Rathaus klar, aber: “Wohin mit dem Ding?” war eine der großen Fragen der QUH im letzten Gemeinderatswahlkampf. Damals engagierten wir uns lautstark und erfolgreich gegen einen Neubau in der Nähe des denkmalgeschützen Ensembles aus alter Schule und Kirche in Aufkirchen, den der Bürgermeister favorisiert hatte. Heute – über 4 Jahre später – fällt auf einer großen Sondersitzung in der alten Ratsgasse hoffentlich endlich die Entscheidung über den Standort für ein neues Berger Rathaus. Drei Standorte sind bei der öffentlichen Sitzung in der engeren Auswahl. Die QUH hat sich klar positioniert.
Das Titelblatt der QUH-Zeitschrifft “Das Berger Blatt” im Januar 2014
Einen positiven Vorschlag, wo in der Gemeinde Platz für ein so großes Gebäude sei, gab es von unserer Seite aus 2014 auch bereits: das Kirchengrundstück in Berg. Mit nur einer Gegenstimme hatten sich die QUH-Mitglieder dann 2016 mit überwältigender Mehrheit auf einer Parteiversammlung für einen Neubau auf dem Kirchengrundstück neben dem Kreisverkehr ausgesprochen. Natürlich werden sich die QUH-Gemeinderäte bei der heutigen Abstimmung dementsprechend verhalten. (Den Bericht über die QUH-Mitgliederentscheidung von 2016 finden sie hier: https://quh-berg.de/quh-mitglieder-stimmen-fuer-rathaus-in-berg/ )
Die drei heute Abend zur Diskussion stehenden Grundstücke sind:
- ein Rathausumbau am alten Standort in Berg (Nachteile: keine entscheidende Raumverbesserung, nötiger Umzug der Verwaltung in der Bauzeit).
- ein Neubau auf der freien Wiese am Enzianweg zwischen Aufkirchen und Aufhausen (Vorteil: gemeindeeigenes Grundstück, Nachteil Landschaftszerstörung, kein zentraler Standort), keine Wertschöpfunbg sondern Landschaftszerstörung.
- so wie das Kirchengrundstück am Huberfeld, das zwar erworben werden müßte, was aber eine einmalige Wertschöpfung darstellen würde. Zudem ist das Grundstück zentral gelegen (“Ein Rathaus für Berg gehört auch nach Berg”) und ideal erschlossen (Kreisverkehr). Das alte Rathaus stünde für neue gemeindliche Projekte (Hort, soziales Wohnen) zur Verfügung.
Aus der Luft ist es eindeutig, wo in Berg Platz für ein neues Rathaus ist (Photo HP Höck; zum Vergrößern anklicken.)
So eindeutig es erschien, wo in Berg vernünftigerweise ein Rathausneubau denkbar wäre, so (fast 4 Jahre!) lang zogen sich die Verhandlungen mit der Kirche hin. Die Kirche selbst kann hier – außer einem Kindergarten oder einer Kirche – nicht bauen, weil auf dem Grundstück eine soziale Dienstbarkeit liegt. Die Gemeinde Berg könnte nun (im Tausch gegen ein Grundstück in der Postgasse) den vorderen Teil des Grundstücks (auf dem zunächst die Asylanten untergebracht waren) erwerben und die Dienstbarkeit aufheben.
(“Das Berger Blatt” mit einem vorläufigen Raumplan des geplanten Rathauses gibt es immer noch zum download unter https://quh-berg.de/wp-content/uploads/DAS-BERGER-BLATT-No-1.pdf )
Ansonsten hat sich an der Situation in des letzten 4 Jahren so wenig geändert, dass wir hier einen Artikel aus dem Jahr 2014 noch einmal in Erinnerung rufen können. Am 17. Oktober 2014 beschrieben wir die Entwicklung der Idee eines neuen Rathauses ( https://quh-berg.de/rathausneubau-in-berg-1022218691/ ):
“Eher beiläufig wurde in der Gemeinderatssitzung eine Entwicklung erwähnt, die das Gesicht unserer Gemeinde entscheidend verändern könnte: Es scheint, dass das verfahrene Projekt eines Rathausneubaues in Berg plötzlich neue Impulse bekommen hat.
Ein Rathaus am Ortseingang von Berg? – Warum nicht?
