Berg for Future

In München demonstrierten 40.000 Menschen “für die Zukunft”, in Berg waren es ein paar weniger, aber die waren umso phantasievoller. Um “5 vor 12”  blockierten sie als Radfahrer für knapp eine halbe Stunde den Kreisverkehr. Am Nachmittag gab es dann die “Kundgebung” am “Oskar-Maria-Graf-Denkmal”, zu der sich sogar der Bürgermeister gesellte; die QUH pflanzte ihr erstes Bäumchen. 

5 vor 12 am Kreisverkehr: Nichts geht mehr

Bei dem Flashmob fanden sich etwa 20 Personen mit Schildern, Eisbären und  Fahrrädern am Kreisel ein. “Ein ewig Rätsel: unsere Klimapolitik” oder “Nicht immer im Kreis drehen” hatten sie auf die Tafeln gemalt.

Um 16 Uhr bei OMG: Michel Friedinger  mit Oskar

Um 16 Uhr lud das Aktionsbündnis “Berg for future” zum Oskar-Maria-Graf-Denkmal nach Aufkirchen. Landwirt Michael Friedinger aus Farchach klagte “dem Oskar” sein Leid, dazu gab es Alphornmusik, Bier und Apfelsaft

Berg soll klimaneutral werden!

Das Bündnis setzt sich für ein CO2-neutrales Berg ein.

Haselnüsse für die Zukunft: Harald Kalinke & Elke Link von der QUH beim Bäumchenpflanzen

Die QUH pflanzte unterdessen einen ersten Strauch. Im Lauf der nächsten Wochen werden alle QUH-Listenkandidaten und Sympathisanten diesem Beispiel folgen.

Ein kleiner Teil des weltweiten Protestes und aber doch ein Teil davon

Kommentieren (18)

  1. petscy
    21. September 2019 um 8:51

    Da habe ich schon mal eine ganz einfache Frage an die Experten von “Berg for Future”
    Was heißt denn klimaneutral?? und was bringt das (konkret, wenn möglich in K) in der Reduzierung des Temperaturanstieges (von wieviel?) bis 2050?

    • petscy
      24. September 2019 um 7:55

      …. scheint keine Antwort zu geben! Wofür habt ihr denn demonstriert???

      • Gast
        24. September 2019 um 17:38

        Der (Unter)Ton macht die Musik.

        • petscy
          25. September 2019 um 20:07

          …..ich glaube eher vollkommene Unkenntnis

  2. Christoph Rebok
    22. September 2019 um 11:58

    So toll wie die beiden Aktionen in Berg waren, so traurig ist aber auch das Desinteresse der Berger Jugend, denn diese fehlte auf beiden Veranstaltungen nahezu gänzlich. Wahrscheinlich waren sie mit Mama‘s dicken SUV auf der Demo in München.

  3. Gast
    24. September 2019 um 17:00

    Für knapp eine halbe Stunde den Kreisverkehr blockiert… Ich würde mal sagen das ist doch ein Fall für eine Anzeige wegen Nötigung…

  4. Susanne Polewsky
    25. September 2019 um 20:35

    QUH-Blog vom 20.9.19: Kommentar zu den Kommentaren
    Wir von BERG FOR FUTURE sind am letzten Freitag für jeweils 3 Minuten mit 15 Radlern im Kreis geradelt. Danach konnte der Verkehr wiederweiterfließen. Eine solche Verkehrs-verzögerung von 3 Minuten kann bekanntlich auch jeder Traktor, der Badeverkehr oder der Taxi-Mama-Stau vor der Schule in Kempfenhausen verursachen und ist ja nicht per se ein Straftatbestand. Natürlich hatten wir eine Absicht: Wir wollten Aufmerksamkeit erzeugen für die Notwendigkeit einer wirksamen Klimapolitik! Die wartenden Autofahrer haben wir darüber informiert, und die meisten reagierten positiv und fanden unsere Aktion verständlich bis sehr gut. Diese 90 Prozent schreiben aber offenbar nicht so gern Kommentare!

