Da staunte QUH-Blog Leserin Ute nicht schlecht, als sie in ihrem Garten ein versteinertes Wesen fand. “Ich bin vollkommen aus dem Häuschen!”, schrieb sie uns und erkundigte sich gleich bei der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, was da in ihrem Garten einst kreuchte.
Ein Trilobitenfund im Berger Garten
“Bei Ihrem Fund handelt es sich um einen sogenannten Trilobiten, auch Dreilapp-Krebs genannt. Zu sehen ist ein nahezu kompletter Panzer mit dem Kopfschild und Wangenstacheln (unten), der Rumpf mit den einzelnen Pleuren unter denen einzelne Beinchen saßen (mitte) sowie das Schwanzschild (oben) … Diese Gruppe der Gliederfüßer (weithin verwandt mit Spinnen, Insekten und Krebsen) lebte ausschließlich im Erdaltertum und ist heute ausgestorben“, schrieb Ute der Deputy Direktor der Staatssammlung Dr. Mike Reich aus dem Museum.
Der Trilobit- ein Berger Ureinwohner?
Die Trilobiten waren früher buchstäblich die Herrscher der Welt. 300 Millionen Jahre (von 540 Millionen Jahren) bis zu ihrem Aussterben zu Ende des Perm (252,2 Millionen Jahre) waren sie auf der Erde wohl das verbreitetste Lebewesen. Zum Vergleich: Saurier treten erst 100 Millionen Jahre später auf, etwas menschenähnliches gibt es auf der Erde erst seit der lächerlichen Zeitspanne von 0,2 Millionen Jahren. Etwa 15.000 Arten von Trilobiten sind bekannt. Versteinert überdauert haben die großen Außenskelette der Tiere, die nur einfache Quartzaugen besessen haben.
Da Trilobiten häufig im “Geschiebe” von Gletschern gefunden werden, ist es prinzipiell durchaus möglich, dass das Tierchen aus Utes Garten nicht von einem Vormieter dort platziert wurde, sondern dass es vor ein paar Jahren noch in der Gegend hier umhergekrochen ist.