Wie gestern gemeldet, könnte es neue Verhandlungen über das brachliegende “Kirchengrundstück” am Ortseingang von Berg geben. Die Immobilie gehört – wie der Spitzname sagt – der katholischen Kirche, die es damals im Tausch für das Gelände der neuen Volksschule in Aufkirchen erhalten hat. Da für das Grundstück im Flächennutzungsplan bislang eine soziale Nutzung festgeschrieben ist, kann die Kirche hier selbst nur sehr bedingt bauen. Größtes Problem für einen Rathausneubau hier: Die Kirche weigert sich prinzipiell, Grundstücke zu verkaufen.
Andererseits wurde in jüngster Vergangenheit über verschiedene Kanäle (auch der QUH) signalisiert, dass hinsichtlich dieser Immobilie eine neue Gesprächsbereitschaft bestehen könnte. In der Vergangenheit waren Versuche, auf diesem Grundstück das “Betreute Wohnen” oder einen Supermarkt zu errichten, allerdings stets gescheitert.
Rathaus statt Kirchturm? – Fast alle Fraktionen waren dagegen
Das Projekt “Rathausneubau” war Anfang 2014 ins Stocken geraten. Zur Erinnerung: Anfang 2013 verkündete der frisch gewählte Bürgermeister über die Hauspostille “Betrifft Berg”, “Schließlich muss begonnen werden, was nicht mehr aufzuschieben ist.” und meinte damit einen Rathausneubau für Berg, von dem bis dahin niemand so recht etwas wußte (die QUH berichtete: /?p=1688/ ). Ein Ort war auch schnell gefunden: oben in Aufkirchen neben der alten Schule.
Bei fast allen Fraktionen regte sich Widerstand gegen das Projekt. Es existierten plötzlich gigantische Raumpläne und erste, furchterregende Gutachter-Skizzen eines Architekturbüros:
Der absurde Vorschlag für den Standort eines neues Rathauses, vorgestellt in der Gemeinderatssitzung Ende November 2013
Daraufhin kam es zu einer historischen Aktion des damaligen Berger Gemeinderates. In einem gemeinsamen Brief an den Bürgermeister stellte eine Mehrheit aus QUH, CSU, SPD & Grünen über alle Fraktionsgrenzen hinweg klar: “Das vorgelegte Gutachten überzeugt uns weder hinsichtlich des Raumplanes noch bezüglich des in ihm favorisierten Standortes ‘Alte Schule’.”
Da obendrein noch Wahlkampf war, sagte der Bürgermeister bei so viel ungewohntem Gegenwind eine längst anberaumte Sondersitzung des Gemeinderats via Presse einfach ab: ( /?p=1166/ ). Seitdem herrschte zu dem Thema betretenes Schweigen.
Noch gehört das ungenutzte Grundstück der katholischen Kirche
Auf dem Obinger Strategiewochenende wurde jetzt über alle Fraktionen hinweg ein Standort am Ortseingang von Berg als denkbarer, ja fast ideal bezeichnet. Die QUH hatte sich dafür stark gemacht. Ein dringend benötigter Hort als auch Wohnhäuser könnten auf dem Grundstück ebenfalls Platz finden … wenn denn die Kirche mit sich reden lässt.
Zur alten Streit um den Rathausneubau die Berichte:
/?p=1688/
/?p=1188/
/?p=1285/
Auch die 1. Ausgabe des legendären “Berger Blattes” beschäftigte sich im Januar 2014 mit dem Thema. Sie finden die Ausgabe immer noch hier zum herunterladen: /wp-content/uploads/DAS-BERGER-BLATT-No-1.pdf
Christian Kalinke, Thomas Kisten, Jürgen Cosack (Foto: Jörn Kachelrieß)
Wer den heutigen Abend lieber dem Fußball widmen möchte: Christian Kalinke hat die 102. Veranstaltung von BergSpektiven dem Thema Ball & Spiele – Fußball WM 2018 in Russland gewidmet. Gast ist Thomas Kistner, der sportpolitische Sprecher der Süddeutschen Zeitung, der 2012 mit Fifa-Mafia das Sportbuch des Jahres geschrieben hat. Davor kommt Jürgen Cosack, der sportliche Leiter des MTV Berg Fußball. Unter dem Titel Kicken statt Klicken spricht er über die heutigen Herausforderungen im Amateurfußball.