    Zur Frage an die „Experten“:
    1. Sind wir keine „Experten“, und behaupten das auch nicht. Wir sind engagierte Bürgerinnen und Bürger, die etwas in Bewegung bringen wollen und sich auf die Aussagen der Wissenschaft stützen.
    2. Kann jeder, der es wirklich wissen will, die Zahlen / Prognosen selbst nachlesen. Daher erscheint mir die Frage auch etwas befremdlich (auf den Zahn fühlen?), weil der Kommentarschreiber sich offenbar auskennt (Verweis auf K!). Dann wird er auch wissen, dass die Zahl für den Temperaturanstieg in Grad Celsius und Kelvin identisch ist …
    3. Gern aber noch ein paar Fakten: Die meisten Klimaforscher sind sich einig, dass der Klimawandel von uns Menschen erzeugt wird, ebenso darüber, dass die kritische Grenze bei 2 Grad Erwärmung liegt. Auseinander gehen die Meinungen der Wissenschaftler darin, ob die Erwärmung bei 2-Grad überhaupt noch gestoppt werden kann. Und es gibt keine eindeutigen Prognosen für den Temperaturanstieg bis 2050. Momentan sagen die Messungen, dass die Erwärmung schneller vorangeht als prognostiziert wurde, dass bestimmte Kipp-Punkte schon erreicht und irreversibel sind (z.B. Gletscher- und Polarkappenschmelze). Aber auch ein weniger dramatischer Verlauf sollte kein Argument dafür sein, nichts zu tun: “Der schlechteren Prognose den Vorzug zu geben gegenüber der besseren ist verantwortliches Handeln gegenüber zukünftigen Generationen.” (geklaut beim Philosophen Hans Jonas).

    • petscy
      26. September 2019 um 21:54

      Leider haben Sie meine Fragen in keiner Weise auch nur ansatzweise beantwortet. Aber hier einige Bemerkungen zu Ihren Kommentar:
      “…..sich auf die Aussagen der Wissenschaft stützen” “die Wissenschaft” gibt es nicht. Wissenschaft lebt vom Kritik, Diskussion und auch Streit. Eine einheitliche Meinung in der Wissenschaft herrscht nur in Diktaturen in der andere, als die Staatsmeinung, unterdrückt werden.
      Ich suche schon seit vielen Jahren nach einen wissenschaftlichen Nachweis, dass durch eine Erhöhung des CO2-Gehaltes in der Luft die globale Temperaturanomalie (eine statistische Größe der mittleren Temperatur von sämtlichen Klimazonen und über die gesamte Troposphäre und bezogen auf einen willkürlichen Zeitraum) dass diese Temperaturanomalie ansteigt. Bisher habe ich nur das Gegenteil erfahren z.B. höhere Temperaturen bei deutlich geringeren CO2 Gehalt in der mittelalterlichen Warmzeit oder den Temperaturhochzeiten des Holozäns oder aber höhere CO2 Gehalte selbst in Eiszeiten. Aber vielleicht können Sie mir ja ein paar Literaturstellen nennen, wo ich (als “jeder”)
      das nachlesen kann.
      Die Zahl für den Temperaturanstieg in Grad Celsius und Kelvin ist natürlich identisch. Doch habe ich in meinem Thermodynamikstudium eben gelernt Temperaturdifferenzen immer in K anzugeben. Aber vielleicht haben Sie da was anderes in in Ihrer Schule gelernt. Da wurde dann wahrscheinlich
      auch gelehrt, dass man Energie erzeugen, erneuern oder regenerieren kann. Wundersame neue Physik.
      “…. dass der Klimawandel von uns Menschen erzeugt wird”. Da bin ich aber schon von Ihren Fakten überrascht. Jetzt soll der Klimawandel nicht nur von den Menschen beeinflusst, sondern sogar von den Menschen erzeugt werden. Gab es denn keinen Klimawandel bevor es Menschen gab?
      Nur mal so zu Ihrer Information. Der Beitrag von CO2 zum Treibhauseffekt ist etwa 20% (60% kommen vom Wasserdampf). Nur ca. 3% der CO2 Emissionen aber stammen aus menschlichen Quellen. Also 0,03*0,2 = 0,06 also 6%. Klingelts irgendwie bei Ihnen?
      Sie sprechen von Prognosen. Nein, das sind keine Prognosen oder Vorhersagen sondern einfach Ergebnisse von Computersimulationen unter der Annahme von ganz bestimmten Szenarien. 2/3 der Randbedingungen dieser Rechnungen aber sind nur geschätzt; die Methodik mehr als zweifelhaft (siehe P. Frank (Stanford).
      Aber vielleicht schauen Sie sich einfach einmal unter petscy.de nach; vielleicht fangen Sie ja dann einmal an nachzudenken und nicht nur das kritiklos nachzuplappern was Ihnen vorgesagt wird.

