Ku.Ku.B – Der Kunstkubus Berg, die Kalkulation

Es hat gut eine Woche gebraucht, eh sich mein Entsetzen über die Art der Ablehnung des Kunstkubus Berg etwas gelegt hat (vgl.: /?p=4492 ). Wohlan: ruhigeren Blutes einige Zahlen und Fakten.

Der Kunstkubus an der Seestraße, Unterberg, wie er vorgeschlagen und abgelehnt wurde.

Die Kaske-Stiftung wollte die Annuität für ein Darlehen garantieren, das über 25 Jahre die von Spezialbaufirmen bestätigten Baukosten von 700.000€ finanziert hätte (60.000€ pro Jahr). Auch etwaige Überziehungen dieser Summe hätten das Projekt nicht in Frage gestellt. Kosten für den Abriß des Museums nach 25 Jahren waren einkalkuliert. Während der Zeit hätte die Stiftung hier ihren anerkannten Musik-Preis vergeben und die Kosten für den laufenden Betrieb des “Forum Berg” getragen (geschätzte Summe für 4 geplante Ausstellungen pro Jahr: 65.000€). Das Gesamtbudget hätte also 125.000 € betragen, und wäre aus den Erträgen des Stiftungsvermögens bestritten worden. Der Etat der Gemeinde wäre davon nicht betroffen.

Die Leistung der Gemeinde wären gewesen:
1. Die zwischenzeitliche Überlassung des Grundstückes für 25 Jahre.
2. Hinter den Erschließungskosten stand ein Fragezeichen, daran wäre – lt. Dr. Kaske – das Projekt nicht gescheitert. In der Sitzung konnte fatelerweise niemand eine konkrete Zahl nennen.
3. Die Pflege der Außenanlage und des Gartens (die im Moment für das Gelände eh anfallen).

Gedacht war dies als ein – durchaus verhandelbarer – Vorschlag, der vorab mit dem Bürgermeister abgestimmt worden war. Von letzterem soll übrigens – im Einklang mit einer Berger Künstlerin – sogar die Idee gekommen sein, das Kultur-Projekt auf diesem Gemeindegrundstück anzusiedeln, was von einiger städteplanerischen Weisheit zeugt.

So nicht! Der abgelehnte Vorschlag. Wenn überhaupt, dann weiter östlich.

Leider wurde über die Pläne nicht so abgestimmt, wie das GR Pfisterer vorgeschlagen hatte, nämlich als durchaus diskussionswürdiges Projekt, über das mit unverbindlichem Wohlwollen des Gemeinderates weiter verhandelt werden sollte. BM Monn ließ über den konkret vorliegenden Plan so abstimmen, wie dies mit jedem x-beliebigen Bauantrag geschieht. … mit bekanntem, fatalem Ausgang.
Bemängelt wurde – neben den unklaren Erschließungskosten – vor allem: der Wegfall des Kinderspielplatzes (FDP/ÜP), die Unkenntnis der (noch gar nicht veröffentlichten) neuen Versammlungsverordnung (Steigenberger/BG) und vor allem die Tatsache, dass sich das Gebäude nicht in die Reihe der Privat-Villen eingliedert. Es solle, schon um Klagen der Nachbarn auf Baugenehmigungen zu vermeiden, lieber weiter östlich geplant werden … was allerdings erst einmal neue Kosten verursachen würde.

Jedenfalls wäre es besser gewesen, die Gemeinderäte früher in die Planung einzubeziehen. Dadurch, dass die Vorgespräche mit dem BM auf seinen Wunsch quasi “geheim” gehalten wurden, fühlten sich die Gemeinderäte – nicht ganz zu Unrecht – etwas überfahren. Klar, dass eine Idee dieser Größenordnung nicht in einer Stunde durchgewunken wird. Schade, dass sie in der gleichen Zeit ein für alle Mal abgelehnt wurde.

Die zahlreich anwesenden Kulturschaffenden verließen sofort den Saal.