In Berg steht der Name des Investors, der früher von sich behauptete “Wir sind die Guten”, für das vielleicht umstrittenste Neubauprojekt in der Gemeinde in der Schatzlgasse am Ortsausgang von Berg. 24 schmale Wohneinheiten sind dort am Entstehen. Die hohen Preise rechtfertigt der Investor mit sogenannten “Add-Ons”, gemeinschaftlich nutzbaren Flächen wie einem kleinen Kino, einem Fitnessraum, einem Gemeinschaftsgarten (eigene gibt es nicht) oder einem Elektroboot. Trotzdem ist bisher nur eine der 24 Wohneinheiten verkauft. Der Investor hingegen kämpft nach übereinstimmenden Medienberichten derzeit um das Überleben.
Dunkle Wolken über dem Wohnprojekt in der Schatzlgasse von Euroboden
Wie die SZ berichtet, hat Euroboden zur Finanzierung seiner Projekte auch Anleihen über viele Millionen ausgegeben, deren Zinsen die Firma offenbar nicht mehr begleichen kann. Das Unternehmen selbst spricht laut SZ “von einer möglichen Insolvenz“. Deshalb sollen die Anleihegläubiger auf Geld verzichten und alle Grundstücke, die entwickelt werden sollten, zeitnah verkauft werden. Das sei – so die Zeitung – “gleichbedeutend mit einer Abwicklung”. Das Projekt in Berg sei eines von dreien, das noch fertiggestellt werden soll. Die Bauarbeiter auf dem Grundstück wussten diese Woche auf Nachfrage noch nichts von der dramatischen Entwicklung.
Diese wenige Meter breite Wohneinheit soll derzeit noch 1,94 Millionen kosten
Was wirklich aus den Berger Wohnungen wird, die sich nur wenig ins Dorfbild einfügen und sich bei der Bevölkerung nur geringer Beliebtheit erfreuen, weiß derzeit niemand. 23 Wohneinheiten zwischen 1,67 Millionen (mit Blick auf die Tiefgarageneinfahrt) bis zu 2,29 Millionen (für ein Eckhaus mit runden Fenstern) und zumeist 3.2m Breite sind noch zu haben. Interessenten schauen hier: https://schatzlgasse.euroboden.de/grundrisse-preise
Bayern live: Ein Investorenriegel zwischen Dorf und Wiese
Die QUH berichtete über das Projekt u.a. kritisch hier https://quh-berg.de/das-neue-berg/. Der Gemeinderat hat übrigens nach anfänglichem Wohlwollen, als noch von vielen bezahlbaren, kleinen Wohneinheiten die Rede war, alle weitergehenden Anträge von euroboden stets abgelehnt;: Umsonst! Wir berichteten im QUH-Blog über eine Gemeinderatssitzung vom September 2022: “Der Gemeinderat, der dem Projekt bislang gar nicht sooo ablehnend gegenüber gestanden war, hat offenbar die Geduld mit dem Bauwerber verloren und lehnte alle Anträge weiterhin einstimmig ab. Man ahnt, dass das Landratsamt der Zerstörung unserer Landschaft trotzdem weiter zustimmen wird.” – Genau so ist es dann geschehen. (Unser Bericht: https://quh-berg.de/gestern-sitzung-heute-bericht-morgen-weltuntergang/). Neue Heimat!
Jemand muss es ja mal aussprechen:
Die Haltung eines Gemeinderats (hier: Berg) ist für jeden Bauwerber (hier: Euroboden) egal, so lange das geltende Baurecht eingehalten wird. Die Baugenehmigung erteilt das Landratsamt, eben auf dieser Basis.
In unserem Fall hat der Bauwerber den Rat so geärgert, daß dieser, „zuerst „wohlwollend“ und „gar nicht soooo ablehnend“, schliesslich „die Geduld verloren“ hat.
Nachdem die quh das zudem immer schon „kritisch“ gesehen hat, geschieht es dem Bauwerber ganz recht, daß Ihm nun die „Dämmerung“ in Form einer Pleite droht.
Wer schreibt so etwas, und für wen ? Es hat nichts mit Journalismus zu tun, und auch nicht mit Politik.
Jede Gemeinde (hier: Beispiel „Baufibel Oberhaching“) hat die Möglichkeit, mit Ortsgestaltungssatzung und Bebauungsplan das Baurecht selbst und sehr wirksam in die Hand zu nehmen.
Ein wirklich ernstes Problem des quh Blogs sehen wir aber bei folgendem Thema:
Am 01.08.23 nimmt der quh Blog Stellung zu einer Satire in der „Zeit“, in der vermutet wird, daß „auf den Ämtern der Gemeinden Berg und Münsing …..heimatvergessene Raffzähne arbeiten.”
Dies wird als „juristisch ahnungslos“, „übelster Populismus“ , fast justiziabel“ und „respektlos“ bezeichnet, so daß „fest mit einer Entschuldigung“ gerechnet wird.
Einen Tag später schreibt der quh Blog zu Euroboden, „daß das Landratsamt trotz der ablehnenden Haltung des Gemeinderates, mit der Baugenehmigung „der Zerstörung unserer Landschaft trotzdem weiter zustimmen wird.”
Ist das nicht auch populistisch, respektlos… etc, wie oben aufgezählt ? Macht sich bei der quh eigentlich jemand Gedanken, was diese Doppelmoral bewirkt, und wie so eine Stellungnahme im Blog einer Partei, die 4 Gemeinderäte stellt, in der Politik und im Landratsamt ankommt.