      • petscy
        26. September 2019 um 22:14

        Natürlich 0,03*0,2=0,006 also 0,6%

        • Berg for Future
          28. September 2019 um 0:35

          Sehr geehrter „petscy“ (Klarname von der Red. auf Wunsch gelöscht, 3.10.2019),
          Sie waren renommierter Experte für Energie- und Reaktorsicherheit. Ihre Website und die Beiträge im Netz zeugen vom Glauben an die Technik – klingen aber auch nach Oberlehrer. Da macht Diskussion wenig Lust. Nach 30 Jahren tut es jetzt im Ruhestand offensichtlich weh, dass Ihr Lieblingskind an Glanz verloren hat – trotz Ihre vielen Vorträge, Grafiken und Folien. Gemerkt habe ich mir Ihren Schlusssatz am 28.3. 2014 in Berg – drei Jahre nach dem GAU in Fukushima „Ein Volk, das die Kernenergie nicht will, – verdient sie auch nicht“. Dr. Hermann WILL.

          • 28. September 2019 um 8:48

            Um es mal vorweg zu sagen. Es ist schon bezeichnend, wenn man auf Sachargumente zum Klimawandel nur hört: Atomfuzzi, schon 30 Jahre in der Rente und Technikfreak. Da gebe ich Ihnen, als promovierter Pädagoge (Oberlehrer), vollkommen Recht: da erübrigt sich jede Diskussion.
            Nein, auf dieses Niveau will ich mich wirklich nicht gegeben.

  5. WILL
    25. September 2019 um 22:16

    „Blockade“: Die Klimapolitik wäre der bessere Aufreger!
    Am Weltklimatag drehten beim Berger Kreisel 16 Radler von “Berg for Future” einige Runden, bevor sie nach jeweils 2 bis 3 Minuten die Fahrbahn wieder freigaben. Dann wiederholte sich diese Flashmob-Aktion – in Summe knapp eine halbe Stunde. Die meisten Autofahrer reagierten verständnisvoll auf die 2-3 Minuten Wartezeit und die verteilten Kommentarzettel. Aber natürlich gabs auch Aufregung.
    3-Minuten Wartezeit können lästig sein. Aber wirklich wütend werden könnte man über Jahrzehnte einer halbherzigen Klimapolitik, über das Verfehlen der vertraglich vereinbarten Klimaziele Deutschlands, über den CO2 Anstieg, über steigende Temperaturen, zunehmende Trockenheit, vermehrte Unwetter, über das schleichende Absterben der Wälder, das Abschmelzen der Gletscher, über Erhitzung und Ansteigen der Ozeane, über schlechte Werte von Luft und Trinkwasser, den Rückgang der Artenvielfalt, ….. .
    Wie kann man gegensteuern?
    Auf staatlicher Ebene: Gesetzliche CO2-Reduzierung. Abbau klimaschädlicher Subventionen. Förderung erneuerbarer Energien. Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
    Auf kommunaler Ebene: Konsequenter Klima- und Artenschutz. Energieeffizientes Bauen und Wohnen. ökologische Beschaffung. Bevorzugung regionaler Betriebe.
    Was jede(r) von uns tun kann: Den eigenen CO2-Fußabdruck prüfen. Fair, regional und saisonal einkaufen. Persönlich Zeichen setzen. Politisch aktiv werden.

  6. TR1980
    26. September 2019 um 15:01

    Einerseits finde ich es nicht schlecht, wenn sich Bürger engagieren und solche Aktionen sind vielleicht für Manchen ein Ärgernis aber auch nicht mehr – weil Krankenwagen oder Feuerwehr wären problemlos durchgekommen, und alle anderen haben halt mal ein wenig warten müssen. Hoffentlich hatten die Autos Start-Stop-Automatik 🙂 –> Absoluter Schwachsinn dass die Polizei sich mit der Aktion beschäftigen muss, die hat sicher besseres zu tun.

    Aber ein wenig fragwürdig ist der ganze (plötzliche? politische?) Aktionismus im Zusammenhang mit dem Klimawandel schon, sogar auf Gemeindeebene wird damit Wahlkampf gemacht.

