Das große A

“Nur einen Tag zu spät und dennoch zu spät” (Zitat Karl Valentin) kommt unser Rundgang durch die Berger Ateliers, die diesmal im Zeichen der Kunstwerke standen, die ein Teil dieser Künstler/innen auf Einladung einer Jury für das Berger Rathaus geschaffen haben. Manche stellten sie bereits selbstbewusst aus, manche versteckten sie auch vornehm.

Juschi Bannaskis grandioser Hinterglastriptychon 

Juschi Bannaski präsentierte schon einmal ihr wirklich tolles Hinterglastripychon, das sie für den Eingangsbereich des neuen Rathauses geschaffen hat. Stolz erzählt sie, dass es sich bei dem Mittelteil womöglich um eines der größten jemals geschaffenen Hinterglasbilder handeln könnte. Bei ihr im Atelier waren gleich noch zwei andere der für das Rathaus geschaffenen Werke zu bewundern. Zum einen ein kleiner Bronzeguss von Roman Wörndls großer Himmelsleiter “Vom Ich zum Du”, die im Außenbereich des Rathauses stehen wird …

Roman Wörndl steigt “Vom Ich zum Du”

… vor allem aber auch die ganz allerliebsten kleinen Skulpturen von Birgit Behrends-Wöhrl, die entstanden, weil sich die Jury für die Rathauskunst auch ein “dezentrales” Kunstwerk gewünscht hatte, das überall im Haus verteilt wird.

Zwei sich unterhaltende Bergerinnen am See von Birgit Behrends-Wöhrl

Birgit entschied sich für eine Skulpturenreihe (plus kleinem Kobold) von  alltäglichen Menschen in friedlich entspannter Existenz, die das Rathaus auf allen Ebenen bevölkern werden. Für die QUH Anlass genug, ihr den diesjährigen “QUH-Preis der Ateliertage des Jahres 2025” zu überrreichen, der wie immer aus einem warmen Händedruck von Elke Link besteht:

Elke Link überreicht den QUH-Preis der Ateliertage 2025

Nach dieser Überfülle im Atelier Bannaski war man gespannt, ob auch die anderen Rathauskünstler/innen ihre Werke schon zeigen würden … aber nein, sie hielten sie vornehm versteckt. Beim Fotografen Andreas Huber gab es – nach dem Motto der Ateliertage “Geht’s noch?” – großgezogene Ausschnitte von Bildern aus dem Berger Archiv zu sehen, die im Laufe seiner Arbeit für das Rathaus entstanden waren, und Vorüberlegungen wie Fotografien aus Berger Ortsteilen, die dann nicht realisiert wurden.

Portraits von “Höhenrain” (links) und “Unter-Berg” (rechts) von Andreas Huber

Und auch Cornelia Hesse, die eine große schwebende Filigran-Skulptur für das Treppenhaus des Rathauses geschaffen hat, versteckte diese hinter ihrer Atelierwand und zeigte stattdessen kleine Assemblagen/Readymades von liegengelassenen Dingen, womit sie in der Berger Künstlerszene sich immer noch mit am Weitesten von allen vorwagt.

Cornelia Hesses Fundstücke in Zigarettencellophan

Dazze Kammerl in Farchach erinnerte sich hingegen an seinen früheren Beruf als Schneidermeister und vernähte einen riesigen Haufen aus Zweigen zu einer fröhlich luftigen Skulptur..

Dazze Kammerl: weiße Zweige mit grünen Punkten

Und über den hier vielbesungenen Hans Panschar, der sein “Gemeinderad”, das vor dem neuen Ratssaal hängen wird, ebenfalls vornehm versteckkte, heute nur soviel: Seine Skulptur “Gehrt’s noch Lescha”, die aus einem mit Freiheitsstatuen, Handgranaten, Putinportraits und ähnlichem zeitgenössischen Unrat gefüllten Lescha-Betonmixer bestand, war mit Sicherheit das lauteste und originellste Werk der diesmaligen Ateliertage.

Die ganze Welt ein einziger Betonmischer: Hans Panschars “Geht’s noch Lescha”

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