierzelt das erste “Prosit der Gemütlichkeit”; um 16 Uhr waren alle Eintrittsfahnderl verkauft. Trotz fehlenden Sonnenscheins wurde das Farchner Maifest zu einem der schönsten seit langem. Und das eigentlich nur aus einem Grund:
High Noon 12 Uhr: der Auftakt am Dorfplatz
So sympathisch wie selbstbewusst hatte Amrei G. das Jahr aus der Sicht der Burschenschaft Revue passieren lassen. Ihr wichtigster Satz: Weil es in Farchach inzwischen mehr aktive Frauen als Männer gebe, sei es beschlossene Sache, den Verein in “Madlschaft” umzubenennen. Dann wurde um den Baum und in den Mai getanzt.
Immer wieder geht das Herz auf, wenn die Burschen und Madln um den Baum tanzen
Dann übernahmen die glänzend aufgelegten “Lüßbacher” das Kommando und führten die mehreren hundert Gäste hinüber ins Festzelt …
Obwohl das Zelt nach wenigen Minuten überfüllt war, klappte dank der exzellenten Organisation der Fachacher wirklich alles: Das Bier war gut und kalt und wurde schnell geliefert, die Speisen waren frisch und niemand musste lange warten, das Kuchenbuffet eh legendär. Es gab keinen Stahlzaun (wie im Ortsteil B), keine inkompetente Security (wie schon einmal im Ortsteil A) und auch keine allzu markigen Sprüche gegenüber Gästen (wie schon erlebt im Ortsteil H), sondern rundum freundliche und nette Bewirtung. Das Geheimnis des Erfolges: die Farchacher machten das Fest gerade so groß, dass sie es in einer gemeinsamen Leistung aller Ortsbewohner selbst stemmen konnten. So behielt das Fest eine menschliche Größe und erlangte dadurch eine wirkliche Grandezza.
Jeder packte an und alles hat geklappt: ein Traum von einem 1. Mai
So wie ihn die Farchacher zelebriert haben, genau so muss der 1. Mai sein, Wer sich immer noch fragt, warum: hier eine Antwort:
Das Farchacher Lied gesungen von der “Madlschaft”
Und nein, man blieb nicht unter sich: Mit dabei waren auch unsere Freunde aus Phalsbourg, die den kulinarischen Horizont um ihre Flammkuchen erweiterten.
Als Farchnerin freue ich mich natürlich darüber, wenn es den vielen Gästen bei unserer Maifeier gefallen hat. Aber es bleibt ein schaler Beigeschmack wenn im gleichen Bericht die Veranstaltungen der Nachbarorte kritisiert werden. Jeder Ort, jeder Verein und alle Beteiligten investiern in solche Feste viel Zeit und Herzblut und müssen sich darüber hinaus noch mit teils unsinnigen Vorschriften herumschlagen, damit sie die Genehmigung für ihr Fest erhalten. Drahtzäune, Security und beleuchtete Äcker, auf denen Gäste parken können gehören auch dazu. Hier wäre etwas gesunder Menschenverstand und eine konstruktive Kritik durchaus angemessen, adressiert an die genehmigenden Ämtern und Verwaltungen (wie auch das Rathaus im Ortsteil B).
Monika Stock