    Ziemlich sicher gibt es eine (verhältnismäßig) rapide Änderung des Weltklimas und sehr wahrscheinlich hat die Menschheit daran (Mit-)Schuld. Aber um dem Komplex zu begegnen wird es etwas mehr brauchen als ein paar neue Sträucher in Berg oder blockierte Kreisverkehre…

    Natürlich sind auch kleine Schritte besser als keine. Nur sollte man ehrlich sein und nicht so tun, als würde es die Welt retten, wenn jeder Hans Mustermann einen Baum pflanzt, sein SUV verkauft, weniger Fleisch ist, einen Ökostromtarif abschließt und nur noch einmal im Jahr mit der Bahn in den Urlaub fährt.

    Eine wirkliche Lösung hat leider noch keiner gefunden. “Zurück in die Steinzeit” werden die meisten Menschen nicht akzeptieren – davon abgesehen, dass unser “westlicher” Luxus für viele auf der Welt bisher nicht mal im Ansatz vorstellbar ist – selbst wenn alle diese Menschen nur 50% unseres Ressourcenbedarfs anstreben, ist es ganz egal, wie viele Bäume wir pflanzen.

    Es bleibt der Menschheit wohl nicht viel anderes übrig, als sich von der Idee grenzenlosem, exponentiellem Wachstum und billiger Energie zu verabschieden – und gleichzeitig darauf vertrauen, dass klugen Wissenschaftlern ein neuer Durchbruch gelingt – eine saubere Dampfmaschine für eine neue Post-Industrielle Revolution.

  7. Michael Schäfer
    27. September 2019 um 12:03

    Ich finde es höchst erfreulich, wieviel Aufmerksamkeit wir mit unserer kleinen Aktion – die wohl niemandem ernstlich weh getan hat – erzeugt haben. Und selbstverständlich bin ich kein Experte, sondern nur ein besorgter Mitbürger, der seit über vierzig Jahren versucht, seiner Sorge Ausdruck zu verleihen. Hätten wir nicht in Mutlangen blockiert und uns in Wackersdorf mit Tränengas bespritzen lassen, hätten wir hier heute (falls es dann ein heute überhaupt noch gegeben hätte…) wohl noch die Pershings und eine WAA in Wackersdorf. Klar können wir mit solchen Aktionen die Welt nicht retten, aber es scheint doch ein Beitrag zu sein, ein kollektives Bewußtsein für die vielfältigen Bedrohungen unserer Zeit und eine Diskussion über unseren Lebensstil zu fördern. Mag dazu jeder seine eigene Meinung haben. Für mich jedenfalls gibt es genug Gründe, kurze Zeit im Kreis zu radeln anstatt mich auf Beschlüsse unserer Legislative zu verlassen. Und mancher, der vermeintlich viel weiss hat womöglich nichts davon verstanden.

  8. Hugo Bossberg
    4. Oktober 2019 um 23:21

    Wäre die WAA gebaut worden, wäre unser CO2 Ausstoß heute auf jeden Fall geringer.

  9. Hubert U. Staller
    7. Oktober 2019 um 13:35

    Womit begründen die Kernkraft-Gegner eigentlich, dass in den Klimarettungsszenarien des letzten IPCC-Berichts gefordert wird, die Kernenergie gegenüber dem heutigen Ausbaustand bis 2050 weltweit zu VERFÜNFFACHEN ?

    Ist das das Ergebnis von Lobbyarbeit oder schlicht Einsicht in die Realitäten einer machbaren CO2-Reduzierung?

    • 12. Oktober 2019 um 9:01

      Sehr geehrter Herr Staller,
      erwarten Sie ernsthaft eine Antwort auf eine sehr vernünftige Frage von diesen Ideologen, die vollkommen in Ihrer Wissensblase sitzen? Einstein hat mal sinngemäß gesagt:
      “Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null; und den nennen Sie Standpunkt.”
      Ich habe in der Gemeinde Berg mehrfach Vorträge über Energie (auch Kernenergie) und Klima gehalten. Was ich von diesen Ideologen erfahren habe, hat mich zutiefst erschreckt, sowohl hinsichtlich von Kenntnissen als auch hinsichtlich der Art der Auseinandersetzung. Der (Adjektiv mit Einverständnis des Autors von der Red. gestrichen) Versuch von Dr. Will mein Pseudonym petscy hier in dem Blog zu enttarnen (siehe weiter oben) ist nur ein ganz kleines Beispiel, zeigt aber die Methode: Immer den Menschen diskreditieren aber nie auf sachliche Fragen eingehen. Für mich ein Grund diesen Blog heute das letzte Mal anzuklicken.
      Dr.-Ing. Peter Schally

      • Florian Gehlen
        12. Oktober 2019 um 16:01

        So sei es.