Die Fitnessberaterin/Der Personal Trainer im Double feature

Carin Simm ist längst eine feste Größe in der Berger Welt, die sich gerne bewegt. Wenn sie keine Kurse in ihrem Studio “Balance House” hält, sieht man sie manchmal auf dem Fahrrad die Berger Anhöhen hinauf- und hinuntersausen.


Carina Simm

QUH: Wie wird man eigentlich Fitnessberaterin?
Carina Simm: “Mein ‘Beruf’ besteht aus verschiedenen Aufgaben. Als Fitnesstrainerin hier im Balance House in Berg gebe ich verschiedene Gruppenfitness-Stunden, als Ausbilder und Presenter für Les Mills aus Neuseeland bilde ich europaweit neue Fitnessinstruktoren aus, und als Personaltrainerin kümmere ich mich individuell um Ernährungsberatung und Fitness.”

QUH: Was machst du denn so den ganzen Tag? Wie sieht ein normaler Tagesablauf bei dir aus?
Carina Simm: “Vormittags unterrichte ich meistens zwei Stunden. Danach gibt´s Büroarbeit. Die nächsten Stunden bereite ich eine Ausbildung vor oder meine Gruppenfitness-Stunden oder gebe Personal Training. Abends gebe ich dann nochmal ein oder zwei Gruppenfitness-Stunden. Am Wochenende bin ich dann auf Conventions oder halte Ausbildungen.”

QUH: Dein schönstes Erlebnis?
Carina Simm: “Mein neuestes Projekt ist eine regelmäßige BodyCombat Stunde (eine vom Kampfsport inspirierte Stunde) in München mit jugendlichen Asylanten. Ziel dabei ist, dass die Kinder Ihre Aggressionen abbauen und das Teambildung zu fördern. Das kommt sehr gut an bei den Kindern. Sie bekommen eine Auszeit von ihren traumatischen Erinnerungen und können Aggressionen und Stress loswerden. Ich bin stolz darauf, dass ich da mithelfen kann.”

QUH: Was ist das Besondere daran, diesen Beruf in Berg auszuüben?
Carina Simm: “Dass ich so viele nette Leute aus unserer Gemeinde kennenlerne. Und dass ich so vielen zu einer besseren Lebensqualität verhelfen kann, obwohl sie schon in Berg wohnen.”

QUH: Dein Traumberuf? Oder: Was wolltest du eigentlich werden?
Carina Simm: “Hahaha. Ich bin lange Umwege gegangen, bevor ich meinen Traumjob gefunden habe. Zuerst Biochemie-Ingenieur, dann Dipl. Kaufmann. Während meines Studiums habe ich mich fortlaufend in der Fitnessbranche weitergebildet und mein Studium damit finanziert. Im Jahr 2000 hatte ich dann genug von der IT Branche als Angestellte, seitdem bin ich selbständig in Vollzeit in der Fitnessbranche tätig.”

QUH: Bist du politisch aktiv?
Carina Simm: “Nee, eher nicht…als Schwedin kann ich ja kaum was machen …”

Ausnahmsweise stellen wir gleichzeitig einen Berufsanfänger vor. Paul Breier möchte sich hier als Personal Trainer selbstständig machen.


Paul Breier

QUH: Paul, wie wird man eigentlich Personal Trainer?
Paul Breier: “Nach dem Studium habe ich einige Berufsrichtungen ausprobiert. Unter anderem war ich auch ein halbes Jahr auf der AIDAluna als Biking-Guide unterwegs, was übrigens eine gigantische Erfahrung war. Leider (oder besser zum Glück) sah es danach nicht so toll mit Arbeit aus. Ich habe z.B. in einem Powerplate-Studio als Trainer gearbeitet und mich in der Therme Erding beworben und Probe gearbeitet, aber überall war ich unzufrieden und habe mich unterfordert gefühlt. So entstand die Idee, mich als Personal Trainer selbständig zu machen.”

QUH: Was hast du studiert?
Paul Breier: “Sport. Er verbindet, ist gesundheitsförderlich und obendrein macht er noch Spaß. Nach erfolgreich bestandenem Aufnahmetest an der Deutschen Sporthochschule in Köln ging’s dann auch direkt los. Drei Jahre und viele Klausuren später habe ich endlich den Bachelor of Arts in der Tasche.”

QUH: Was machst du jetzt so den ganzen Tag? Bist du schon als Personal Trainer aktiv?
Paul Breier: “Momentan arbeite ich Teilzeit zwei Tage/Woche in einem Studio in München und versuche die restliche Zeit mein Personal-Trainer-Dasein aufzubauen. Man muss wirklich auf sehr viel achten, Versicherungen, Steuern, Internetseite usw. Zum Glück kann ich meine Fähigkeiten bei einigen Personal Trainings aber schon gut einsetzen.”

QUH: Dein beeindruckendstes Erlebnis beim Sport?
Paul Breier: ” Oh, ich habe schon so viel Tolles erlebt …. das schönste und gleichzeitig sehr beeindruckende Erlebnis aus sportlicher Sicht war vermutlich der StrongmanRun 2012, den ich zusammen mit einem Freund aus der Sporthochschule gelaufen bin. Wahnsinn!
Das schlimmste Erlebnis war definitiv die Fahrradtour in Norwegen auf den Berg „Dalsnibba“. Ich war zehn Tage später immernoch KO – gleichzeitig war es auch ein schönes Erlebnis, aber nur weil ich’s überlebt habe.”

QUH: Deine Pläne für die Zukunft?
Paul Breier: “Ich möchte mich als Personal Trainer komplett selbständig machen und auch davon leben können. Außerdem versuche ich Firmen-Fitness anzubieten und in Altenheimen/Betreutem Wohnen Sportstunden durchzuführen. Ich hoffe, dass ich meine Pläne möglichst bald in die Tat umsetzen kann.”

QUH: Warum willst du diesen Beruf in Berg ausüben?
Paul Breier: “Berg ist meine Heimat. Zeigt mir einen Ort, wo Sport treiben schöner ist als am Starnberger See.”

QUH: Dein Traumberuf? Oder: Was wolltest du eigentlich werden?
Paul Breier: “Früher wollte ich auch gerne etwas mit Musik machen. Als ich dann die Qual der Wahl hatte, entschied ich mich für das Sportstudium. Aber eigentlich haben meine Familie und Freunde schon zu Schulzeiten gesagt: ‘Bub, du wirst mal Personal Trainer.'”

QUH: Bist du politisch aktiv?
Paul Breier: “Ich würde mich als politisch frustriert bezeichnen – ich bin nicht unzufrieden, weil für mich viele Dinge, die geschehen, keinen oder wenig Sinn ergeben und ich gleichzeitig keine gute Möglichkeit sehe, wie ich persönlich die Dinge sinnvoll, nachhaltig und umfangreich verändern soll. Meiner Meinung nach ist die Kommunal-Politik mit überschaubaren Größen der richtige Weg.”