Unser 20. Wässerchen ist eine ganze Kaskade von zusammenhängenden Weihern, die früher das Schloss Allmannshausen versorgten. Auch den Hinweis auf diese Geschichte verdanken wir wieder einer Leserin: Danke, Angela Schuster.
Geht man in Allmannshausen den Zieglerweg weiter bergab Richtung See, liegt linkerhand hinter dem sogenannten Niedermoor der etwas verlandete Stiegelweiher, der ziemlich von Schilf und Bäumen zugewachsen ist und bei unserem Besuch trotz hoher Temperaturen noch vereist war.
Der eisbedeckte Stiegelweiher unterhalb von Allmannshausen
Der Stiegelweiher ist der höchstgelegene von drei Weihern, die sich hier am Seehang hinunter aneinander reihen. Über eine “Eisrutsche” wurde früher in kühlschranklosen Zeiten das Eis aus dem oberen Weiher hinunter ins Schloss Unterallmannshausen transportiert.
Die frühere Eisrutsche
Fast unten am See angekommen liegt der nächste Weiher, der, obschon künstlich aufgestaut, in den letzten Jahren renaturiert wurde. Womöglich diente er dazu, die gigantischen Springbrunnen neben dem Schloss zu betreiben.
Ein “Zwischenweiher”
Über einen kleinen Bach läuft das Wasser dann hinunter zum Schlossweiher, wo heute ein kleiner, netter Springbrunnen an eine ehemalige Pracht erinnert und den Schlusspunkt dieser Weiherkaskade darstellt.
Der Weiher hinter dem Schloss Allmannshausen
Frühere Abbildunggen zeigen, dass der heutige Springbrunnen nur ein schwacher Abglanz der früheren renaissanceartigen Prachtbrunnen ist, die im 17. Jahrhundert links und rechts vom Schluss angelegt wurden, das Wasser 3 Stockwerke hoch sprühten und wahrscheinlich vom mittleren Weiher aus betrieben wurden.
Schloß Allmannshausen mit zwei mächtigen Springbrunnen (Kupferstich von Michael Wening um 1700)
Angela Schuster ist auf ihren Berger Spaziergängen diesen Weg auch schon einmal gegangen. Siehe https://www.ambacher-verlag.de/assets/bergblick_2021-4.pdf