Ein Münsinger Bauer bietet an, seine Kempfenhauser Wiese für Bienenfreunde zu verpachten. Sein Angebot: 30 Euro pro Jahr und 100qm (fest für 3 Jahre im Voraus bezahlt) inklusive Zertifikat. Dafür will er 3 Jahre statt Getreide eine Blühmischung auf der Wiese ausbringen. Manche reagieren begeistert auf das Angebot; andere skeptisch.
Auch 2019 aktiv: Biene an Blume (Photo: Kai Keup)
Franz Grenzebach ist ein konventionell wirtschaftender Landwirt aus Münsing/Weipertshausen. Beim Bürgerbegehren für die Bienen gehörte er eher zu den Skeptikern. Als das Volksbegehren nicht unbedingt in seinem Sinne ausgegangen war, postete er vor 10 Tagen folgenden Text, der alles änderte:
“An alle Volksbegehrensunterstützer und Bienenretter: Ich will euch hier die Möglichkeit einer direkten Beteiligung bieten um damit etwas Gutes für die Bienen zu tun, auch wenn ihr selber keinen Garten habt oder einfach mehr leisten wollt. Ich selbst bin konventionell wirtschaftender Landwirt aus der Gemeinde Münsing am Starnberger See und biete euch die Chance, mehr zu tun als nur eine Unterschrift zu leisten fürs gute Gewissen. Für dieses Jahr 2019 habe ich noch eine 20.000m² große unbestellte Ackerfläche, auf welcher eigentlich Getreide angebaut werden soll. Jedoch wäre ich bereit, wenn sich genügend Interessenten finden, einen Teil oder auch die gesamte Fläche mit einer mehrjährigen Blühmischung für Insekten und Bienen zu bestellen – je nachdem wie groß die Nachfrage ist, entstünde dadurch mehr Blühfläche und somit weniger Anbaufläche für Getreide.”
Eine gute Idee, auf die seitdem auch die Zeitungen aufgesprungen sind, die den Landwirt inzwischen als Bienenretter feiern. Ein Viertel seiner 20 Hektar Ackerfläche in Kempfenhausen hat er laut Presseberichten inzwischen an Privatleute und Firmen verpachtet. Das “Blühareal” umfasst nach Angaben des Landwirts in etwa diese Fläche hinter dem Schloss Kempfenhausen:
Das “Blühareal” in Kempfenhausen
Einige Ökologen bezweifeln die Sinnhaftigkeit solcher Aktionen: Es werde kein nachhaltiger Lebensraum geschaffen, nach Auslauf der Förderung wird die Wiese und alles was auf ihr lebt, wieder umgegraben und gemäht … egal! Die Idee ist erst einmal gut, auch weil sie einem jungen, wachen Landwirt, der sich engagieren will, etwas Geld einbringt. Wer sich beteiligen möchte, schreibe eine mail an: Franz.grenzebach@gmx . Wer die inzwischen ausführliche Diskussion um “Bíobauer oder nicht”, “Bienen oder nicht” verfolgen will, schlage unter seinem Namen beim sozialen Netzwerk nach: Franz Grenzebach hat dort gerne und ausführlich auch auf kritische Nachfragen geantwortet.