Between – Vernissage in der Haleh Gallery


Pferde im Rücken: Gan-Erdene Tsend

Schon der Name des Künstlers – Gan-Erdene Tsend – machte die Bösen Buben neugierig auf die Bilder, die am Freitag auf der Vernissage in der Haleh Gallery vorgestellt wurden. Gan-Erdene Tsend, das klang nach ganz weit weg und nach ganz anders.

Und in der Tat – der 1979 geborene Künstler stammt aus der Mongolei, beinahe 7000 km entfernt. Seine erste Lebensjahre verbrachte er mit seiner Großmutter als Nomade in den Bergen und den Steppen am Rand der Wüste Gobi – auf dem Rücken von Pferden und in Filzjurten. Nach seinem Studium in Ulaanbaatar kam er nach Deutschland – und alles, was zwischen diesen Welten liegt, ist nun in seinen Bildern lesbar.


Between

Der – räumlich – kleinen Haleh Gallery ist es gelungen, viel Verschiedenes in die zwei Ausstellungsräume zu packen. Die sehr unterschiedlich gearteten Gemälde zeigen sich im Nichts verlierende Spuren, Pferde in mysteriös körperlosen Räumen, Menschen, die sich in Pfützen spiegeln – anders jedoch, als sie “real” darüber dargestellt sind.

Das meistbeachtete Bild des Abends: Ein Druck auf Glas – der Schatten bewegt sich mit der Position des Betrachters auf dem Untergrund.


UV-beständiger Druck

Passte auch noch in den Raum: Die mit ihrem leisen Klingeln an buddhistische Tempel gemahnende Installation besteht aus zwanzig mongolischen Steigbügeln, die mit deutschem Allerlei bestückt sind – von Osterhasen bis zu Zinnsoldaten.


Steigbügel mit Burgfräulein, Kakteen und Gummienten

Die Bösen Buben kamen jedenfalls voll auf ihre Kosten. Unter den Anwesenden war auch …


Dr. Andreas Hermann Abraham Pitum, Honorargeneralkonsul der Mongolei in München

… ein leibhaftiger Honorargeneralkonsul, der ordentlich die Werbetrommel für die Mongolei rührte …

… und leibhaftige Mongolen in mongolischer Tracht mit verwegenen Stiefeln. Die Bösen Buben sind natürlich Schlingel und sahen ganz genau hin: Ab und an zogen die mongolischen Gäste ein metallenes Fläschchen mit einem braunen Pülverchen aus der Tasche, das sie sich auf den Handrücken löffelten und schnupften – mongolisches Zauberpulver oder einfach bairischer Schmalzler?