Das 11. Bäumchen: die Dorflinde von Höhenrain

Von der stolzen Dorflinde in Höhenrain erzählt man sich manche stolze “Hier-regiert-Hearoa”-Geschichte: zum Beispiel die, wie im Jahre 1936 in ihrem Wipfel aus Protest gegen die SA, die eine Fronleichnamsprozession gestört hatte, eine – damals verbotene – bayrische Fahne in dem Baum wehte. Sie war an einer 5m langen Stange angebracht und bis in die angrenzenden Ortschaften sichtbar.

Die Höhenrainer Dorflinde im Jahr 2019

Zwei Höhenrainer Burschan hatten sich damals die Fahne vom Pfarrer Wimmer ausgeliehen. Die SA forderte die Missetäter per Anschlag auf, die Fahne wieder abzunehmen, was diese aber – gedeckt durch die ganze Bevölkerung – nicht taten. Versuche der SA, die Fahne selbst zu entfernen, schlugen fehl. Der Baum war damals schon zu hoch. Es bedurfte einiger flinker Hitlerjungen, um sie schließlich nach Tagen zu entfernen.

Bildnis des Baums als “junger” Mann: eine historische Aufnahme der Linde 

Heute wird die Linde bereits von einigen Stahlseilen gestützt. Vorbei sind allerdings die Zeiten, als sich – wie die Höhenrainer Chronik berichtet – hier nach dem sonntäglichen Kirchgang die Männer des Dorfes trafen, um über die Ereignisse der Woche zu ratschen. Die Frauen mussten damals währenddessen nach Hause gehen, das Essen zubereiten und durften sich nicht auf der Bank, die damals noch um den Baum gebaut war, niederlassen.

Hier steh ich und kann nicht anders: Eine würdige, schöne Ortsmitte

Die Linde, die mindestens 250 Jahre alt sein dürfte, finden Sie in Höhenrain hier am Geranienweg: https://www.google.de/maps/place/Höhenrain,+Berg/@47.9311768,11.3956008,71m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x479dc5955a6ad5db:0xa1e48b04c02a100!8m2!3d47.9313672!4d11.3949029